BIANCA EXKLUSIV Band 0174
brütet irgendwas aus“, erklärte sie ihrer Freundin. „Oder sie leidet unter der Spannung, die hier herrscht.“
„Kinder sind äußerst sensibel“, meinte Madeline. „Zwischen dir und Colby ist alles unverändert?“
„Er spricht nicht mit mir“, Dani seufzte, „sieht mich nicht mal an.“
„Gib ihm Zeit, Schatz, er wird darüber wegkommen.“
Dani wünschte, Madeline hätte recht. Sie konnte ihr aber auch nicht die Details erzählen. „Oh, da ist jemand an der Tür, Maddie. Viel Spaß bei der Party morgen Abend.“ Sie legte auf und eilte zur Tür.
Ein Kurier überreichte ihr zwei Umschläge, von denen einer an Colby und einer an sie selbst adressiert war.
Dani war überrascht. In den letzten Wochen waren viele Sendungen gekommen, aber keine davon war für sie gewesen.
Den Umschlag für Colby legte sie auf den Küchentisch, den mit ihrem Namen darauf betrachtete sie besorgt. So amtlich sah der aus! Mit zitternden Fingern riss sie ihn auf. Als sie die erste Seite sah, trübten Tränen ihren Blick. Es waren die Scheidungspapiere.
Colby kam spät nach Hause. Er stolperte beinahe über das Gepäck, das neben der Tür stand. „Danielle?“
Sie tauchte mit dem Katzenkorb auf, aus dem zwei gelbe Augen herausblickten. „In der Mikrowelle steht Essen bereit, falls du hungrig bist.“ Sie stellte den Korb kurz ab, um ihre Tasche zu schultern. „Die Wäsche ist gemacht. Auf dem Kühlschrank liegt eine Liste mit Adressen von Babysitteragenturen. Ich habe dafür gesorgt, dass Megan in der Kindertagesstätte deiner Firma bleiben kann, bis du jemand anders gefunden hast.“
„Jemand anders?“ Colby packte ihren Arm. „Was ist denn los?“
„Ich gehe.“
Er verkniff sich zu fragen, wieso. Sie konnte offenbar nicht unter einem Dach leben mit jemandem, der seine Eltern so behandelt hatte.
Er verschränkte die Arme hinterm Rücken. „Ach so.“
„Ich werde erst mal bei Madeline wohnen, da ist allerdings kein Platz für meine Möbel. Ich hoffe, du hast nichts dagegen, wenn ich sie vorübergehend hierlasse.“
„Nein, natürlich nicht.“
Dani schaute sich noch einmal wehmütig um. „Na ja, das ist dann wohl alles.“
Es kostete Colby alle Anstrengung, sie nicht festzuhalten. Sie durfte doch nicht gehen und ihn allein lassen! „Brauchst du Hilfe?“, fragte er nur.
„Nein, danke. Der Rest meiner Sachen ist schon im Auto.“ Sie drehte sich um und wischte sich heimlich eine Träne ab, dann nahm sie den Koffer und den Katzenkorb.
Am liebsten hätte Colby ihr den Weg versperrt, aber er trat höflich beiseite und öffnete die Tür.
Dani zögerte und sah noch einmal über die Schulter zurück. „Die Papiere liegen auf dem Küchentisch. Du bist sicher damit einverstanden. Auf Wiedersehen, Colby.“
Noch bevor er reagieren konnte, war sie gegangen. Die Autotür schlug zu, der Motor brummte, die Scheinwerfer flammten auf. Schon hatte der Wagen die Ausfahrt verlassen.
Colby blieb stehen, bis die roten Schlusslichter im Dunkeln verschwunden waren. „Oh, Dani“, flüsterte er. Er hatte das Gefühl, das Herz würde ihm zerspringen.
Ihm war ganz schlecht. Wie sollte er nur ohne sie leben?
Mit hängenden Schultern ging er zurück ins Haus. Ohne all die Sachen, die hier normalerweise herumlagen, kam ihm das Wohnzimmer kalt und abweisend vor. Er fuhr mit der Hand über das zerschlissene Sofa. Danis Sofa. Immerhin hatte er noch ein Stück von ihr … In seinen Augen brannten Tränen.
Auf dem Küchentisch entdeckte er einen Umschlag und amtliche Papiere. Ach ja, Dani hatte etwas von Papieren gesagt.
Er schaute hinein. „Bitte lies das“, hatte Jack notiert, „und schick die Kopien an meine Kanzlei zurück.“
Colby blätterte die Papiere durch – und fand, was er erwartet hatte, mit Danis frischer Unterschrift.
Es wunderte ihn nicht, dass sie sich von ihm scheiden ließ. Sie hatte ihren Teil des Vertrages eingehalten und schien es nun eilig zu haben, wieder aus seinem Leben zu verschwinden. Das konnte er ihr nicht übelnehmen. Tief im Innern hatte er immer damit gerechnet, sie wieder zu verlieren.
Aber nicht damit, dass es so weh tun würde.
13. KAPITEL
„Du musst was essen“, sagte Madeline. „Nur ein paar Bissen, Schatz, dann fühlst du dich besser.“
Dani stocherte gehorsam im Salat herum, dann legte sie die Gabel beiseite. „Vielleicht später, Maddie, ich habe keinen Hunger.“
Maddie grummelte etwas und stellte das Essen weg. „Du isst schon seit drei Tagen nichts“, beklagte
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