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BIANCA EXKLUSIV Band 0173

BIANCA EXKLUSIV Band 0173

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0173 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JEAN BRASHEAR PATRICIA KAY MARIE FERRARELLA
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Frau verdächtigen?“
    „Gut. Du suchst die Herausforderung. Du sollst sie haben.“
    Er öffnete die Schublade an der Seite seines Schreibtisches, nahm einen grellen, gelben Ordner heraus und überreichte ihn Sherry.
    Sie nahm ihn entgegen und bemerkte sofort, dass er praktisch kein Gewicht hatte. Kein Wunder. Er war leer.
    „Was soll ich damit?“ Erwartungsvoll zog sie die Augenbrauen nach oben.
    „Schreib ihn voll“, verlangte er leise. „Mit einer Story über St. John Adair.“
    „Aber …“, stöhnte sie entnervt auf.
    Owen konnte sich denken, was sie einzuwenden hatte, und unterbrach sie kurzerhand. „Nicht die alte Geschichte. Eine Biografie.“ Beschwörend streckte er die Hände in die Luft, als würde er eine unsichtbare Zeitung in der Hand halten. „Ich will alles lesen, was du über diesen Mann in Erfahrung bringen kannst. Und noch viel mehr.“
    Einen Moment lang hatte sie geglaubt, dass er ihr ein ernstes Angebot machen wollte. Aber stattdessen verlangte er, dass sie ihm eine dieser halbseidenen Geschichten für die Klatschspalte lieferte. Die Enttäuschung schnürte ihr förmlich die Kehle zu. Angewidert warf sie den Ordner auf den Tisch. „Owen, dir geht es nur um Klatsch und Tratsch. Um Boulevardjournalismus.“
    „Ach, wirklich?“ Er hob den Ordner auf. „St. John Adair, der berüchtigtste Gangster der Wirtschaftsbranche. Schon der bloße Klang seines Namens katapultiert die Industriebosse aus den Golfklubs in die Arztpraxen, wo sie sich schleunigst Medikamente gegen Magengeschwüre verschreiben lassen. Adair. Der Geschäftshai. Der Mann ohne Biografie. Eine Zeit lang hat er ziemlich zurückgezogen gelebt, aber neuerdings kursiert das Gerücht, dass er wieder auf der Bühne erschienen ist. St. John Adair, der Albtraum eines jeden Megakonzerns.“
    „Megakonzerne haben keine Albträume.“
    Owens dünne Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. „Stimmt“, meinte er. „Wozu haben sie Adair. Und wir wissen so gut wie nichts über ihn. Niemand weiß etwas über ihn.“ Er hielt ihr den Ordner entgegen. „Du hast eine Herausforderung gesucht. Hier ist sie. Ich will alles über Adair wissen, was du in Erfahrung bringen kannst. Und noch mehr“, verlangte er. „Ich will wissen, welche Grundschule er besucht hat, wie seine Eltern heißen, ob er überhaupt Eltern hat. Oder ob er vielleicht sogar von den Wölfen in den Wäldern um Los Angeles gesäugt worden ist.“
    Mühsam unterdrückte Sherry ein Lächeln. Die Aufgabe überforderte ihre Kräfte, aber sie musste zugeben, dass Owen sie neugierig gemacht hatte. „Du meinst, er ist ein Wolf im Schafspelz.“
    „Stimmt.“ Wieder streckte er ihr den Ordner entgegen. „Sieh zu, was du rauskriegen kannst.“
    Sherry nahm den Ordner an, ließ ihren Paten aber nicht eine Sekunde lang aus den Augen. „Du meinst es wirklich ernst.“
    „Ja. Ich meine es ernst. Noch nie hat ihm irgendein Journalist einen anderen Kommentar entlockt als ‚veni, vidi, vici‘. Ich kam, sah, siegte.“
    „Wie Julius Cäsar über seine Eroberungen. Danke, Owen, ich brauche keine Übersetzung.“
    Inzwischen war Owen in den angenehmen Plauderton mit ihr verfallen, der ihn bei seinen Mitarbeitern so beliebt machte. „Du kannst die Erste deiner Zunft sein, die mehr über ihn in Erfahrung bringt.“ Er tat so, als würde er sie eindringlich anstarren. „Es sei denn, du fühlst dich überfordert. Dann natürlich …“ Unwillkürlich griff er nach dem Ordner.
    Sherry tat ihm den Gefallen, ging auf sein Spielchen ein und schubste ihn zur Seite, damit er nicht nach dem Ordner grabschen konnte. „Nein, es überfordert mich nicht.“
    „So gefällst du mir“, lobte er und schenkte ihr ein umwerfendes Lächeln.
    In Gedanken tüftelte sie bereits an einem Plan. „Wie lange habe ich Zeit?“
    „Je früher du fertig bist, desto besser. Sag Bescheid, wenn es so weit ist.“
    Entschlossen schlug Sherry mit den Handflächen auf den Ordner und blitzte Owen an. „Okay. Ich bin dabei.“
    „Großartig.“ Er hatte den Blick längst wieder auf den Bildschirm gerichtet. „Und mach die Tür hinter dir zu, wenn du gehst.“ Er hob den Auftragszettel hoch, den sie ihm vorhin auf den Tisch geknallt hatte. „Vergiss nicht, den Zettel an Daly weiterzugeben.“
    „Mach ich. Wenn ich Zeit dazu habe.“
    Owen nickte zufrieden. „Gut“, meinte er und hob ungeduldig den Blick, als sich das erwartete Geräusch nicht einstellen wollte. „Die Tür?“
    Sherry nickte und ließ die

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