BIANCA EXKLUSIV Band 0188
Für ihn ging es ums Überleben. Wenn er so weitermachte, würde er blind in die Falle tappen.
Mit einem gemurmelten „Ich muss etwas aus dem Haus holen“ ließ er Sean abrupt stehen.
Mit ausholenden Schritten eilte er durch das Haus zur vorderen Eingangstür. Er trat hinaus in den Säulengang, und erst als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, konnte er wieder frei atmen. Er betrat den vorderen Rasen.
Seine Füße versanken in dem dichten Grasflor vor dem Haus. In diesem Moment rief jemand: „Charles?“
Er drehte sich um. Eine zierliche Frau mit einem schwarzen Pagenschnitt kam auf ihn zu. Er war ihr vorgestellt worden. Sherri oder Sally oder Sharon? Er wusste nur, dass sie mit einem älteren, kahlköpfigen, offensichtlich wohlhabenden Mann gekommen war. Der Name … wie war bloß der Name gewesen?
„Sandi?“
„Natürlich bin ich es.“ Sie blieb dicht vor ihm stehen. Ihre stark geschminkten, dunklen, leicht mandelförmigen Augen blickten zu ihm auf. Das Mondlicht ließ ihr Gesicht seltsam fahl erscheinen. Sie trug eine hautenge Jeans, und das helle Top passte sich ihren Formen wie eine zweite Haut an. Ihr Schmuck an den Ohren und Fingern sah nach echten Diamanten aus. Eine attraktive Frau, dachte Mac, auf eine vordergründige Weise.
Sie berührte das Pflaster auf Macs Schläfe. „Sean hat mir von deiner Kopfverletzung erzählt.“
„Ein kleiner Unfall.“
Mit der Fingerspitze fuhr sie über die Konturen seines Gesichts. Eine intime Geste, und Mac versteifte sich. „Wie schade, dass ich nicht da war, dann hätte ich dir die Schmerzen weggeküsst.“
„Sandi, ich weiß nicht, was …“
Sie legte den Finger auf seine Lippen. „Pst.“ Sie sah ihn verschwörerisch an. „Ich habe dich den ganzen Abend nicht aus den Augen gelassen, um dich endlich allein zu erwischen. Du wirkst so unglaublich sexy. Etwas schlanker, etwas markiger.“ Sie drückte sich an ihn, legte die Hände flach auf seine Brust.
Mac musste kein Hellseher sein, um zu wissen, dass Charles Elliott eine Beziehung mit dieser Frau gehabt hatte. Angewidert schob er Sandi an den Schultern von sich. „Sandi, hör auf.“
„Niemand ist in der Nähe.“ Sie drückte sich wieder an ihn. „Nach deinem Anruf in der letzten Woche habe ich gehofft, dass wir uns gleich am Freitag treffen könnten. Aber Gerald hat auf diesem langweiligen Geschäftsessen bestanden. Ich wusste, dass du währenddessen anrufen würdest. Wir sind erst kurz vor Mitternacht wieder nach Hause gekommen.“
„Ich habe nicht versucht, dich anzurufen“, stellte Mac unverblümt fest.
Sie warf ihm einen schmollenden Blick zu. „Sollte ich jetzt beleidigt sein?“
„Wir müssen etwas klarstellen, Sandi. Ich bin verheiratet.“
Sie schwieg für einen Moment, dann lachte sie auf. Die Diamanten in ihren Ohren blitzten im Licht des Mondes. „Oh, Charles, was für ein Spaßvogel du doch bist. Natürlich bist du verheiratet. Ich auch. Das hat uns beide bisher nicht gestört.“ Sie tippte ihm mit dem Zeigefinger gegen die Brust. „Und du hast mir gesagt, dass Sean nur ans Geschäft denkt und sonst ein kalter Fisch sei.“
„Ich habe nicht die geringste Absicht, mit dir über Sean zu reden“, entgegnete Mac ruhig.
Das Schmollen verstärkte sich. „Für diese Nummer ist es etwas spät, meinst du nicht?“
Wut stieg in Mac auf, Wut auf Charles und auf diese einfältige Frau. „Vielleicht. Aber ich meine es ernst.“
„In Ordnung, lassen wir Sean aus dem Spiel. Ich will nichts weiter als etwas Spaß.“ Sie lächelte kokett. „Und du musst zugeben, wir beide haben wirklich Spaß zusammen gehabt.“
„Sandi, vergiss es.“
„Es vergessen?“, wiederholte sie. Ganz unvermittelt stellte sie sich auf die Zehenspitzen, schlang die Arme um seinen Hals und presste ihren Mund auf seine Lippen.
Mac fühlte ihre Zähne an seinen und erstickte fast in ihrer Parfumwolke, während sich ihr Körper mit verführerischen Bewegungen gegen seinen bewegten.
Als Mac darauf nicht reagierte, löste sich Sandi von ihm. „Was ist los mit dir?“, zischte sie.
Er schob sie so weit von sich, wie er konnte. „Ganz einfach. Was auch immer zwischen uns gewesen ist, es ist vorbei.“
Sandi packte ihn am Arm, als er sich von ihr entfernen wollte. „Du kannst mich nicht einfach so abservieren, Charles.“
Er sah in ihr schönes, hartes Gesicht. „Das wollen wir doch sehen.“
Sie grub die Finger in seinen Arm. „Wenn du das tust, dann werde ich …“
Jeder Muskel in ihm
Weitere Kostenlose Bücher