BIANCA EXKLUSIV Band 0181
Mal geküsst. Oder als wäre dies ihr letzter Kuss …
7. KAPITEL
Paige erwiderte Marcs Kuss rückhaltlos. Sie legte ihm die Arme um den Nacken und drückte sich an ihn. Ihr Herz klopfte wie verrückt, und in ihren Ohren hämmerte es laut. Jetzt merkte sie, dass dieses Verlangen, dieses unwiderstehliche Begehren das war, was sie schon bei der ersten Begegnung mit Marc empfunden hatte. Ein wildes, übermächtiges Drängen, das keine Grenzen und keine Zurückhaltung kannte.
Er umarmte sie fester, und sie schreckte zurück. Doch die Neugier war stärker. Sie wollte wissen, warum Marc Corbett der Einzige war, der solche Macht über sie besaß.Während sie noch unschlüssig zauderte zwischen dem Gedanken an das Haus und die Sicherheit ihres Zimmers und dem verführerischen Zauber der Gefahr, küsste Marc ihre Wange und ihren schlanken Hals. Gleichzeitig zog er eine Linie hinunter zu ihren Brüsten und eine Acht um sie herum.
Ihr Körper fühlte sich an wie elektrisiert. Erschauernd flüsterte sie noch einmal: „Marc.“
Er strich mit dem Daumen über ihre harten Brustspitzen. Sie hielt den Atem an, denn seine Berührung löste Gefühle aus, die heftiger waren als alles, was sie bisher erlebt hatte. Das Gewitter, das über sie hinweggezogen war, war nichts dagegen.
Dann hielt er inne, hob den Kopf und sah sie an. Mit einem Mal wurde ihr klar, was sie getan hatte.
„Lass mich los!“
Er trat sofort zurück. „Und was machen wir denn nun?“, fragte er rau.
Paige war blass geworden. Die Scham wegen ihres Verhaltens und die Enttäuschung, weil ihre lustvollen Erwartungen nun nicht erfüllt wurden, hielten sich in etwa die Waage. „Nichts.“
Sie erwartete, dass er protestieren würde, einen Einwand vorbringen, versuchen, sie zu überreden, doch das tat er nicht.
Mit einem kühlen Lächeln nahm er sie beim Wort. „Dann gehen wir besser ins Haus und vergessen, dass es je geschehen ist. Es hat aufgehört zu regnen, der Sturm ist vorbei.“
Als Paige aus dem Wäldchen ins Freie trat, brach die Sonne klar und strahlend durch die Wolken.
„Aber es wird immer wieder mal ein Unwetter geben, und ich bezweifle, dass du oder ich es vergessen können“, sagte Marc in unerträglich selbstbewusstem Ton.
„Dir fällt das Vergessen sicher leicht“, erwiderte sie spitz. „Schließlich gibt es viele Frauen auf der Welt.“
„Was soll denn das heißen?“
„Das weißt du ganz genau.“
„Ich kann keine Gedanken lesen. Erklär es mir.“
Sie presste die Lippen zusammen. Wieder einmal war ihr hitziges Temperament mit ihr durchgegangen. Alles nur, weil sie so frustriert war. Wenn Marc den Kuss nicht abgebrochen und sie angesehen hätte, hätte sie liebend gern an ihrer eigenen Verführung mitgewirkt.
„Ich meine einfach, dass dir die Frauen geben, was du willst. Schließlich handelt es sich ja um ein sehr vergängliches Vergnügen.“
„Tatsächlich?“ Marc lächelte zynisch, beinahe grausam. Dann beugte er sich vor und küsste sie hart und fordernd.
Der Kuss war schnell vorüber, doch ihre Lippen brannten noch lange danach.
„Vergänglich?“, wiederholte er aufreizend ungerührt.
Paige fühlte sich ihm hoffnungslos unterlegen. Sie kannte sich nicht aus, konnte auf seine Neckerei nicht eingehen und wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Mit abgewandtem Gesicht ging sie etwas schneller aufs Haus zu und versuchte, den Mann neben sich zu ignorieren.
„Warum glaubst du eigentlich, dass ich Sex als Spiel zwischen Mann und Frau betrachte? Hat dir Juliette das in den Kopf gesetzt?“
„Frauen sind doch leicht zu bekommen, wenn einer reich ist.“
„Eine bestimmte Sorte Frauen, ja. Und es gibt auch Männer, die eine vermögende Frau suchen. Aber du weichst mir aus.“
Sie waren beim Gartenzaun angelangt. Höflich öffnete Marc das Tor und trat beiseite, um ihr den Vortritt zu lassen. So vorsichtig, als wäre er ein zum Sprung bereiter Tiger, ging sie an ihm vorbei.
„Weil es dich nichts angeht“, erwiderte sie gelassen. „Meine Gespräche mit Juliette waren nicht für fremde Ohren gedacht.“
„Aha. Dann war sie es also.“
Angespannt wartete Paige, dass er sich nun gegen den Vorwurf verteidigte, aber er schwieg, während sie durch den prachtvollen Garten gingen. Vorbei am Tennisplatz und unter zwei großen Zitronenbäumen hindurch. Zwischen den grünen Blättern hingen pralle gelbe Früchte wie kostbare Juwelen.
„Vermutlich hat der Verrat deines Vaters dich schwer getroffen. Und deine
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