BIANCA EXKLUSIV Band 0174
Computer ausgedruckt, nachdem die Sorgerechtssache erledigt war. Jack hatte das einprogrammiert, und seine Assistentin hat sie einfach weitergeleitet.“
Dani schaute ihn ungläubig an. „Du wolltest die Scheidung gar nicht?“
„Nein.“
„Wieso hast du mich dann gehen lassen?“
„Dich gehen lassen? Ich dachte, du wolltest gehen!“
„Warum sollte ich?“
„Weil es sonst bedeutet hätte, dass du weiter mit mir zusammenlebst.“ Er schwieg eine Weile verlegen. „Ich weiß, dass ich nicht einfach bin, möchte dich aber bitten, diese Entscheidung noch einmal zu überdenken. Megan braucht dich.“
„Megan, ach ja.“
„Ja, unbedingt.“ Er fuhr sich über die Stirn. „Sie sehnt sich nach dir und betrachtet dich jetzt als ihre Mutter.“
„Ich verstehe.“
„Es gibt aber auch noch andere Gründe …“ Er fingerte ein Taschentuch heraus. „Ziemlich heiß hier, nicht?“
„Was für andere Gründe?“
„Na ja, finanzielle natürlich.“
„Natürlich.“
„Ich werde dich zur Mitbesitzerin des Hauses machen und dich als Begünstigte meiner Lebensversicherung eintragen.“
„Willst du damit sagen, dass du für mich tot wertvoller bist als lebendig?“
Sein Blick weitete sich. „Das hoffe ich nicht.“
„Gut. Nun mal abgesehen vom Finanziellen, wüsste ich doch gern, wo die Gefühle bleiben.“
„Megans gefühlsmäßige Sicherheit ist von größter Bedeutung.“
„Wieder Megan.“ Dani seufzte. „Colby, es tut mir leid, aber ich möchte mehr.“
„Mehr?“
„Sehr viel mehr.“
Er zupfte am Hemdkragen. „Ich kann ja Aktien für dich kaufen.“
„Kein Interesse.“
„Dann vielleicht Staatsanleihen oder wertvolle, schnell verfügbare …“
„Colby, verflixt, ich will kein Geld!“ Sie pikste ihm mit dem Finger auf die Brust. „Alles, was ich will, ist dein Herz. Und wenn ich das nicht haben kann, will ich gar nichts.“
Sein Blick wurde weich. „Das hast du doch längst, Dani.“
„Dann sag es mir.“
„Ich sagte es doch gerade.“
„Nein, sag es mir richtig.“ Sie stemmte die Hände in die Hüften. „Du hast doch auch keine Schwierigkeiten, zu sagen, was Megan braucht und fühlt. Wieso kannst du mir nicht sagen, was du selbst brauchst und fühlst?“
„Ich … äh … also, ich finde es schlimm, wenn du nicht da bist.“
„Weiter.“
„Ich … ich fühle mich einsam ohne dich.“
Sie nickte. „Und?“
„Und ich habe das Gefühl“, seine Stimme klang gepresst, „dass ich es nicht ertragen kann, die Frau zu verlieren, die ich liebe.“
„Du liebst mich?“, fragte sie leise.
„Von ganzem Herzen.“ Seine Augen waren feucht. „Bitte heirate mich, Danielle, ich meine, richtig. Sei richtig meine Frau, in guten wie in schlechten Tagen, für immer und ewig.“
Dani fiel ihm, stumm vor Rührung, in die Arme. Nach all den Jahren der seelischen Verbitterung hatte Colby Sinclair endlich sein Herz geöffnet.
EPILOG
„Ruhig durchatmen, mein Sohn. Gut so“, Kingsley klopfte Colby auf den Rücken.
Endlich fühlte sich Colby wieder besser.
Sein Vater richtete ihm die champagnerfarbene Rose, die Colby im Knopfloch trug. „Genauso fühlte ich mich auch an meinem Hochzeitstag. Dein Onkel George, er ruhe in Frieden, war Trauzeuge, und musste sich damals um mich kümmern.“
„Hast du auch nicht die Ringe vergessen?“, fragte Colby, der sich die trockenen Lippen leckte.
„Die sind hier in meiner Tasche.“
„Es sind neue. Dani wollte die anderen behalten, aber diese sind kostbarer, mit Brillanten bestückt. Könntest du wohl mal die Heizung herunterstellen? Es ist so stickig hier.“
Aus der Kapelle war Orgelmusik zu hören. „Es ist so weit!“, sagte sein Vater.
Colby blieb an der Tür stehen. „Bist du sicher, dass sie da ist?“
„Bestimmt“, beruhigte Kingsley ihn, „sie war den ganzen Morgen mit Mutter zusammen.“
„Was ist, wenn sie ihre Meinung ändert?“
„Tut sie nicht.“
„Aber was, wenn sie es doch tut? Was ist, wenn sie nicht mit einem Mann zusammenleben kann, der zum Zähneputzen eine Stoppuhr benutzt und …“ Er ließ den Ärmel seines Vaters los. „Das amüsiert dich auch noch?“
Kingsley schüttelte den Kopf. „Mir fiel nur gerade ein, dass ich damals Panik hatte, dass deine Mutter vielleicht keinen Mann heiraten würde, der unfähig war, eine Krawatte zu binden, ohne dabei in den Spiegel zu schauen.“
„Lächerlich.“
„Ja, genau.“ Er nahm seinen Sohn am Ellbogen und schob ihn zur Tür. „Also
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