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BIANCA EXKLUSIV Band 0188

BIANCA EXKLUSIV Band 0188

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0188 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY ANNE WILSON CATHERINE SPENCER DEBBIE MACOMBER
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wiedererlangte.
    Mac musste noch knappe zehn Minuten an Entlassungszeremonie über sich ergehen lassen, dann trat er auf eine Seitenstraße hinaus, in einen Juniabend.
    In New Orleans pulsierte das Leben. Der salzige Geruch des nahen Meeres vermischte sich mit würzigen Speisearomen und dem unverwechselbaren Geruch der Stadt selbst. Irgendwo in der Ferne spielte Musik.
    Die Hände in die Taschen seiner Jeans gesteckt, machte sich Mac auf in Richtung Hafenviertel. Er war frei! Er beschleunigte die Schritte. Wäre er doch nur letzte Woche auch so entschlossen weggegangen, nachdem er herausgefunden hatte, dass drei seiner Arbeitskollegen den Besitzer des Warenhauses, wo er arbeitete, bestahlen. Er hätte auf dem erstbesten Frachter anheuern sollen und wäre mittlerweile schon auf halbem Weg nach Brasilien.
    Ohne Umwege ging Mac in die Pension, in der er während der letzten vier Monate gelebt hatte. Seit der Zeit, als er aus dem letzten der vielen Waisenhäuser davongelaufen war, hatte Mac sich eisern an eine Lebensregel gehalten. Sich in nichts hineinziehen lassen, sich allem entziehen. Und damit war er über zwanzig Jahre lang gut gefahren.
    Keine ganze Stunde später verließ Mac die Pension wieder. Sein ganzes Hab und Gut war in der alten Leinentasche verstaut, die er über die Schulter hing. Zielstrebig marschierte er vom Hafenviertel weg in Richtung Ausfallstraße, die aus New Orleans hinausführte.
    Er warf nicht einen Blick zurück.

1. KAPITEL
    Seattle, Washington, 2. Juli
    Der Truckfahrer hatte Mac vor etwa einer Stunde am Stadtrand abgesetzt. Mac hatte seitdem Wohn- und bessere Geschäftsviertel durchquert, und als er in der Nähe des Meeres in einen düsteren Teil der Stadt gelangte, begann es zu nieseln. Eine Turmuhr zeigte die Zeit an.
    Kleine Lagerhäuser und Geschäfte säumten die hügeligen Straßen. Alle Gebäude waren verriegelt und verrammelt. Grelle Neonlichter warfen eigentümliche Schatten in die Nacht. Mac hielt sich dicht am Bordstein, um den Obdachlosen auszuweichen, die vor den zugesperrten und verlassenen Gebäuden kampierten.
    Der anhaltende Nieselregen durchnässte seine Jeansjacke. Er hängte sich die Leinentasche über die andere Schulter und atmete tief ein. Er wusste, dass er keine Meile mehr vom Hafen entfernt sein konnte.
    Dort würde er einen trockenen Platz finden, wo er auf den Beginn der Frühschicht warten könnte. Und dann würde er auf einem Frachter anheuern, wo keine unliebsamen Fragen gestellt werden.
    Er erreichte eine Anhöhe, von der aus er Puget Sound sehen konnte. Streulichter am Ende der Straße rahmten das verschwommene Dunkel des Wassers dahinter ein. Der Regen wurde stärker, als Mac die steile Straße hinunterging.
    Auf halbem Wege wurde aus dem Regen eine Sturzflut. Es war, als hätten sich die Schleusen des Himmels geöffnet. Mac zog die blaue Wollmütze tiefer ins Gesicht, drückte das Kinn in den Kragen seiner abgetragenen Jacke und machte sich im Laufschritt die Straße hinunter auf der Suche nach Schutz.
    Durch die Regenwand konnte er kaum das Gewirr der Überführungen am Ende der Straße und die weit ausgestreckten dunklen Gebäude erkennen. Aber direkt an der Ecke auf der anderen Straßenseite sah er Lichter. Durch den herabströmenden Regen blinkten rote und blaue Neonlichter den Namen einer Kneipe.
    Mit eingezogenem Kopf rannte Mac über das rutschige Pflaster, und gerade als ein gewaltiger Donnerschlag die Nacht erschütterte, erreichte er den Eingang der Kneipe. Kreischende Musikfetzen drangen durch die ramponierte Holztür. Und ohne überhaupt einen Schritt hineingemacht zu haben, wusste Mac, dass es eine der Spelunken von so vielen war, in denen er Stunden seines Lebens verbracht hatte … ein Platz, wo man sich für eine Weile aufhalten, etwas trinken und Schutz vor den Naturgewalten finden konnte.
    Er drückte die Tür auf. Stickige Hitze entströmte der Kneipe … eine verräucherte Luft zum Schneiden, plärrende Musik aus der Musikbox und das Stimmengedröhn der Gäste, offensichtlich zumeist Hafenarbeiter.
    Mac zog die Mütze vom Kopf und stopfte sie in die Jackentasche, während er den Kachelboden zur Bar hin überquerte. Er zwängte seine Leinentasche zwischen die Messingfußstütze, dann setzte er sich auf einen Hocker und öffnete seine Jacke.
    „Was soll’s sein?“ Der Barkeeper war ein stämmiger Mann mit Tätowierungen auf den fleischigen Armen.
    „Bier.“ Mac kämmte sich mit den Fingern sein nasses Haar nach hinten. In der

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