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BIANCA EXKLUSIV Band 0193

BIANCA EXKLUSIV Band 0193

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0193 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LAURIE PAIGE CHRISTIE RIDGWAY ALLISON LEIGH
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vor Angst geweitet. Sie umfasste ihre Hand noch fester. „Wir müssen an etwas anderes denken“, flüsterte sie. „Ich plane einen Einkaufsbummel in einem exklusiven Wäschegeschäft.“
    Als die Frau sie nicht zu hören schien, versuchte Annie es erneut und dachte dabei an ihre Synthetiksportschuhe, die auch schon bessere Tagen gesehen hatten. „Und ich werde von einem Schuhgeschäft ins andere laufen. Ich werde mir hübsche Schuhe kaufen. Schuhe aus echtem weichem Leder, nicht aus Synthetik.“
    Das erregte das Interesse ihrer Partnerin, und sie schaute zu Annie hinüber. „Schuhe“, hauchte sie.
    Die Frau starrte in Annies Gesicht und drückte ihre Hand, als wäre sie ihr einziger Halt. „Sie haben recht“, flüsterte sie. „Ich habe noch viel zu tun.“
    Annie wusste sofort, was die andere Frau damit meinte. Sie meinte keine Aufgaben und Erledigungen, die sie noch machen mussten. Sondern hier ging es um Dinge, die ihr Leben betrafen, um Träume, die noch eingelöst werden, Erfahrungen, die noch gemacht werden mussten.
    „Ja“, erwiderte sie ganz leise. „Denken Sie darüber nach, was noch alles zu tun ist.“
    „Ich habe heute Morgen meinem Mann keinen Abschiedskuss gegeben, dabei ist bald Valentinstag“, meinte die Frau bedrückt, und Annies Herz wurde schwer, als sie den Schmerz auf dem Gesicht ihrer Nachbarin sah.
    Annie hatte heute Morgen auch niemanden zum Abschied geküsst, aber sie hatte auch niemanden, den sie hätte küssen können.
    Als sie in Rente gegangen war, war ihre Mutter aus dem Haus auf dem Chase-Anwesen ausgezogen, um in einer Wohnung in einem Vorort der Stadt zu leben. Jetzt lebte Annie allein und wartete geduldig darauf, dass irgendwann die Liebe ihren Weg kreuzen würde.
    Es kam ihr auf einmal wie eine Schande, mehr noch, wie ein Verbrechen vor, fast fünfundzwanzig Jahre auf der Welt zu sein und noch nicht die Liebe kennengelernt zu haben.
    Sirenen ertönten in der Ferne. Der Bankräuber schoss erneut. Die schwarzen Schuhe liefen an Annie vorbei, dieses Mal so schnell, dass der Saum der Hose flatterte. Schließlich hatte er die Bank durch die Drehtür verlassen.
    Jemand begann zu weinen. Ein Mann murmelte: „Gott sei Dank, Gott sei Dank.“ Trotzdem blieben die Menschen weiterhin auf dem Boden liegen. Wahrscheinlich warteten alle auf die Polizei, die ihnen bestätigen sollten, dass sie endlich in Sicherheit waren.
    Annie schloss die Augen, seufzte und spürte, wie ihr Blut wieder normal zu zirkulieren begann. Doch die unterdrückten Emotionen ließen sich jetzt nicht länger zurückhalten, und ob es jetzt Erleichterung oder Wut war, oder eine Kombination aus beiden, das Gefühl war so stark, dass sie einfach aufspringen musste. Ihr Blick fiel auf die heruntergefallene Verschalung und dann schaute sie zur Decke, in der zwei große Löcher klafften.
    Das sind Pistoleneinschüsse, dachte sie. Der Mann hatte eine echte Pistole und hätte sie umbringen können. Sie hätte in billigen Discountsachen und von Gourmet-Eiskrem träumend sterben können. Und mit Bedauern. Tiefem Bedauern darüber, dass sie nie einen Mann geliebt hatte. Ihr Magen zog sich wieder zusammen.
    Dann schaute Annie zu ihrer neuen Freundin hinüber, reichte ihr die Hand und zog sie hoch, obwohl die anderen um sie herum immer noch bewegungslos und eingeschüchtert auf dem Boden lagen. Annie schüttelte den Kopf. Sie würde nicht mehr warten, nicht wenn sie selbst etwas tun konnte. Und sie hatte viel zu tun, Dinge, die sie nicht länger aufschieben konnte.
    Dazu war das Leben verdammt noch mal viel zu kurz.
    Griffin Chase, Anwalt und Vizepräsident von Chase Electronics hielt den Hörer noch fester. So fest, dass die abgerundeten Plastikkanten fast schmerzhaft gegen seine Handflächen drückten.
    „Was? Sie hat was?“
    Er hatte heute Morgen einige Papiere in seinem Elternhaus vergessen und war gezwungen gewesen, das Büro noch einmal zu verlassen, um sie zu holen. Da seine Eltern und die Haushälterin in Urlaub waren, hatte er den Telefonanruf entgegengenommen. Was ihm eine seltsame Unterhaltung mit einem Polizisten des Strawberry Bay Departments eingehandelt hatte.
    Jetzt ging der Mann geduldig noch einmal alle Fakten durch. Früh am Morgen hatte ein bewaffneter Bankräuber eine Filiale der Strawberry Bay Bank ausgeraubt. Die Kunden, die sich zu dieser Zeit in der Bank aufgehalten hatten, wurden jetzt ins Polizeirevier gefahren, um ihre Aussagen zu machen. Und Annie Smith, die kleine Annie Smith, Tochter der

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