BIANCA EXKLUSIV Band 0181
dass die Mädchen hier sein werden.“
Patrick schwieg, als Derek und Christina an ihm vorbeigingen, und hoffte inständig, sie würde ihn nicht bemerken. Sie sahen ihn tatsächlich nicht, blieben aber nach knapp zwanzig Metern stehen.
„Ich melde mich wieder“, flüsterte Patrick ins Telefon und schaltete das Handy aus.
Vorsichtig spähte er um die Ecke. Sein Schützling stand dicht vor Christina.
Sehr gut, mein Junge, dachte Patrick. Christina ist es wert, dass du bei ihr deinen ganzen Charme einsetzt. Derek musste Christina nur gut behandeln, und darüber wollte Patrick scharf wachen.
Sehr zufrieden verschwand der alte Ränkeschmied in der Dunkelheit.
3. KAPITEL
Am Samstag genoss Christina den Sonnenschein auf der Terrasse der Mendozas. Sie gönnte sich ein Glas Wein und freute sich auf eines jener Familienfeste, die ihr während ihrer Zeit in Kalifornien immer schrecklich gefehlt hatten.
Einige Kinder aus der Nachbarschaft tobten auf der Wiese herum, und es duftete würzig nach Carne Asada, Jose Mendozas speziellem Fleischgericht. Sein Restaurant Red war dafür berühmt.
Der fünfjährige Sancho von nebenan stürzte auf der Wiese. Bevor Christina aufstehen und zu ihm eilen konnte, kam ihr einer der Gäste zuvor.
Ryan Fortune, von der Rancharbeit sonnengebräunt und muskulös, sprang von seinem Platz an einem der Tische auf. Bei ihm saßen seine schöne Frau Lily, Patricks elegante Ehefrau Lacey, Jack Fortune sowie Rosita und Ruben Perez. Alle lachten soeben über etwas, das Patrick gesagt hatte.
Die Nachbarn an drei anderen Tischen spendeten Ryan Beifall, weil er den Jungen schnell hochhob und tröstete. Christina schluckte. Alle hatten ihren Spaß, waren fröhlich miteinander. Nur sie nicht. Warum saß sie hier allein auf der Terrasse?
Christina blickte in ihr Weinglas und erkannte den Grund. Sie beschäftigte sich viel zu sehr mit der Arbeit, obwohl sie sich nach einer harten Woche wirklich eine Auszeit verdient hätte. Jeden Abend war es spät geworden, und eine Besprechung hatte die andere gejagt.
Sie war mit Derek nur ein einziges Mal in dem Café gewesen. Danach hatten sie zu viel zu tun gehabt, um erneut auszugehen. Christina hatte sich auf ihr Projekt konzentriert, und er hatte sich wieder um seine sonstigen Verpflichtungen gekümmert. Außerdem waren ständig die drei anderen Mitglieder des Teams in der Nähe gewesen, sodass es nie eine Gelegenheit für Pausen oder persönliche Gespräche gab. Gemeinsam hatten sie wie verrückt für die Präsentation gearbeitet, die am Montag stattfinden sollte.
Sie waren bereit. Christina hatte es Rockwell gesagt, als er vor einer Stunde anrief, um sie heute ins Büro zu bestellen.
„Stimmt etwas nicht?“, hatte sie gefragt. „Ich dachte, wir hätten alles geklärt.“
„Nicht alles. Ich bin auf etwas Neues gestoßen, das ich mit Ihnen besprechen möchte. Ich würde das gerne noch in die Präsentation aufnehmen.“
Obwohl sie Perfektionistin war und unbedingt alles in Ordnung bringen wollte, versäumte sie auf keinen Fall ein Familienfest. Die Arbeit konnte bis zum Abend warten.
„Sie haben sich nun doch für die Kurse für die Mitarbeiter erwärmt?“, fragte sie. „Habe ich recht?“
Er schwieg nur.
„Ich komme nach dem Grillfest meiner Familie in die Firma“, versprach sie lächelnd.
Er setzte zu Widerspruch an, doch sie schaltete ihr Handy aus, damit er sie nicht überreden konnte. Und sie freute sich darüber, dass sie ihn nun doch von ihren Ideen überzeugt hatte. Ein erster Schritt, immerhin.
Derek rief daraufhin Jack auf dessen Handy an, damit er ihn mit Christina verband. Doch die weigerte sich, nochmals mit ihm zu sprechen. Heute Abend würde sie in die Firma gehen, keine Stunde früher. Die Familie war wichtiger als alles andere – wichtiger als Arbeit, sie selbst … und vor allem als Männer. Das galt auch für Rockwell.
Leider fühlte sie sich täglich mehr zu ihm hingezogen. Wenn sie nebeneinandersaßen, fiel ihr jedes Mal auf, dass er eine Falte im Hemd hatte. Und sie bemerkte, dass Twyla ihn heimlich genauso intensiv musterte wie sie selbst.
Das sollte sie eigentlich nicht stören. Twyla konnte ihn gern haben und ihr dadurch eine Last von den Schultern nehmen, auch wenn sie nachts in ihrem Bett lag und sich vorstellte, wie Derek Rockwells Hände über ihre nackte Haut glitten und ihren Körper an intimsten Stellen berührten.
Ay! Fantasien über ihren Chef! Kein Wunder, dass sie sich elend fühlte. Seit ewigen Zeiten
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