BIANCA EXKLUSIV Band 0181
dem Bett stemmen. Sie hielt ihn am Arm fest. „Gut, du hast mich entlarvt. Ich sündige, was das Essen angeht.“
Derek hatte nicht vergessen, wie verlockend sie nackt im Mondschein aussah. Diese Frau hatte nicht die Figur, die man von zu vielen Dickmachern bekommt. „So eine schlimme Sünderin scheinst du aber nicht zu sein“, sagte er und lehnte sich bequem zurück. Dabei wollte er eigentlich gehen. Stattdessen hob er ihre Decke an und warf einen Blick darunter.
Lachend schob sie seine Hand weg. „Was machst du da?“
„Genießen.“ Das wollte er zumindest, bis es zwischen ihnen enden musste. Bevor sie ihn daran hindern konnte, schob er die Hand in der Nähe ihres Knies unter die Decke.
„Derek!“
„Ganz ruhig“, sagte er und tastete nach ihr.
„Ich bin ruhig“, behauptete sie, lachte jedoch nervös. Warum? Fürchtete sie, er könnte sie kitzeln? Kaum. Ging es darum, wie es morgen zwischen ihnen laufen würde? Das erschien ihm wahrscheinlicher. „Ganz ruhig“, wiederholte er und streichelte ihren Schenkel. „Ich bin völlig harmlos.“
„Du? Derek Rockwell harmlos?“, erwiderte sie zweifelnd. „Erzähl das mal den anderen.“
„Wie sehen mich denn die anderen?“, fragte er und schob die Hand höher.
Sie entspannte sich etwas. „Ich kann nur sagen, was ich über dich denke.“
„Und? Was denkst du?“, forderte er sie auf und streichelte ihren Oberschenkel.
„Nach allem, was ich gehört und gesehen habe, bist du ein tüchtiger Geschäftsmann mit einem hervorragenden Instinkt. Du kannst großartig mit Zahlen umgehen, und du erreichst durch kühle Berechnung, was du dir vorgenommen hast.“
Kühle Berechnung? Das erinnerte ihn an jemanden, den er sehr gut kannte. Sir.
„So wirke ich auf dich?“, fragte er und tat, als würde ihn das nicht stören.
„Gefällt dir das nicht? Manche Leute arbeiten jahrelang an so einem Ruf.“
Jahrelang hatte er sich bemüht, nicht wie sein Vater zu werden. Hatte er trotzdem Ähnlichkeit mit ihm? „Ich spreche nicht nur davon, wie ich im Geschäftsleben wirke“, sagte er und zog die Hand von ihrem Schenkel.
Christina betrachtete ihn eingehend und rückte näher zu ihm. „Die Wahrheit?“, fragte sie leise.
„Natürlich die Wahrheit.“
„Außerhalb des Büros bist du genauso beeindruckend“, versicherte sie.
Er versuchte, nicht an die anderen Frauen zu denken, die er in sein Bett geholt hatte. Er verstand es, Affären zu haben, kleine harmlose One-Night-Stands. Von wahrer Liebe hatte er keine Ahnung. Christina hatte mehr verdient als so einen oberflächlichen Casanova, wie er einer war.
Zaghaft strich sie ihm über die Brust. „Du brauchst nicht zu antworten“, begann sie und lächelte. „Ich bin einfach neugierig. Hat ein Wirtschaftsmagnat wie du eigentlich Zeit für Freundinnen?“
Jetzt ging es los. Wollte sie herausfinden, wie sich die gemeinsame Nacht auswirken würde? Gut, wenn sie wollte. Da er es versäumt hatte, vorher die Grenzen abzustecken, war dies eine gute Gelegenheit dafür.
„Ich habe nicht viel Zeit für Dates und dergleichen.“
„Ich auch nicht. Ich behaupte immer, ich wäre in meine Karriere verliebt. Stimmt irgendwie auch.“ Christinas Lachen klang etwas aufgesetzt. „Wenn man sich mit Haut und Haar für den Job einsetzt, ist es schwer, andere Menschen in sein Leben einzulassen, nicht wahr?“
„Absolut richtig“, bestätigte er. Es erleichterte ihn, dass Christina bereits erklärte, wieso es bei dieser einen Nacht bleiben sollte. Doch gleichzeitig bedauerte er das unendlich.
„Also“, fuhr sie fort, „hast du bei deiner vielen Arbeit überhaupt jemals Zeit gehabt, dich zu verlieben?“
„Ich habe noch nie einer Frau gesagt, dass ich sie liebe.“ Eigentlich war dies als behutsame Warnung gedacht gewesen – doch das Eingeständnis traf ihn selbst.
„Nie?“, fragte sie und sah ihn geradezu mitleidig an.
„Nie“, bestätigte er. „Feste Beziehungen sind nichts für mich.“
„Ach“, murmelte sie und zog die Hand von seiner Brust zurück. „Na ja, für mich sind Beziehungen auch nichts. Meiner Mom hat es nie gefallen, dass ich immer mehr Energie in meine Karriere als in Männer investiert habe.“
Derek wünschte sich, seine Mutter würde noch leben und ihm Ratschläge erteilen. „Willst du etwa behaupten, dass dir die Männer nicht die Tür einrennen?“
„Natürlich tun sie das nicht“, beteuerte sie. „Warum sollten sie auch?“
Wusste sie denn nicht, wie umwerfend sie war?
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