BIANCA EXKLUSIV Band 0181
gegangen.
Im warmen Sonnenschein und bei so schmackhaftem Essen begann Paige sich zu entspannen. Marc konnte gut erzählen, und sie genoss die leise Erregung, die sich tief in ihr rührte.
Als die Geschichte zu Ende war, sagte sie locker: „Wie romantisch. Und mit einem so tragischen Ende – Romeo und Julia des Südpazifiks.“
„Du glaubst ja kein Wort davon!“
„Vielleicht ist es nie passiert. Und wenn, waren sie bestimmt sehr jung.“
„Meinst du, dass nur sehr junge Menschen für die Liebe sterben würden?“ Marc lehnte sich zurück und trank einen Schluck Wein. Was er dachte oder fühlte, war ihm nicht anzumerken. „Du könntest recht haben.“
Dass er sie keine Sekunde aus den Augen ließ, verunsicherte Paige. Sie wollte gerade etwas erwidern, als er unvermittelt fragte: „Wie alt bist du eigentlich? Dreiundzwanzig? Aus meiner Sicht ist das ziemlich jung.“
Verlegen wandte sie den Blick ab. Dann schnappte der Hund nach einem Insekt, und sie entschloss sich zu einer Antwort. „Ich finde, im Allgemeinen wird die Bedeutung der Liebe übertrieben.“
Er zog die Augenbrauen hoch, sagte jedoch nur: „Ja, da gebe ich dir recht.“
Das hatte sie sich schon gedacht. Aber warum gab es ihr einen Stich, es von ihm zu hören? „Wie erstaunlich! Dann haben wir tatsächlich etwas gemeinsam.“ Ärgerlich presste sie die Lippen zusammen.
Er nickte. „Meine Eltern haben sich angeblich geliebt. Aber ich erinnere mich nur an Streitereien und eisiges Schweigen.“
Paige senkte den Blick. „Meine Eltern haben nicht mal gestritten. Meine Mutter hielt ihre Ehe für fantastisch, bis wir von einer Reise zurückkehrten und entdeckten, dass mein Vater zu seiner Sekretärin gezogen war. Vermutlich ist sie deshalb nie darüber hinweggekommen.“ Kaum waren ihr die Worte entschlüpft, wünschte sie schon, sie hätte nichts gesagt. Ängstlich wartete sie auf seine Reaktion.
„Das muss eine schwere Zeit für dich gewesen sein“, sagte er freundlich und verständnisvoll. „Trink aus, Paige! Dann kannst du dich ein Stündchen ausruhen, wenn du magst.“
In ihrem Zimmer legte sie sich aufs Bett und versuchte, sich zu entspannen. Doch es war hoffnungslos. Kaum schloss sie die Augen, musste sie an Marc denken. Nach kurzer Zeit spielte ihre Fantasie ihr erotische Szenen mit ihm vor. Um dem ein Ende zu machen, stand sie auf und ging im Zimmer hin und her wie eine Tigerin. Sie fand es schade, dass sie nicht wenigstens eine Liebesbeziehung gehabt hatte. Mit etwas Erfahrung hätte sie ihre körperliche Reaktion auf Marc besser einschätzen und beherrschen können.
Und was wäre, wenn sie tatsächlich mit ihm im Bett landete? Soviel sie wusste, entsprach das erste Mal oft überhaupt nicht den hochgespannten Erwartungen. Marc mochte aussehen wie ein Traummann, attraktiv, arrogant und kraftvoll, aber er war auch nur ein Mensch und konnte keine Wunder wirken.
„Ist sowieso egal“, sagte sie schließlich laut vor sich hin. „Schließlich wird es nicht dazu kommen.“ Als Mann mit Erfahrung erwartete Marc sicher alle möglichen sexuellen Feinheiten und Techniken von seinen Partnerinnen.
Irgendwann legte sie sich wieder hin. Die träge Nachmittagsstimmung, die Wärme und das Meeresrauschen lullten sie ein, und sie schlief ein. Ihre Träume waren lebhaft und voll ihrer geheimsten Wünsche und Sehnsüchte …
Ein plötzliches Klopfen riss Paige aus ihrem Schlummer. Dabei hatte sie eben noch in seinen Armen gelegen, sein markantes Gesicht dicht über sich. Wie benommen stand sie auf und ging zur Tür.
Marc sah sie forschend an. Seine Miene verhärtete sich. „Bist du okay?“
Sie errötete tief. Jetzt erst wurde sie sich bewusst, dass ihr Haar zerzaust sein musste, ihre Bluse zerdrückt und dass ihr der ganze Körper vor ungestilltem Verlangen schmerzte.
„Ja, mir geht’s gut“, brachte sie heraus. „Jedenfalls für jemanden, der eben noch auf der Flucht vor Piraten war.“
Genauer gesagt, vor einem Piraten.
Warum hatte sie das überhaupt erwähnt? Unter seinen forschenden Blicken kam sie sich dumm und unscheinbar vor. Trotzdem konnte sie nicht wegsehen. Beunruhigt trat sie einen Schritt zurück.
„Dann ist es ja ein Glück, dass ich dich geweckt habe“, sagte er locker, doch etwas war anders als zuvor.
„Ich … Ja. Moment, ich wasche mir nur kurz das Gesicht.“
Mark zuckte die Schultern. „Okay. Ich warte auf der Terrasse. Wir können einen Spaziergang auf den Hügel hinter dem Haus machen.“
Sie
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