BIANCA EXKLUSIV Band 0188
was ich dir bieten kann, und bestimmt ist die schillernde Welt, in der du lebst, reizvoller als dein Leben als Mrs. Max Logan. Trotzdem ist mir die Vorstellung unerträglich, dass ich kreuz und quer über den Globus reisen muss, um dich sehen zu dürfen.“
„Es ist noch gar nicht lange her, da wäre dir kein Weg zu weit gewesen, um mich nicht sehen zu müssen“, hielt Gabriella ihm entgegen. „Vor allem am Tag unserer Hochzeit, wenn ich mich richtig erinnere.“
„Das will ich ja gar nicht abstreiten“, verteidigte sich Max. „Heute weiß ich aber, dass ich dich früher oder später ohnehin gefragt hätte, ob du meine Frau werden willst – wozu du mir damals keine Gelegenheit gegeben hast. Wenn du möchtest, falle ich augenblicklich vor dir auf die Knie und hole es nach.“
„Wie wäre es, wenn du es zunächst mit einem Kuss versuchst?“, erwiderte sie zärtlich und schmiegte sich an ihn. „Wenn du dir etwas Mühe gibst, könnte ich mich möglicherweise sogar mit dem Gedanken anfreunden, mein Leben fortan als Mrs. Max Logan zu fristen.“
Das ließ Max sich nicht zweimal sagen. Unter seinen leidenschaftlichen Küssen begannen sich die nagenden Zweifel, die Gabriella zwei Monate lang gequält hatten, und selbst die Verletzungen der letzten zwei Jahre in Luft aufzulösen.
Gänzlich vergessen waren sie, als Max Gabriella in die Arme nahm und sie zum Bett trug. Es konnte keinen besseren Ort geben als Paris, die Stadt der Liebe, um das Band der Ehe zu erneuern. Und als Max sie mit unendlicher Zärtlichkeit zu den höchsten Höhen der Lust führte, wusste Gabriella, dass es dieses Mal für immer sein würde.
– ENDE –
Mary Anne Wilson
Wenn diese Küsse ehrlich sind
PROLOG
New Orleans, 10. Juni
Mackenzie Gerard hockte auf der Kante einer Pritsche, deren schäbige Matratze tief durchhing. Der stechende Geruch von Desinfektionsmitteln hing in der Luft, aber selbst der konnte nicht den Modergeruch vertreiben. Wie viele Menschen hatten diese Luft geatmet, hatten auf diese stumpf-grünen Wände gestarrt, über und über mit Obszönitäten beschmiert, waren auf diesem Zementboden ruhelos auf und ab gegangen? Menschen, die nichts weiter als weg von hier wollten.
Gerade zwei Tage war Mac hier, und er befand sich in einem Zustand äußerster Anspannung. Mit beiden Händen fuhr er sich durchs Haar, holte tief Luft und warf den drei Männern, die diese Zelle mit ihm teilten, einen Blick zu. Heruntergekommene. Betrunkene. Ganoven.
Mac hatte vorher schon Verwahrlosung und schlimme Situationen erlebt, aber dieses Mal war er ganz unten angelangt.
Er stand auf und stellte sich vor die Gitterstäbe, die die vordere Wand der kleinen Gefängniszelle bildeten. Gegenüber befanden sich hinter Glas die Besuchsräume. Mac blickte durch die Gitterstäbe hindurch sein eigenes Spiegelbild an.
Er war gut einen Meter achtzig groß und schlank und abgehärtet von jahrelanger harter körperlicher Arbeit in den Häfen die ganze Ostküste hoch und herunter. Seine schwieligen Hände zeugten davon. Durch den vielen Aufenthalt im Freien war er sonnengebräunt. Mit seinem Dreitagebart und dem vollen schwarzen Haar, das ihm bis auf den Kragen seines verblichenen Arbeitshemdes fiel, sah er insgesamt nach dem aus, was er war … ein Mann, der mit allen Mitteln um sein Überleben kämpfte.
Am Ende des Korridors öffnete sich rasselnd die Metalltür, und ein Gefängnisaufseher näherte sich den Zellen.
„Gerard?“, rief er laut.
Mac hob die Hand. „Hier!“
Der Wachmann öffnete die Gittertür. „Mitkommen. Sie sind raus.“
Das musste der Wachmann nicht zweimal sagen. Schnell folgte Mac ihm in ein kleines Zimmer. Hinter einem Tresen stand eine uniformierte Frau.
Der Wachmann informierte sie: „Entlassung. Gerard, Mackenzie.“
Die Frau blätterte einen Papierstapel durch, zog zwei Bogen heraus und schob sie Mac hin. „Lesen Sie die durch, und unterschreiben Sie dann“, erklärte sie gelangweilt. „Mit Ihrer Unterschrift verpflichten Sie sich, zum oben genannten Termin vor Gericht zu erscheinen und sich bis zum Abschluss des Falles zur Verfügung zu halten. Sollten Sie zu dem angegebenen Termin nicht erscheinen, wird ein Haftbefehl ausgestellt. Fragen?“
„Nein.“
Sie hielt ihm einen Stift hin. „Dann unterschreiben Sie auf der untersten Linie.“
Mac kritzelte seinen Namen auf das Papier, dessen Inhalt ihn überhaupt nicht interessierte. Es zählte nur, dass er mit seiner Unterschrift die Freiheit
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