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BIANCA EXKLUSIV Band 0180

BIANCA EXKLUSIV Band 0180

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0180 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PAMELA BROWNING CELESTE HAMILTON KAREN ROSE SMITH
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das für ihn, ergriff seine Hand und drückte sie liebevoll.
    „Ich brauche dich, Jack. Und du brauchst mich. Jessica braucht uns beide. In der Höhle ist mir das klargeworden.“
    Jack wusste immer noch nicht, wie er reagieren sollte.
    „Es ist fast Mitternacht“, erklärte Mariel ruhig. „Würdest du mit mir den Heiligen Abend feiern? Wir könnten unsere eigene kleine Mitternachtsmesse veranstalten.“
    „Ich wüsste gar nicht, was ich da tun soll.“
    „Ich werde es dir zeigen“, sagte sie und stand auf.
    Während sie kurz verschwand, blickte er in die lodernden Flammen des Kaminfeuers. Er hörte Mariel in der Küche rumoren, aber er folgte ihr nicht. Sie sollte nicht sehen, dass er Tränen in den Augen hatte, sie sollte auch nicht erfahren, wie tief sie ihn an diesem Heiligabend in seinem Innersten berührt hatte.

    Jessica schlief tief und fest neben dem Kamin, und Mariel bestand darauf, mit Jack in die Kapelle hinüberzugehen, um die Messe zu feiern. Jack zog seine Jacke an und hielt Mariel ihren Mantel hin. Ihr Schal steckte in einem Ärmel, und er zog ihn heraus.
    „Willst du ihn nicht tragen?“, fragte er.
    Sie zögerte kurz und schlang ihn sich dann um den Kopf. Jack sah sie dabei unverwandt an. Um die eigenartige Stimmung zu vertreiben, die sich zwischen ihnen ausgebreitet hatte, beugte sie sich vor und zündete eine Kerze an, die sie auf einem Unterteller mit Wachs befestigt hatte.
    Als sie sich wieder aufrichtete, sah er sie immer noch an, ganz als könne er den Blick nicht von ihr abwenden. „Du siehst …“, begann er und hielt dann inne.
    „Ich sehe was“? fragte sie und wartete gebannt auf seine Antwort.
    „Du siehst im Kerzenlicht wunderschön aus“, beendete er leise seinen Satz.
    Diese Bemerkung hatte sie nicht herausfordern wollen. Sie wollte weder Jack ermutigen, noch sich selbst falsche Hoffnungen machen. Heute Nacht wollte sie lediglich Weihnachten feiern und sich dafür bedanken, dass sie errettet worden waren und eine Zuflucht gefunden hatten.
    „Komm mit“, sagte sie, nahm Jacks Hand und führte ihn durch den Korridor zur Kapelle hinüber.
    Der Altar war breit, und hinter ihm befand sich ein großes buntes Glasfenster, das Jesus, Maria und Josef darstellte. Zwei Kerzenleuchter befanden sich links und rechts auf dem Altar, und Mariel zündete die alten gelbbraunen Kerzen an, eine nach der anderen. Ihr warmer Schein warf gerade genug Licht auf die große Bibel, die auf dem Altar lag.
    Mariel räusperte sich. „Zuerst“, sagte sie, „danken wir Gott dafür, dass er uns beschützt hat, und dann werden wir um seinen Segen bitten.“ Sie beugte den Kopf. „Herr, wir danken dir dafür, dass wir Jessica im Wald gefunden haben und dass du uns Schutz und Nahrung gegeben hast. Wir bitten dich um deinen Segen und darum, dass du uns auch in den nächsten Tagen leitest.“ Sie legte eine Pause ein. „Ist das alles?“, flüsterte sie Jack zu.
    „Wir müssen uns auch für die Ziege bedanken“, erinnerte er sie.
    „Und wir danken dir für die Ziege.“
    „Amen“, sagte Jack hastig, und Mariel fügte ebenfalls ihr Amen hinzu.
    Dann blätterte Mariel in der Bibel herum, bis sie die Weihnachtsgeschichte gefunden hatte, und begann, mit klarer Stimme zu lesen. Durch Jessica hatte diese Geschichte noch eine viel tiefere Bedeutung für sie bekommen.
    „Jetzt sollten wir wohl ein paar Weihnachtslieder singen“, schlug Jack schließlich vor. Er stimmte „Vom Himmel hoch“, an, und Mariel fiel mit ihrer klaren Stimme ein. Für eine Weile sangen sie miteinander, und ihr freudiger Gesang erfüllte die kleine Kapelle.
    Nun war ihnen nicht länger kalt. Die Luft war warm, und das war sicherlich nicht allein den brennenden Kerzen zuzuschreiben.
    „Wie viel Uhr ist es?“, fragte Mariel, als sie „Stille Nacht, Heilige Nacht“, zu Ende gesungen hatten.
    Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. „Es ist drei Minuten nach Mitternacht.“
    „Frohe Weihnachten“, sagte Mariel und vermied es, ihn anzusehen. Aber er legte ihr seine Hände auf die Schultern und drehte sie daran sanft zu sich um. Sein Blick war eindringlich und forschend.
    Sie schüttelte den Kopf, wollte nicht wahrhaben, was sie von seinen Augen ablesen konnte. Aber es war bereits zu spät.
    „Frohe Weihnachten, Mariel“, sagte er, während er sich zu ihr herunterbeugte.
    Sie duldete seinen Kuss, aber hielt sich selbst dabei zurück. Die Angst, sich von den eigenen Gefühlen mitreißen zu lassen, war einfach zu groß, sie

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