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BIANCA EXKLUSIV Band 0174

BIANCA EXKLUSIV Band 0174

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0174 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PAMELA BROWNING CATHY GILLEN THACKER DIANA WHITNEY
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hinteren Hosentasche und zeigte ihn Anne. „Darum kann ich auch ohne Zustimmung meiner Adoptiveltern Nachforschungen betreiben.“
    Das bedeutet wahrscheinlich auch, dass seine Adoptiveltern damit nicht einverstanden waren. Anne legte keinen Wert darauf, in einen Familienstreit verwickelt zu werden, wenn sie es vermeiden konnte. Es war schon schlimm genug, dass sie sich mit ihren Verwandten herumschlagen musste, um alles über sich zu erfahren. Das versuchte sie schon seit Monaten, und allmählich stellten sich die ersten Erfolge ein.
    Aber auch Tim hatte das Recht, seine Vergangenheit kennenzulernen, und deshalb erwiderte sie: „Also gut. Ich übernehme Ihren Fall und werde mein Möglichstes tun, um Ihnen zu helfen.“
    Tim schenkte ihr dankbar ein strahlendes Lächeln. „Großartig. Ich weiß nicht viel über mein früheres Leben. Nur, dass meine Mutter mich kurz nach der Geburt in ein katholisches Waisenhaus gab. Dort blieb ich etwa anderthalb Jahre. Dann holte mich mein Adoptivvater in Korea ab und nahm mich nach Amerika mit. Er diente damals, vor zwanzig Jahren, zwölf Monate in Korea beim Militär. Wahrscheinlich haben Sie schon von ihm gehört, Senator Frank Westfield.“
    Der verstorbene Senator von New Hampshire, erinnerte sich Anne. Seine Familie spielte in New Hampshire die gleiche Rolle wie die Kennedys in Massachusetts.
    Einen Moment lang überlegte Anne. Die mächtigen Westfields sahen es zweifellos nicht sehr gern, dass Tim zu ihr gekommen war. Wenn sie wünschten, dass er alles über seine Herkunft herausfände, hätten sie ihm schon längst geholfen, die bürokratischen Schwierigkeiten zwischen den zwei Regierungen aus dem Weg zu räumen. Vielleicht hielten sie es für richtig, ihn nicht zu unterstützen. Erst vor drei Monaten war Tims Adoptivvater plötzlich gestorben, und der Junge konnte womöglich noch gar nicht klar und vernünftig denken und handeln.
    Als sie merkte, dass er gespannt wartete, riss sie sich aus den Gedanken. „Ja, Ihr Vater ist mir natürlich bekannt. Ich habe ihn sogar zum Senator mitgewählt. Und ich hörte auch von seinem Tod, was mir sehr leidtut.“ Auch wenn Tim es sich vielleicht nicht eingestand, litt er bestimmt noch sehr unter diesem tragischen Geschehen. Die Zeitungen berichteten, dass sämtliche Westfields noch immer verzweifelt und unglücklich waren.
    „Danke für Ihr Beileid.“ Tim, der sichtlich um Beherrschung rang, blickte hastig zur Seite. Er presste die Hände so fest zusammen, dass die Knöchel weiß wurden, und fügte mit belegter Stimme hinzu: „Er fehlt mir sehr.“
    Anne nickte verständnisvoll und wünschte, mehr für ihn tun zu können. Dass sie sich auf einmal so hilflos fühlte, hasste sie fast noch mehr als das Gefühl, nirgendwohin zu gehören. Weder nach Amerika noch nach Vietnam, wo sie vor 28 Jahren geboren war, noch sonstwohin.
    Verlegen sah Tim auf den Boden. „Sie halten mich sicherlich für herzlos oder so, weil ich gerade jetzt meine leiblichen Eltern suche.“
    „Nein, Tim, durchaus nicht. Fast alle adoptierten Kinder möchten ihre leiblichen Eltern finden.“
    „Seltsam. Irgendetwas zwingt mich dazu, Miss Haynes. Mir ist, als würde ich erst wissen, wer ich wirklich bin, wenn ich erfahre, was mit meinen richtigen Eltern passiert ist. Ich kann mir allerdings denken, warum meine Mom mich aufgegeben hat. Für koreanische Frauen ist ein uneheliches Kind eine große Schande, von einem halbasiatischen gar nicht zu reden. Meine Mom konnte mich nicht behalten, weil sie ja nicht verheiratet war.“
    Oh, wie gut Anne ihn verstand! Aber sie selbst hatte niemanden gehabt, an den sie sich wenden und der ihr helfen konnte. Es gab auch kein Spezialunternehmen wie ihres, um sich beraten zu lassen. Erst jetzt nach acht Jahren war ihr der Name ihres Vaters bekannt. Er hatte beim Bodenpersonal für Hubschrauber der Marine gedient und ein Verhältnis mit ihrer Mutter gehabt. Anne besaß nun alte Fotos von ihm und würde demnächst einige Fragen stellen. Zum Beispiel, warum er keines seiner Versprechen gehalten hatte und nie zurückgekommen war, um ihre Mutter und sie zu holen.
    „Ich möchte nur wissen“, fuhr Tim fort, „wieso mein amerikanischer Vater meine koreanische Mutter nicht geheiratet, sondern sie einfach im Stich gelassen hat. Aber vielleicht war ihm ja die Schwangerschaft meiner Mutter gar nicht bekannt.“
    Vielleicht wusste er jedoch Bescheid und hat es vorgezogen, allein nach Amerika zurückzugehen, dachte Anne. Viele Soldaten,

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