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BIANCA EXKLUSIV Band 0174

BIANCA EXKLUSIV Band 0174

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0174 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PAMELA BROWNING CATHY GILLEN THACKER DIANA WHITNEY
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damit aufgezogen. Ursula hätte es höchstwahrscheinlich Viv anvertraut. Viv wiederum hätte es vermutlich Neill verraten, der sie als das durchschaut hätte, was sie gewesen war: ein dummer, verknallter Teenager.
    Am Abend von Carolines und Erics Verlobungsfeier hatte Bianca sich immer noch wie jener Teenager gefühlt, obwohl sie nach den Maßstäben der meisten Leute eine kultivierte Frau von Welt war.
    Im Geiste durchlebte sie jenen Abend erneut, an dem sie und Neill schließlich im Pavillon gelandet waren …

    „Bianca?“
    Erschrocken hob sie das tränenüberströmte Gesicht und blickte geradewegs in Neills Augen. In ihnen lag ein Mitgefühl, das sie dort nie zuvor bemerkt, dessen sie ihn nie für fähig gehalten hatte.
    „Neill! Was … was tust du denn hier?“, stammelte sie mit erstickter Stimme.
    „Ich habe dich gehen sehen und wollte nachsehen, ob alles in Ordnung ist.“ Er trat näher. Sie erzitterte. Nicht vor Kälte, sondern weil er nur eine Armeslänge entfernt war. Und dann war er ihr noch näher, denn er setzte sich zu ihr auf die Bank, die so kurz war, dass sich ihre Schenkel berührten. Eine Ader begann an ihrem Hals zu pochen.
    „Ich finde es richtig, dass du gegangen bist, falls es dir hilft.“
    Sie lächelte ihn unter Tränen an. „Danke. Eric und ich wollten keine Probleme erwecken.“
    „Genevieve spinnt doch. Das weiß jeder.“
    „Ich wünschte, du hättest die Party nicht meinetwegen verlassen.“
    „Ich hatte sowieso keine Lust mehr. Hainsworth hat wieder mal einen langatmigen Toast vom Stapel gelassen.“
    „Und Genevieve?“
    „Schluckt Beruhigungsmittel und kippt Alkohol. Wie gewöhnlich. Ist dir kalt? Du zitterst ja.“
    „Mir ist warm genug“, erwiderte sie wahrheitsgemäß, doch Neill legte ihr trotzdem einen Arm um die Schultern. Der Stoff seines Jacketts fühlte sich so angenehm an ihrer Haut an. Sie trug ein Kleid mit schmalen Trägern und hauchdünnem Rock, der gegen das Licht die Silhouette ihrer Beine enthüllte. Nun erschien ihr der Stoff zu schwer und das Oberteil zu eng. Eine Woge der Wärme stieg von ihren Brüsten auf, und sie schluckte schwer und hoffte, dass er es nicht hörte.
    Der Mond glitt hinter einer Wolke hervor und tauchte die Fliederbüsche in einen silbrigen Schein. In der Nähe stieß ein Vogel einen Schrei aus. Bianca fragte sich, ob es ein Schwan war. Sie wusste nicht, wie Schwäne klangen, wo sie lebten, wenn sie nicht über das Wasser glitten, wie sie sich paarten. Sie stellte sich vor, dass sie unter mächtigem Flügelschlagen, aber dennoch graziös miteinander verschmolzen.
    Während sie über die Schwäne nachdachte, berührte Neill ihre Wange. „Tränen“, murmelte er.
    Sie hob eine Hand, um sich die Wangen zu trocknen, und berührte dabei seine Hand. Er verschränkte die Finger mit ihren und sagte: „Es gibt einen anderen Weg, die Tränen loszuwerden.“
    Sie hielt den Atem an und wagte nicht zu glauben, dass es wirklich geschah. Sein Atem streifte warm ihr Gesicht, als er sanft den Mund auf ihre Wange senkte. Seine Lippen waren warm und weich, und sie glaubte, seine Zungenspitze am Mundwinkel zu spüren. Reglos saß sie da und dachte, dass sie nichts dagegen einzuwenden hätte, wenn die Zeit in diesem Moment stillstehen würde. Sie hatte Neill stets begehrt, und er hatte stets unerreichbar gewirkt.
    Und nun küsste er sie und sagte ihr, dass sie hübsch war. Er strich ihr das seidige Haar aus dem Gesicht, und er drückte sie an sich, bis ihre Lippen sich berührten. Zuerst hielt sie die Augen offen, blickte in seine, und sie verstand, was sie dort sah: Er begehrte sie. Sie wusste nicht, wie oder warum es geschah. Sie wusste nur, dass ihr Traum wahr werden konnte und dass es vielleicht die einzige Chance in ihrem Leben war, den Mann zu bekommen, den sie mehr als jeden anderen haben wollte.
    Er war beharrlich, presste seinen Schenkel an ihren, schob die Hände zu ihren Brüsten. Sie versuchte, klar zu denken, und stieß ihn von sich. Sein schmerzlicher Blick überraschte und rührte sie. Sie hätte nicht gedacht, dass eine Abfuhr von ihr ihn so treffen würde. Ihm lag offensichtlich doch sehr viel an ihr. Das änderte alles.
    Sie verschränkte die Finger mit seinen, stand auf und zog ihn mit sich, angetrieben von dem gegenseitigen Verlangen. Ihr Herz pochte, ihr Atem beschleunigte sich.
    Als sie den Pavillon betraten, ließen sie den Rest der Welt weit hinter sich. Als Neill sie in die Arme schloss, lauschte sie dem Pochen seines

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