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BIANCA EXKLUSIV Band 0174

BIANCA EXKLUSIV Band 0174

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0174 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PAMELA BROWNING CATHY GILLEN THACKER DIANA WHITNEY
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wiedererkennen, wenn sie erst durch meine Erziehung geprägt ist.“
    Colby öffnete die Tür. „Schönen Tag noch.“

    „Donnerwetter, Sie haben ja einen großen Fernseher, das finde ich wirklich toll. Ich kann nicht ohne arbeiten, denn Melissa und Melvin werden bald ein Baby bekommen, aber sie wissen noch nicht, dass Melissas böse Zwillingsschwester Melody sich in den Kreißsaal schleichen wird, um … hey!“
    Colby warf die Eingangstür zu und hätte am liebsten die Stirn dagegengeknallt. Aber er wollte Megan kein schlechtes Beispiel geben.
    Die Kleine brabbelte fröhlich vor sich hin. „Jajajaja.“
    „Du hast recht“, murmelte er und hob das Kind hoch. Er schwenkte es herum, bis es jauchzte, dann trug er es zu den Plastikrührschüsseln, die es so gern mochte. Das Kind quietschte vergnügt und schleuderte die Schüsseln quer durchs Zimmer.
    Colby ließ sich aufs Sofa fallen und dachte über die vergangenen zwei Tage nach. Eine einzige von einem Dutzend Bewerberinnen hatte einigermaßen normal gewirkt. Die Frau war mittleren Alters, ruhig und freundlich, konnte sich ausdrücken und schien mehr an dem Baby als am Geld interessiert. Sogar Megan wirkte angetan. Als Colby aber kurzfristig zum Telefon musste, entdeckte er beim Zurückkommen, dass die Dame sich gerade aus einem silbernen Flachmann bediente.
    Es schien hoffnungslos. Colbys Verständnis für Mrs. Wilkins, seine genervte Buchhalterin, war derart gewachsen, dass er erwog, in der Firma eine eigene Kindertagesstätte einzurichten. Bedachte man, wie viel wertvolle Arbeitskraft und Zeit auf der Suche nach geeigneter Kinderbetreuung verlorenging, konnte ein solches Vorhaben äußerst sinnvoll sein.
    Er schaute auf die Uhr. In der Firma war seit einer Stunde Feierabend. Es war schon wieder Essenszeit für Megan. Er seufzte. Ihm kam es so vor, als habe er gerade erst die Unordnung vom Mittagessen beseitigt, außerdem war er todmüde. Wer hätte gedacht, dass es anstrengender war, die vielen Bedürfnisse eines kleinen Menschenwesens zu befriedigen, als den Sechzehnstundentag eines Vorstandsmitgliedes zu bewältigen?
    Kein Wunder, dass Olivia eine Pause brauchte.
    Dabei hatte er seiner Schwester keineswegs vergeben. Olivia würde für das Chaos, das sie verursacht hatte, bezahlen müssen! Besonders empörte ihn, dass sie das alles ohne Rücksicht auf die möglichen Folgen für Megan getan hatte. Das war unverzeihlich! Gnadenloser Egoismus, der bestraft gehörte!
    Im Moment wünschte er sich nichts als ein paar Minuten Ruhe, bevor er wieder in die Rolle des Ersatzvaters schlüpfen musste. Megan spielte glücklich, also stellte Colby den Fernseher an, um die Nachrichten zu hören.
    Normalerweise interessierten sie ihn sehr, aber heute Abend konnte er sich kaum auf den Bericht über politische Spannungen und Welthandelsdefizite konzentrieren. Er starrte blicklos auf die Mattscheibe, seine Gedanken drifteten ab.
    Auf einmal weckte ein Bericht seine Aufmerksamkeit. Es ging um Demonstranten vor dem Rathaus und einen Tumult, den die Fernsehkameras aufgezeichnet hatten.
    Colby starrte ungläubig auf den Bildschirm.
    Kein Zweifel, die Frau in der bunten Kleidung und der flammendroten Baskenmütze, die sich gerade dagegen wehrte, dass ein bulliger Typ ihr das Schild entriss, war Danielle McCullough!
    Colby hatte keine Ahnung, worum es ging. Das Schild wurde zertrampelt, und kurz darauf wurde Dani selbst zu Boden geschlagen. Entsetzt sprang Colby auf. In diesem Moment erklärte der Sprecher, dass es bei dem Protest um die finanzielle Unterstützung der Obdachlosentafel gegangen sei.
    „Meine Güte!“ Colby nahm Megan auf den Arm und ging hinüber zu Danis Wohnung. Seit seinem plumpen Versuch, sie als Babysitter einzustellen, hatte er sie nicht mehr gesehen. Er hatte sich entschuldigen wollen, war aber zu beschäftigt gewesen. Nun wollte er das spontan tun, außerdem machte er sich Sorgen um sie.
    Er klopfte an ihre Tür und wartete. Klopfte lauter. Nichts. Sie musste zu Hause sein, denn er hatte Geräusche gehört. Nun wollte er sichergehen, dass sie bei der Demonstration nicht verletzt worden war.
    Beim dritten Klopfen ging die Tür leicht auf. „Ja?“, fragte ein junges Mädchen.
    „Ich möchte bitte mit Ms. McCullough sprechen.“
    „Sie ist nicht da.“
    Colby betrachtete das Mädchen. Es war höchstens fünfzehn, hatte ängstliche große Augen und strähniges blondes Haar, das aussah, als sei es seit Wochen nicht gewaschen worden. „Darf ich fragen, was du

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