BIANCA EXKLUSIV Band 0193
Kopf und warf ihm einen herausfordernden Blick zu, bevor sie sich charmant lächelnd von Ken und Zeke verabschiedete.
„Gute Nacht“, sagte sie fröhlich. „Ich hoffe, ihr haltet ihn nicht zu lange auf.“ Mit einem letzten Blick auf Harrison verließ sie würdevoll den Raum.
Zeke lachte leise. „Passen Sie auf diese Frau auf. Sie ist wie ein temperamentvolles Füllen, das keine Lust hat, sich zu unterwerfen.“
Harrison lächelte gelassen. „Sie wird es lernen.“
Zeke lachte erneut. „Sie ist genau wie meine Abby, wild und unabhängig, aber die Ehe hat sie gezähmt.“
Als Isa die Treppen hinauflief, griff sie unwillkürlich zum Geländer, und ihr wurde auf einmal bewusst, dass sie ein wenig beschwipst war.
Sie kicherte. Sie war in ihrer Hochzeitsnacht beschwipst … und sie hatte Angst vor ihrem Ehemann. Dieser Gedanke ernüchterte sie wieder. Sie hatte vor keinem Mann Angst. Und sie würde sich niemals einem Mann unterordnen.
Während sie sich wusch, auszog und in ihr langärmliges Nachthemd schlüpfte, dachte sie daran, wie unzuverlässig Männer waren. Aber weder ihr Vater noch ihr Verlobter hatten sie einschüchtern können, und das würde genauso wenig bei ihrem Ehemann passieren.
Als sie schließlich unter die Bettdecke schlüpfte, schlug ihr Herz viel zu schnell und ihre Gedanken überschlugen sich.
Harrison betrat das dunkle Schlafzimmer ungefähr eine Stunde, nachdem seine Braut sich zurückgezogen hatte. Er hatte den Männern bewusst noch etwas länger Gesellschaft geleistet. Er knipste die Lampe auf seiner Seite des Bettes an und wusste noch nicht einmal, was er erwarten sollte. Ja, er wusste noch nicht einmal, ob seine Frau überhaupt im Bett liegen würde.
Aber sie war da.
Sie schlief bereits und sah im Schlaf so unschuldig wie ein Engel aus. Sie schien zu träumen, denn sie bewegte leicht den Kopf und zog die Augenbrauen zusammen.
Ihm wurde auf einmal bewusst, dass sie selten die Stirn runzelte oder spontan lachte. Kontrolle. Alles, was sie am Tag tat, war einer strengen Selbstkontrolle unterworfen.
„Du hast ganz schön hoch gepokert, Lady“, murmelte er.
Sie schlug die Augen auf.
„Entschuldige“, sagte er. „Ich wollte dich nicht wecken.“
Ihm fiel auf, dass sie nicht verwirrt wirkte, sondern sofort zu wissen schien, wo sie war. Gleichzeitig nahm ihr Gesicht wieder den unnahbaren Ausdruck an, den er so gut kannte. Plötzlich stieg in ihm die Frage auf, ob sie bei seinen Küssen überhaupt etwas empfand.
„Hast du alles vorgetäuscht?“, fragte er unvermittelt.
Sein Ego hätte die Möglichkeit gern verneint, dass sie ihn nur zum Narren gehalten hatte, aber seine angeborene Ehrlichkeit zwang ihn, das ihn Betracht zu ziehen.
„Was soll ich vorgetäuscht haben?“
„Die Leidenschaft. Die Hingabe. Dein Verlangen.“
Er betrachtete sie, während sie leicht blinzelte und ihn misstrauisch ansah.
„Weißt du es denn nicht?“, fragte sie schließlich.
Er schüttelte den Kopf. „Aber ich werde es herausfinden. Noch bevor das Jahr vorbei ist, werde ich es wissen und dann …“ Er beugte sich über sie und sie hielt unwillkürlich den Atem an. Obwohl ihr Ehemann nicht die glatte Schönheit einer Filmstars und Models besaß, war er doch ungeheuer attraktiv und sexy.
Er hatte ein markantes Gesicht mit einer hohen Stirn, in die ihm jetzt sein dunkles Haar fiel, und ausgeprägte Augenbrauen. Er war ein Mann, der selbst im Alter sein gutes Aussehen nicht verlieren würde, und seine Enkelkinder …
Sie schüttelte den Kopf. Seine Enkel würden nicht ihre sein.
Sie holte eine Hand unter der Decke hervor und strich die glänzende Locke aus seinem Gesicht. Sein eigenwilliges Kinn verriet einen festen Willen, die Lachfalten um seinen wohlgeformten Mund Humor. Alles in allem war dies das Gesicht eines Mannes, der intelligent und entschlossen war, das Gesicht eines Mannes, dem man vertrauen konnte …
Sie spürte, dass sie gefährlich nahe daran war, einen Fehler zu machen, und ließ die Hand rasch auf die Decke fallen.
Er ergriff die Hand und legte sie an seine Brust. „Berühre mich“, sagte er sanft. „Die Körperchemie ist das Einzige, was zwischen uns stimmt.“
Sie entzog ihm die Hand. „Ich kann nicht glauben, dass du das von mir verlangst. Ich meine, nachdem … nach den Ereignissen dieses Tages.“
Für eine Weile sah er sie schweigend an. „Es war also alles nur gespielt“, stieß er hervor, und die Wut und der Schmerz über ihren Verrat kehrten wieder
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