BIANCA EXKLUSIV Band 0174
Herzens. Ihr eigener Herzschlag schien sich zu beschleunigen, um im Gleichtakt mit seinem zu schlagen. Das war vielleicht nur Einbildung, aber sein Mund, den er auf die Wölbung ihrer Brüste im Ausschnitt ihres Kleides presste, war es nicht.
„O Neill“, flüsterte Bianca. Sie legte die Hände um sein Gesicht und hob seinen Kopf, bis seine Lippen ihre fanden.
Als sie sich schließlich vereinigten, glaubte sie, das Flattern von Flügeln zu hören, aber die Schwäne waren nicht in der Nähe. Sie fühlte sich in eine Sphäre der Grazie und der Schönheit und des Lichts versetzt. Sie liebte ihn, hatte ihn immer geliebt, und in diesem Moment erkannte sie, dass er der Mann war, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen wollte …
Einige Zeit später hatte Bianca die Hoffnungslosigkeit ihrer Vorstellungen eingesehen. Doch sie hatte die Augenblicke im Pavillon nie bereut. Selbst dann nicht, als sich herausgestellt hatte, dass sie nicht folgenlos geblieben waren.
Gedankenverloren stand Neill am Teich und beobachtete die Schwäne, die am anderen Ufer in der Nähe der Ruine schwammen. Die Ruine stand vermutlich noch lange Zeit in ihrer vollen Pracht da, wenn Erics Ehe längst der Vergangenheit angehörte.
Oder vielleicht fand die Hochzeit gar nicht erst statt. So vieles konnte noch geschehen, da Eric und Caroline nicht besonders gut miteinander auskamen, Bianca mit ihrem Baby da war und vermutlich viele andere Dinge vor sich gingen, von denen er nichts ahnte.
„Wer weiß, was auf einer Bellamy-Hochzeit alles passieren kann?“, murmelte er vor sich hin.
„Führst du neuerdings Selbstgespräche, großer Bruder?“
Er wirbelte herum und erblickte Eric in Shorts und T-Shirt, mit einem Handtuch um den Hals und seinem typischen Grinsen auf dem Gesicht. Er zuckte die Achseln und überlegte, was er sagen sollte. „Du wirkst ja so heiter.“
„Ich heirate schließlich in …“ Eric blickte zur Uhr. „… ungefähr fünfzehn Stunden. Wer wäre das da nicht?“
„Gestern Abend hast du nicht gerade glücklich gewirkt.“
„Nun, das war gestern.“
„Also hast du dich wieder mit Caroline versöhnt?“
„Da solltest du sie lieber fragen.“ Eric setzte sich neben ihn. „Gefällt es dir hier?“
„Es ist ein großartiges Hotel.“
„Wir haben die ledigen Männer extra in den Bungalows untergebracht. Ich dachte mir, dass ihr Wert auf Privatsphäre legt.“
„Wozu?“
„Wozu auch immer.“
Neill verdrehte die Augen. Ihm war nicht nach belanglosem Geplauder zumute. Er wollte Fakten von Eric erfahren, doch er brachte es nicht über sich, danach zu fragen. Momentan kam er sich wie ein Schuft vor, weil er überhaupt unterstellte, dass Eric und Bianca intim gewesen waren.
Abrupt stand Neill auf. „Ich muss gehen.“
Eric wirkte enttäuscht. „Könnten wir nicht …?“
„Ich fürchte, nein. Tut mir leid.“
Erics Miene wirkte besorgt. „Neill, wir verbringen so wenig Zeit miteinander. Ich finde, wir sollten uns besser vertragen, wenn wir schon mal zusammen sind.“
Neill seufzte. „Da kann ich nicht widersprechen. Also gut. Ich möchte, dass du ganz ehrlich zu mir bist.“
„Das bin ich.“
„Bianca sagt, dass sie ein Baby hat.“
„Sie hat es dir erzählt?“, hakte Eric in ungläubigem Ton und mit ungläubiger Miene nach.
„Ja. Ich habe das Baby bei der Gartenparty gesehen.“
Eric schwieg. Neill wartete. Die Erfahrung sagte ihm, dass sein kleiner Bruder sich verpflichtet fühlen würde, die Stille mit Worten zu füllen.
„Und was hat sie sonst noch gesagt?“, erkundigte Eric sich schließlich behutsam.
„Das Bemerkenswerte an dem Gespräch war eher das, was sie nicht gesagt hat. Zum Beispiel, ob sie einen Freund oder Ehemann hat.“
„Verdammt“, murrte Eric verärgert. „Du stellst die falschen Fragen, Neill.“
„Würdest du mir dann bitte sagen, welches die richtigen sind?“
„Von mir wirst du es nicht erfahren.“ Eric stand auf und setzte sich in Richtung des Pools in Bewegung. „Ich empfehle dir, mit Bianca zu reden“, rief Eric über die Schulter hinweg, während er weiterging.
Auf diese Idee bin ich auch schon gekommen, dachte Neill seufzend und entschlossener denn je, sie in die Tat umzusetzen.
Er ging erneut zu ihrem Zimmer, und erneut rührte sich nichts. Er fragte den Türsteher, ob sie in die Stadt gefahren war, und erhielt eine negative Antwort. Während er überlegte, was er als Nächstes tun sollte, betrat seine Mutter das Foyer. „Hast du Bianca
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