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BIANCA EXKLUSIV Band 0173

BIANCA EXKLUSIV Band 0173

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0173 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JEAN BRASHEAR PATRICIA KAY MARIE FERRARELLA
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heute Abend wohl machte.

    Als Lexie am nächsten Nachmittag die gewundene Auffahrt zum berühmtesten Herrenhaus in Austin, Texas, hinauffuhr, schaute sie sich aufmerksam um. Links und rechts säumten Bäume den Weg. Die Auffahrt war weitgehend in ihrem natürlichen Zustand belassen worden. Eichen und Zedern schirmten das Haus vor neugierigen Blicken von der Straße ab.
    Und da war es: Das Anwesen eines der reichsten Männer von Amerika. In einer meisterhaft kultivierten Landschaft thronten Mauern aus weißen Steinen auf einem sonnengebleichten Hügel, der Lexie an Dominics griechische Heimat erinnerte. Die soliden Mauern vermittelten den Eindruck, als könnten sie noch die nächsten Jahrhunderte hier überleben. Sanfte Terrassen aus begrünten Beeten und geschmackvolle Steingärten umgaben das Haus und milderten die Strenge seiner Architektur. Das gleißende Sonnenlicht reflektierte in den Fenstern, die tiefdunkle Schatten zu werfen schienen.
    Es war atemberaubend schön. Und kalt und herzlos. Genau wie der Mann, der sie hierherbestellt hatte.
    Am Tor hatte sie den Wachmann gefragt, ob Mr. Santorini zu Hause war. Erleichtert hatte sie aufgeatmet, als er verneinte. Sie war ihm zuvorgekommen.
    Lexie straffte die Schultern, griff nach ihrer Präsentationsmappe und stieg aus. Ab jetzt hatte sie zwei Wochen lang ihren Vertrag mit Poseidon pflichtgemäß zu erfüllen. Vierzehn Tage. Sie würde das schaffen. Sie war kein Feigling.

    Lexie war vollkommen in ihrer Arbeit versunken. Mit der Spraydose in der Hand markierte sie die Stellen, die sie ihrem Team zeigen musste, das bald auftauchen würde, um mit dem Aufbau für die Veranstaltung zu beginnen. Ein bisschen kam sie sich dabei wie ein Vandale vor. Und ein bisschen gefiel ihr das auch.
    Erschreckt schaute sie auf, als sie aus den Augenwinkeln einen beweglichen Fleck in der Ecke wahrnahm.
    Am Rand der Terrasse stand eine Frau und beobachtete sie. Auf Lexie wirkte sie wie ein scheues Reh, das sich jeden Augenblick in den Wald flüchten konnte.
    Lexie lächelte freundlich. „Hallo“, grüßte sie, ging zu der Frau hinüber und hielt ihr die Hand hin. „Ich bin Lexie Grayson, die Bühnenbildnerin für die Gala.“
    Intuitiv wusste Lexie, dass sie eine Verwandte von Nikos vor sich hatte. „Ich bin Ariana Santorini, Dominics Schwester.“
    Ein verwundetes Reh, das nicht mehr fliehen kann, dachte Lexie im ersten Moment. Ariana war sehr schön, wie ihr Bruder. Das lange schwarze Haar fiel ihr sanft über die Schultern. Die schwarzen Augen glichen denen ihres Bruders. Aber der Blick war vollkommen anders. Dominics Augen verrieten Macht und Stärke, ihre dagegen boten ein Bild der Verzweiflung.
    „Dominic rief mich an und bat mich, Ihnen auszurichten, dass er später kommt. Fühlen Sie sich ganz wie zu Hause. Möchten Sie vielleicht etwas trinken?“
    Lexie wühlte in ihrer Tasche und zog eine Flasche Wasser hervor. „Danke, ich habe alles dabei. Ich möchte Ihnen nicht zur Last fallen.“
    „Aha. Na, dann überlasse ich Sie besser Ihrer Arbeit.“ Doch Arianas verschreckter Gesichtsausdruck zeigte, dass sie ein wenig Gesellschaft sehr gut gebrauchen konnte.
    Lexies Nerven waren zum Zerreißen gespannt, wenn sie an das bevorstehende Treffen mit Nikos dachte. Eine Abwechslung war ihr durchaus willkommen.
    „Bleiben Sie doch, wenn Sie mögen. Bitte … ich freue mich über Ihre Gesellschaft.“ Sie deutete auf ihre Präsentationsmappe. „Wollen Sie vielleicht meine Entwürfe sehen?“
    Für den Bruchteil einer Sekunde glitzerten Arianas Augen. Was war mit ihr geschehen? War es Santorinis Schuld, dass seine Schwester so verschreckt wirkte?
    „Nein, ich möchte Sie nicht stören. Besser, wenn ich jetzt gehe.“ Sie sprach mit dem gleichen Akzent wie ihr Bruder. Englisch war nicht ihre Muttersprache. Aber Arianas Ausdrucksweise war weniger gesucht, weniger gezwungen als die ihres Bruders. Sie drehte sich weg und wollte gehen.
    Lexie berührte sie mit der Hand, um sie zum Bleiben aufzufordern. Ariana zuckte zurück. Sofort zog Lexie ihre Hand zurück, aber dennoch verwirrte sie Arianas heftige Reaktion.
    „Mein Fehler“, gestand die junge Frau traurig. „Ich sollte endlich aufhören, bei jeder Gelegenheit zu erschrecken.“
    „Ich will ja nicht aufdringlich sein, aber … ist alles in Ordnung mit Ihnen? Kann ich Ihnen irgendwie helfen?“
    Ariana schaute sie irritiert an. „Ich bin hier sicher. Dominic kümmert sich sehr …“ Plötzlich hellte sich ihr Gesicht auf.

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