BIANCA EXKLUSIV Band 0173
gehen“, flehte sie mit zitternder Stimme. Die Erinnerung an ihren Vater schoss plötzlich in ihr hoch und nahm sie ganz gefangen. Sie konnte Dominic nicht mehr zuhören.
Verzweifelt stellte er fest, dass seine Worte sie nicht mehr erreichten.
„Bitte, Dominic“, wisperte sie. „Ich will nach Hause.“
Dominic schluckte schwer. Seine Logik hatte versagt. Es gab nur noch einen Weg. Er musste alles auf eine Karte setzen. „Gut, Lexie“, erwiderte er und trat einen Schritt zurück. „Ich lasse dich gehen. Unter einer Bedingung.“ Das Atmen fiel ihm schwer. „Ich bestehe darauf, dich nach Hause zu bringen.“
Erstaunt schaute sie ihn an. „Nein, das musst du nicht“, widersprach sie und deutete mit einer Kopfbewegung auf die wartende Menge. „Du wirst hier dringend gebraucht. Und du musst noch mit Max reden. Ich nehme ein Taxi.“
„Ich habe bereits mit Max gesprochen“, gab Dominic zurück. „Er bekommt einen Job bei mir. Und natürlich beteilige ich ihn großzügig am Gewinn von ‚Legend Quest‘. Gib dir keine Mühe. Ich werde dich nach Hause bringen. Schluss der Debatte.“
Schweigend brachte er sie zu seinem Wagen. Fieberhaft grübelte er darüber nach, wie es ihm doch noch gelingen könnte, einen Weg zu ihrem Herzen zu finden.
Als sie bei ihr zu Hause angekommen waren, begleitete er sie ins Haus und schaute sich noch einmal kurz um.
Nichts war ihm jemals so schwergefallen wie das, was er jetzt tun musste.
Er ging fort und ließ Lexie allein zurück.
Aber wenn sie überzeugt war, dass er sie ohnehin bald im Stich lassen würde, dann …
Sie hatte recht. Sie kannte Dominic Santorini nicht.
Dessen Vorfahren Piraten gewesen waren.
13. KAPITEL
Zum tausendsten Mal in der Nacht schüttelte Lexie ihr Kopfkissen zurecht. Unruhig warf sie sich von einer Seite auf die andere und hoffte, irgendwie in den Schlaf zu finden.
Und endlich zu vergessen.
Jedes Mal, wenn sie die Augen schloss, sah sie Dominics Blick auf sich ruhen, während Bradley sie gefangen hielt. Die Angst hinter seinen versteinerten Gesichtszügen war ihr nicht verborgen geblieben.
„Ich liebe dich“, hatte er gesagt. Wieder und wieder klangen ihr seine Worte im Ohr. Überdeutlich konnte sie hören, dass er sich seiner Gefühle absolut sicher war.
Sie spürte die Leidenschaft seiner Küsse.
Und ihr Verlangen nach ihm, das niemals nachlassen würde.
Aber jede Erinnerung an ihre Stunden mit Dominic wurde von Erinnerungen an ihren Vater begleitet.
Von ihrem Vater, der sie und ihre Mutter von einem Tag auf den anderen verlassen hatte.
Und als Studentin hatte sie von anderen erfahren müssen, dass ihr Freund verheiratet war – mit einer anderen.
„Hör auf“, mahnte sie sich und schmiss ihr Kopfkissen zu Boden.
Rosebud heulte auf und sprang zur Seite.
„Oh, Rosie.“ Lexie sank auf den Boden, griff nach der Katze und hielt sie eng umschlungen. Die Tränen rannen ihr über die Wangen.
Das Herz tat ihr weh. Der ganze Brustkorb schmerzte. „Rosie, ich habe solche Angst.“
Plötzlich drang ein lautes Motorengeräusch an ihr Ohr. Es klang sehr vertraut.
Ein T-Bird.
Sie ließ die Katze unsanft zu Boden fallen, richtete sich auf und wischte sich die Tränen aus den Augen. Dann eilte sie zum Fenster und schaute hinaus.
Aber draußen war niemand zu sehen. Nur der T-Bird.
Mit einem Schild auf der Motorhaube, das sie nicht entziffern konnte.
Sie eilte zur Tür, um es sich genauer anzusehen. Ging hinaus und schaute sich verstohlen um, ob irgendjemand in der Nähe war.
Er war verschwunden. Oder er versteckte sich. Die Neugier siegte. Sie musste unbedingt lesen, was auf das Schild geschrieben war.
Auf Zehenspitzen schlich sie durch das feuchte Gras zu dem Wagen und las. Suche neues Zuhause – unter einer Bedingung.
Dominic tauchte hinter einer Baumgruppe auf. Er hielt die Hände hoch, als wollte er sich ergeben. Das Lächeln auf seinen Lippen zeigte Nikos, nicht den unnahbaren Eigentümer von Poseidon.
Er sah atemberaubend aus. Schwarzes T-Shirt, schwarze Jeans … Jeder Zoll ein Rebell.
„Okay, ich gebe auf.“ Der Schalk glitzerte ihm in den Augen.
Langsam löste sich ihre Verspannung. „Was gibst du auf?“
„Ich werde dich nicht darum bitten, mir zu glauben. Und dir nicht sagen, dass ich dich liebe. Oder dich noch einmal bitten, mich zu heiraten. Ich möchte ein rein geschäftliches Arrangement. Wir können einen Vertrag aufsetzen.“
Lexie runzelte die Stirn. „Was für eine geschäftliche
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