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BIANCA EXKLUSIV Band 0193

BIANCA EXKLUSIV Band 0193

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0193 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LAURIE PAIGE CHRISTIE RIDGWAY ALLISON LEIGH
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tief Luft, wartete und ließ die Hand wieder auf den Schoß fallen.
    Annie verfluchte ihr rasendes Herz. Verflixt noch mal, sie konnte ihre Bank nicht für den Rest ihres Lebens meiden. Doch sie konnte immer noch das Donnern der Pistolenschüsse hören, den Gestank des Pulvers wahrnehmen und die Angst spüren, die sie empfunden hatte, als der Bankräuber mit der Pistole genau neben ihr gestanden hatte.
    Dann klopfte jemand an ihr Autofenster.
    Annie schrie auf und schluckte, als sie ein vertrautes Gesicht hinter der Scheibe der Beifahrertür sah. Es war ihre Freundin – wie seltsam, das sie nie nach ihrem Namen gefragt hatte – die Freundin, deren Hand sie während des Banküberfalls gehalten hatte. Annie lehnte sich vor, um die Tür zu öffnen.
    Die andere Frau, die auch diesmal ein teures Kostüm trug, lächelte. „Hi“, sagte sie. „Ich bin Cybill. Cybill Richards.“
    „Annie Smith.“ Annie nahm den Stapel Schecks auf und wies mit der Hand auf den Sitz. „Wollen Sie nicht reinkommen?“
    Cybill hob den engen Rock an, stieg in den Wagen und nahm neben Annie Platz. Dann schaute sie zur Bank hinüber. „Ich versuche gerade genug Mut zu sammeln, um in die Bank zu gehen.“
    Annie lächelte. „Ich auch“, gestand sie. „Dabei hatte ich gehofft, schon darüber hinweg zu sein.“
    „Ich hoffe, ich komme nie darüber hinweg.“
    Annie schaute Cybill bestürzt an. „Wie bitte?“
    Die andere Frau verzog das Gesicht. „Nun, natürlich hoffe ich, dass ich wieder meine Bank betreten kann. Aber die Erfahrung mit dem Bankraub hat mich verändert. Sie hat mir geholfen, einige Entscheidungen in meinem Leben zu treffen. Und das war gut.“
    Annie wollte nicht neugierig wirken und nickte nur, aber Cybill legte eine Hand auf ihren Arm. „Sie haben mir auch geholfen, mich zu ändern.“
    „Ich?“
    Cybill nickte. „Wissen Sie noch, als Sie mir sagten, dass ich an die Dinge denken sollte, die mir in meinem Leben noch fehlten oder die ich noch erleben wollte?“
    „Ja.“ Annie hatte sich bessere Schuhe und leckeres Eis gewünscht. Und jemanden, den sie lieben könnte. Einen Mann.
    „Ich werde ein Kind bekommen.“
    Annie lächelte. „Herzlichen Glückwunsch.“
    Cybill erwiderte ihr Lächeln. „Ich bin noch nicht schwanger, zumindest nicht, dass ich wüsste. Aber mein Mann und ich haben beschlossen, auf jeden Fall Kinder zu bekommen.“
    „Das ist doch wunderbar.“ Annie liebte Kinder ebenfalls.
    „Früher wollten wir nie Kinder haben, wissen Sie.“ Die andere Frau zupfte am Ärmel ihres teuren Kostüms. „Wir führten ein gutes Leben. Urlaub. Karriere. Alles nur vom Besten. Ich dachte, das wäre genug. Wir dachten, dass das alles wäre, was wir uns wünschten.“
    Cybill hatte den Blick auf die Türen der Bank gerichtet, obwohl Annie sicher war, dass die Frau sie gar nicht sah. „Aber an diesem Tag, als ich die Pistolenschüsse hörte, als Sie, eine Fremde, mir die Hand entgegenstreckten, um mich zu trösten, stieg plötzlich so viel Liebe in mir auf. Liebe für meinen Mann, für mein Leben, für die ganze Welt. Und diese Liebe möchte ich meinen Kindern weitergeben.“
    Sie schaute Annie an. „Höre ich mich sehr verrückt an?“, fragte sie ein wenig verlegen.
    Annie schüttelte den Kopf. Tränen brannten in ihren Augen. „Sie hören sich wundervoll an. Ich bin sicher, dass sie eine gute Mutter sein werden.“
    „Wissen Sie was, Annie? Ich glaube auch, dass ich eine gute Mutter sein werde. An diesem Tag ist mein Sicherheitsdenken, das ich bisher so gehegt und gepflegt hatte, erschüttert worden, aber dafür hat mein Leben an Perspektive gewonnen. Sie verstehen, was ich meine, nicht wahr?“
    Annie nickte langsam. „Ich glaube ja. Ich habe selbst mein Blickfeld erweitert.“ Diese Frau war eigentlich eine Fremde für sie, aber das gemeinsam Erlebte verband sie so stark miteinander, dass sie sich ihr vorbehaltlos anvertrauen konnte. „Ich bin selbstständig, habe ein kleines Geschäft, auf das ich ziemlich stolz bin. Aber wenn es um Beziehungen zu Männern geht … nun, drücken wir es so aus, ich habe mich immer hinter Bäumen versteckt und zugeschaut.“
    „Aber jetzt wollen Sie aus dem Schatten hervortreten?“, fragte Cybill.
    Annie lächelte. „Zumindest versuche ich es. Alte Gewohnheiten kann man nur schwer brechen. Mein Vater hat meine Mom und mich verlassen, als ich noch ein kleines Kind war. Ich muss nicht stundenlang auf einer Psychiatercouch liegen, um zu wissen, dass ich Angst vor

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