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BIANCA EXKLUSIV Band 0180

BIANCA EXKLUSIV Band 0180

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0180 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PAMELA BROWNING CELESTE HAMILTON KAREN ROSE SMITH
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war sie es gewesen, die unbedingt hatte weitergehen wollen.
    „Nichts deutet darauf hin, dass irgendein menschliches Wesen je seinen Fuß in diese Gegend gesetzt hat“, stellte Jack fest, nachdem sie eine halbe Stunde lang schweigend nebeneinander hergelaufen waren.
    „Finden Sie, dass die Straße schmaler geworden ist?“, erkundigte sich Mariel besorgt. Sie leuchtete mit der Taschenlampe die Gegend vor ihnen ab.
    „Ich weiß es nicht“, erwiderte Jack. „Sie sehen erschöpft aus. Soll ich lieber die Lampe nehmen?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Mir geht es gut“, behauptete sie stur.
    Sein prüfender Blick verriet ihr, dass ihr Aussehen ihre Worte Lügen strafte, aber das kümmerte sie schon gar nicht mehr. Ihr Gesicht war durch den ständigen Schneeregen ganz wund geworden, und der Schal, der ihr Haar schützen sollte, war völlig durchnässt. Um sich abzulenken, dachte sie an all die wunderbaren warmen Plätze, die sie kannte, vor allem aber an den Kamin in ihrem Wohnzimmer. Was würde sie dafür geben, jetzt vor einem behaglichen Feuer zu sitzen und Kastanien zu rösten!
    Nachdem sie noch einige hundert Meter weitergegangen waren, endete die Straße und ging in einen kleinen Pfad über.
    „Und was machen wir jetzt?“, fragte Mariel.
    „Wir hätten doch zum Lastwagen zurückgehen sollen“, erwiderte Jack schroff.
    „Wir können ja immer noch umkehren“, bemerkte sie.
    Er sah sie fassungslos an. „Nun hör sich das einer an. Sie sind kaum noch in der Lage, sich auf den Beinen zu halten, können Sie mir sagen, wie Sie den ganzen langen Weg bis zum Laster schaffen wollen?“
    Sie starrte ihn an und wusste, dass er recht hatte.
    Als Jack weiterredete, war seine Stimme etwas sanfter. „Wir setzen uns am besten erstmal hier auf diesen umgefallenen Baumstamm, ruhen uns ein wenig aus und überlegen dabei, was wir tun sollen.“
    Erschöpft ließ Mariel sich auf den Stamm sinken und hoffte, dass Jack nicht bemerke, wie ihre Knie dabei nachgaben.
    Das Baby war nun schon eine lange Zeit sehr ruhig gewesen.
    „Ist das Baby …“, begann sie angsterfüllt.
    „Es ist eingeschlafen.“ Jack öffnete seine Jacke, in die er das Kind zum Schutz vor der Nässe gesteckt hatte. Es hatte die kleinen Hände zu Fäusten geballt und gegen das Gesicht gepresst.
    „Würden Sie das Baby wohl einen Moment halten, während ich mich hier ein wenig umsehe?“, fragte Jack.
    „Natürlich“, Mariel knöpfte ihren Mantel auf. „Ich werde die Kleine ebenfalls in meinen Mantel stecken.“
    Jack hielt ihr das Kind entgegen. Sie schmiegte es an ihre Brust und knöpfte dann den Mantel wieder zu.
    Als er den kleinen Säugling und die blasse, erschöpfte Mariel ansah, überkam Jack plötzlich eine Welle von Zärtlichkeit. Er fragte sich, wie lange Mariel wohl noch durchhalten würde.
    „Sie müssen frieren“, sagte er, und ihm fiel auf, wie klein und zierlich sie war.
    Sie nickte. Es schien ihr nicht gut zu gehen, aber auf dem ganzen Weg war nicht ein einzige Klage über ihre Lippen gekommen. Dafür bewunderte er sie sehr.
    „Ich werde mich nicht allzu weit entfernen. Vielleicht ist es besser, wenn ich die Taschenlampe mitnehme“, sagte er und griff danach. „Ich werde Ihnen von Zeit zu Zeit zurufen, dann wissen Sie, wo ich bin“, fuhr er fort, und sie nickte. Für einen Moment dachte er daran, die Taschenlampe bei ihr zu lassen, aber was würde das nützen. Ohne Licht würde er überhaupt nichts sehen können.
    „Gehen Sie nur“, sagte Mariel, die Arme um das Baby geschlungen. Er sah, dass sie vor Kälte mit den Zähnen klapperte und dass sie es vor ihm verbergen wollte.
    „Ich lasse Sie nur ungern hier im Dunkeln zurück.“
    „Gehen Sie schon“, erwiderte sie. „Je eher Sie gehen, desto eher werden Sie auch wieder zurück sein.“
    „Mariel …“ Er wollte ihr etwas Beruhigendes sagen, aber ihm fiel nichts ein.
    „Gehen Sie“, flüsterte sie kaum hörbar.
    Mit einem letzten Blick auf die beiden drehte er sich herum und zwang sich, loszugehen.

    Das Licht der Taschenlampe warf unheimliche Schatten, als Jack davonging. Mariel beugte sich vor und schmiegte den Kopf an den des Babys. Noch nie hatte sie sich so allein gefühlt.
    Dabei war sie gar nicht allein. Sie hatte das Kind.
    Jack rief ihr ein oder zwei Mal etwas zu, dann sah sie, wie sich der Schein der Lampe in eine andere Richtung bewegte, bis sie ihn schließlich ganz aus den Augen verlor.
    Das Baby begann zu weinen. Sie zog die Decke ein Stück zurück. Doch

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