BIANCA EXKLUSIV Band 0193
höher vor das wundervolle Brautkleid, das ein Designer extra angefertigt hatte.
Schicksal. Vorsehung. Wunder. Eigentlich war es egal, welches Wort sie dafür benutzte, dass Dane in ihr Leben getreten war.
Sie heftete den Blick auf ihn und hatte das Gefühl, dass Holly bei ihr sei und zustimmte. „Es geht mir gut, Shane“, erwiderte sie etwas verspätet auf seine Frage. „Alles ist absolut perfekt.“
Es gab nichts zu befürchten. Nie wieder. Was immer das Leben ihr und Dane auch bescheren mochte, gemeinsam würden sie es meistern.
Mit sicherem Schritt, ohne Zögern trat sie ihrer Zukunft entgegen.
–ENDE –
Laurie Paige
Von Liebe sprach sie nie
1. KAPITEL
Es wäre ein schwerwiegender Fehler, sich ausgerechnet in den Mann zu verlieben, den man erpressen will, dachte Isadora Chavez.
Sie verzog das Gesicht bei der Ironie dieses Gedankens. So dumm wäre sie nun wirklich nicht.
Sie zog die Lippen nach und betrachtete sich dann in dem kleinen Spiegel ihrer Puderdose, während Harrison Stone die Papiere durchschaute, die er aus dem Wandsafe in seinem Büro genommen hatte. Ein nachdenklicher, besorgter Ausdruck lag auf seinem gut aussehenden Gesicht.
Dabei war er eben auf der Party im Gemeindecenter, dessen Leiterin sie war, noch so gut gelaunt gewesen. Sie fragte sich, wie er erst reagieren würde, wenn er hörte, dass sie ihn erpressen wollte. Sie ließ die Puderdose zuschnappen und steckte sie und den Lippenstift wieder in die Handtasche.
Während sie hinaus auf die Skyline von Reno blickte, die sich mit ihren glitzernden Neonlichtern vom dunklen Nachthimmel abhob, rief sie sich all die Gründe ins Gedächtnis, warum sie so etwas tun wollte – warum sie es tun musste – ungeachtet aller Konsequenzen.
Isa ballte die Fäuste, als eine böse Vorahnung sich in ihr breitmachte, und sie fragte sich, welches Strafmaß man wohl dafür bekam, durch Erpressung einen Mann zur Ehe zu zwingen.
Aber weder ihr schlechtes Gewissen noch die Angst vor einer Strafe konnten sie zurückhalten. Sie hatte ihrer sterbenden Mutter ein Versprechen gegeben. Sie hatte ihr versprochen, auf Ricky, genauer gesagt Rick – seit er ein Teenager war, bestand er darauf, so angesprochen zu werden – aufzupassen.
Ihr Bruder war vierzehn Jahre alt, herausfordernd und trotzig und befand sich zurzeit in einer Erziehungsanstalt in Oregon. Sie hatte einen Monat Zeit, um zu beweisen, dass sie ihm ein sicheres Zuhause bieten könnte, bevor der Richter endgültig in seiner Sache entscheiden würde.
Als sie Geräusche hinter sich hörte, drehte sie sich um und sah Harrison vor sich stehen. Erneut war sie von seiner männlichen Ausstrahlung und seinem guten Aussehen beeindruckt.
„Isa“, sagte er mit diesem unwiderstehlichen Western-Akzent, der durch eine erstklassige Erziehung geschliffen war.
Bittersüße Sehnsucht stieg in ihr auf. Sie liebte die Art, wie er ihren Namen aussprach. Es gelang ihm, aus den beiden Silben eine verbale Zärtlichkeit zu machen. So hatte er auch ihren Namen ausgesprochen, als er sie das erste Mal geküsst hatte.
Aus der Sehnsucht wurde Verlangen, gemischt mit einem Gefühl der Verzweiflung und der Hoffnungslosigkeit. Wenn die Dinge doch nur anders wären …
Aber das hier war kein Märchen. Das hier war die Wirklichkeit – das Leben so, wie es war, und nicht wie ihr dummes Herz es erträumte.
„Isa? Bist du fertig?“
Isa riss sich zusammen. Ihr Weg war vorbestimmt. Sie musste ihn nur bis zum Ende gehen. Sie schaute auf die Papiere, die er in seiner Hand hielt.
„Ja“, sagte sie und zwang sich zu einem Lächeln. „Ich bin fertig.“ Dann beging sie den Fehler, ihm in die Augen zu schauen.
Harrison hatte ungewöhnliche Augen. Um die Pupillen lag ein schmales braunes Band, das am äußeren Rand zu einem dunklen Blau wurde, in dem sich kleine goldene Flecken befanden. Eine Frau konnte sich in den Tiefen dieser Augen verlieren. Manchmal wünschte sie sich, sie könnte es tun …
Ihr Herz begann wild zu klopfen. Sie wandte rasch den Blick ab und räusperte sich, während sie darauf wartete, dass ihr einfältiges Herz sich wieder beruhigte.
„Du wirkst heute Abend so unkonzentriert und fahrig. Machst du dir Gedanken über das bevorstehende Wochenende in Tahoe?“ Er nahm ihren Arm und führte sie zur Tür.
Sie fuhr kurz mit der Zunge über die Lippen und dachte darüber nach, wie sie ihm ehrlich antworten konnte. „So einige“, gab sie schließlich zu. Wenn er nur wüsste!
Statt zu lachen, wie sie
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