Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BIANCA EXKLUSIV Band 0188

BIANCA EXKLUSIV Band 0188

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0188 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY ANNE WILSON CATHERINE SPENCER DEBBIE MACOMBER
Vom Netzwerk:
beschlagenen Spiegelwand hinter der Bar machte er Blickkontakt mit sich selbst.
    Ein Fremder. Ein Jemand, von dem kaum jemand Notiz nahm. Und war er erst einmal aus dem Land heraus, dann gab es Mackenzie Gerard nur noch als kleine Fußnote eines Falles in den Ordnern des Staatsanwalts von New Orleans.
    Der Barkeeper stellte das kühl beschlagene Bierglas vor ihn hin. Mac kramte in seiner Jeanstasche und warf zwei Scheine auf den Tresen. Damit blieben ihm noch ungefähr fünf Dollar. Aber mit etwas Glück hatte er bald eine Koje auf einem Schiff, und dann brauchte er kein amerikanisches Geld mehr. Während Mac sein Glas hob, wurde die Eingangstür aufgestoßen. Kalte Luft strömte herein, dann schlug die Tür zu.
    Mac nahm einen großen Schluck Bier und bekam in diesem Moment einen Schlag gegen die Schulter versetzt, dass das Bier über den Rand des Glases schwappte. Es lief ihm über die Hand und auf die Bar. „Verdammt“, fluchte Mac unterdrückt, als er den Krug auf die Theke stellte und nach einer Serviette griff.
    „’Tschuldigung, ’tschuldigung“, murmelte eine belegte Männerstimme, und der Hocker neben Mac wurde von der Bar zurückgeschoben.
    Mac warf einen kurzen Blick nach rechts. Ein alkoholisierter, nicht mehr ganz standfester Mann versuchte, auf den hohen Stuhl zu klettern.
    „Jammerschade um das gute Bier“, stieß er hervor und schlug mit der flachen Hand auf die Theke. „Ein neues für meinen Freund und einen doppelten Whisky für mich.“
    Das Letzte, was Mac wollte oder brauchen konnte, war, zum Trinkkumpan irgendeines Säufers zu werden. „Sie müssen nicht …“
    Der Mann unterbrach ihn. „Doch, ich muss.“
    Mac nahm den Fremden genauer in Augenschein. Nein, das war kein heruntergekommener Säufer. Kein Penner trug einen so gut geschnittenen Trenchcoat oder hatte so saubere Hände oder von Meisterhand geschnittenes schwarzes Haar, das straff aus dem glatt rasierten, vom Alkoholgenuss leicht geröteten und um die Augenpartie etwas aufgedunsenen Gesicht zurückgekämmt war.
    Der Barkeeper stellte ein weiteres Glas vor Mac. Der Fremde nickte Mac zu, hob dann prostend sein Glas. Mit einem Schluck kippte er die bernsteinfarbene Flüssigkeit hinunter und stellte das Glas mit einem Knall zurück. „Noch einen!“, rief er zum Barkeeper.
    Mac nahm einen Schluck Bier, musterte dann den Fremden im Spiegel hinter der Bar genauer. Ganz eindeutig passte der nicht hierher. Er kippte gerade den nächsten doppelten Whisky, und auf einmal befiel Mac das unheimliche Gefühl, dem Mann schon einmal in seinem unsteten Leben begegnet zu sein.
    Der Fremde begegnete Macs Blick im Spiegel. „Ich heiße Elliott, Charles Elliott.“
    Mac nahm noch einen Schluck Bier. „Mac.“
    „Mac.“ Der Mann nickte ihm im Spiegel zu und schob dem Barkeeper wieder sein leeres Glas hin. „Hatte ganz vergessen, wie unangenehm nass es hier sein kann. Ich hätte in Frankreich bleiben sollen.“ Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. „Aber die Geschäfte rufen. Und dann hatte der Flug auch noch Verspätung, und ich habe die letzte Fähre verpasst.“ Er griff nach dem Drink, den ihm der Barkeeper hingeschoben hatte.
    „Sie warten auf eine Fähre?“
    „Das ist die einzige Möglichkeit, um auf die Insel zu kommen. Sanctuary Island.“
    Sanctuary Island. Mac starrte auf den Schaum seines Bieres. Was für ein Name. Zuflucht. Insel der Zuflucht. Mac gab sich nie den Höhenflügen der Fantasie hin, aber für den Bruchteil einer Sekunde wünschte er sich jetzt, dass sein Ziel eine Insel mit diesem Namen und nicht irgendein Frachter wäre. Er nahm einen großen Schluck Bier, stützte dann die Ellenbogen auf die Theke.
    „Nehmen Sie noch eins.“ Der Fremde winkte dem Barkeeper. „Für meinen Freund noch ein Bier.“
    „Nein, ich habe genug. Ich …“
    „Eins geht noch.“
    Die Vorstellung, in den Regen hinauszugehen, war überhaupt nicht verlockend. „Vielleicht noch eins.“
    „Richtig. Genau meine Philosophie. Immer noch eins. Macht das Leben erträglicher.“
    Mac murmelte etwas und griff nach dem Bier.
    „Meine Frau predigt immer Mäßigung, bei allem. Nicht zu viel trinken, nicht zu viel feiern, nicht zu viel genießen, nicht zu viel Spaß haben.“ Er lachte – ein spröder Laut – und hob prostend sein Glas. „Auf den Genuss, auf den Spaß, aufs Feiern, aufs Trinken und auf Sean.“
    „Sean?“, fragte Mac.
    „Meine Frau. Sean Warren-Elliott. Tochter und einziges Kind von Louis Warren, Gründer von

Weitere Kostenlose Bücher