BIANCA EXKLUSIV Band 0174
beibrachte, den Basketball in den Korb zu werfen.
Er kann gut mit Kindern umgehen, schoss es ihr durch den Kopf.
Lambie stand auf der breiten Treppe des Pools und quiekte jedes Mal, wenn er den Ball warf. Währenddessen paddelte Fawn eifrig im Wasser. „Das machst du großartig, Fawn“, lobte Neill. „Nur weiter so.“
„Ich habe keine Lust mehr auf Basketball“, verkündete Lambie. „Ich will auch schwimmen.“
Neill nahm ihm den Ball ab. „Vergiss nicht, kräftig zu treten, Lambie. Dann kannst du so schnell schwimmen wie Fawn.“
„Ich bin schneller“, prophezeite Lambie und stieß sich vom Beckenrand ab. Doch obwohl er das Wasser aufwirbelte wie ein Hurrikan, kam er lange nicht so rasch voran wie Fawn.
Ein älterer Junge betrat das Sprungbrett am anderen Ende des Pools. „Schau mal, Mom!“, rief er, kurz bevor er sich in die Luft warf.
Die Aufmerksamkeit aller Anwesenden, einschließlich Biancas, richtete sich auf den Jungen, der pfeilgerade ins Wasser tauchte. Einige Umstehende klatschten, und der Bademeister, der mit dem Jungen bekannt zu sein schien, beugte sich zu ihm hinab und schlug ihm gratulierend auf die Schulter.
Bianca blickte wieder zum anderen Ende des Pools und sah eine kleine Hand aus dem wirbelnden Strudel auftauchen, den Lambie verursachte. Sie suchte die Wasseroberfläche ab. Fawn war nirgendwo zu sehen.
Sie schoss von der Liege hoch und stürmte zum Pool, doch Neill war schneller. Mit wenigen, kraftvollen Zügen erreichte er Lambie, und direkt unter dem Jungen tauchte Fawns Gesicht auf.
„Ganz ruhig“, sagte Neill zu Lambie, der sich an dessen Hals klammerte und schrie. Mit dem anderen Arm beförderte er Fawn an den Beckenrand, wo sie sich keuchend anklammerte.
Bianca sprang neben Fawn ins Wasser. „Bist du okay?“
„Ich bin … geschwommen und … Lambie hat mich gepackt. Er hat mich untergetaucht. Ich … ich konnte nicht atmen.“
Neill, der Lambie immer noch hielt, erklärte: „Er ist in Panik geraten und hat sich an die erstbeste Person geklammert. Zufällig war es Fawn.“
Der Bademeister eilte mit erschrockener Miene zu ihnen. „Ist alles in Ordnung? Ich habe nur für einen Moment woandershin gesehen.“
„Das war einen Moment zu lange“, entgegnete Neill streng.
Bianca führte Fawn aus dem Wasser, gerade als Rhonda herbeigerannt kam, offensichtlich außer sich vor Schreck. „Ich habe alles gesehen! Meine Fawn wäre ertrunken, wenn Neill nicht gewesen wäre!“ Sie hockte sich nieder und umarmte Fawn, küsste das nasse Gesicht, strich das triefende Haar zurück und redete tröstend auf sie ein.
Nachdem Neill dem Bademeister gehörig die Leviten gelesen und ihn auf seinen Posten zurückgeschickt hatte, bemühte er sich, Lambie zu beruhigen. „Es ist ja nichts weiter passiert, Sportsfreund. Fawn geht es gut. Aber du musst in Zukunft vorsichtiger sein.“
„Ich weiß“, jammerte er. „Fawn, ich wollte dir nichts tun. Aber ich habe solche Angst gekriegt.“
Rhonda hatte sich inzwischen ein wenig beruhigt. „Neill, ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll. Ich bringe die Kinder jetzt ins Hotel. Das war genug für heute.“
„Ich komme mit“, sagte Neill. „He, wir sollten uns jetzt alle ein Eis gönnen. Wer will welchen Geschmack?“
„Schokolade!“, rief Fawn.
„Erdbeere und Banane“, entschied Lambie.
„Und du, Bianca?“, fragte Neill.
Der Zwischenfall hatte sie tief erschüttert. Trotz all der Anwesenden wären die Kinder um ein Haar ertrunken. Es ließ ihr das Leben ihrer Tochter umso wertvoller erscheinen, und sie sehnte sich danach, sie in den Armen zu halten. „Nein, danke.“
„Ich will mit dir reden.“ Einen Moment lang blickte Neill ihr durchdringend in die Augen. Dann, mit Lambie auf dem Arm, folgte er Rhonda.
Bianca wusste, dass sich eine Konfrontation nicht vermeiden ließ. Und unausweichlich drängte sich ihr die Frage auf, wie Neill reagieren würde, wenn er erfuhr, dass er nicht zeugungsunfähig war.
7. KAPITEL
Nachdem Neill die Kinder zum Eis eingeladen hatte, ging er zu Biancas Zimmer und klopfte an die Tür. Doch falls sie da war, so antwortete sie nicht.
Vielleicht war sie mit dem Baby unterwegs. Wo mochte der Babysitter wohnen? Er spielte mit dem Gedanken, an der Rezeption zu fragen, aber er wollte Bianca keine Probleme bereiten, die sich so bemühte, das Baby zu verheimlichen.
Neill glaubte zumindest, ihren Gedankengang zu verstehen. Genevieve, die äußerst großen Wert auf Etikette legte, hätte
Weitere Kostenlose Bücher