BIANCA EXKLUSIV Band 0193
es Harrisons Hand an ihrer Taille, die sie plötzlich so nervös machte?
„Frau, hm? Ich kann mich gar nicht daran erinnern, dass Sie verheiratet sind“, bemerkte Zeke.
„Ich habe auch erst kürzlich geheiratet“, gestand Harrison. „Wir sind immer noch in unseren Flitterwochen.“
Isa stellte mit Bestürzung fest, dass die Augen des alten Kauzes vor Rührung feucht wurden.
„Ich bin froh, das zu hören. Die Ehe ist gut für einen Mann“, sagte er und nickte weise mit dem Kopf. „Ein Mann sollte nicht allein sein. Ich vermisse immer noch meine Abby, und sie ist bereits vor fünfzehn Jahren von mir gegangen.“
Isa schätzte den Mann auf siebzig, vielleicht sogar auf achtzig. Es war schwer zu sagen. Er sah wie jener Typ von Menschen aus, die nie jung gewesen zu sein schienen.
„Ich freue mich sehr, Sie kennenzulernen“, sagte sie höflich und streckte ihm die Hand entgegen.
Er ergriff ihre Hand, zog sie an sich heran und küsste sie auf die Wange. „Sie müssen auf Ihren Mann aufpassen. Frauen besitzen mehr gesunden Menschenverstand als ein Mann in seinem kleinen Finger.“
„Das habe ich schon immer gesagt.“ Isa warf einen Blick zu Harrison hinüber. „Du hast mir gar nicht gesagt, dass Mr. Merry ein Philosoph ist, dazu noch ein so brillanter.“
„Nennen Sie mich doch Zeke.“ Er zog eine altmodische Taschenuhr heraus. „Es wird Zeit fürs Mittagessen. Mein Magen knurrt schon. Wo kann man hier essen?“
„Ich habe bereits einen Tisch reservieren lassen“, erklärte er und wandte sich dann an den Piloten. „Kommen Sie auch mit?“
Der Mann schüttelte nur den Kopf. „Ich muss noch etwas erledigen. Ich werde später essen.“
Nach einer kurzen Fahrt mit dem Wagen entschieden sie sich in dem idyllisch gelegenen Restaurant für Barbecue-Spareribs.
Das ist mein Hochzeitsessen, dachte Isa und hätte beinahe laut gelacht. Ihrer besten Freundin, die jetzt in Kalifornien lebte, hätte die Ironie dieser Situation gefallen.
Sie hatten bereits als Teenager beschlossen, reiche Männer zu heiraten, hübsche Kinder zu bekommen und Tür an Tür zu wohnen. Ihre Wünsche waren nicht erfüllt worden, aber Carly, die einen schweigsamen Farmer geheiratet hatte, der einen Sohn mit in die Ehe gebracht hatte, schien glücklich zu sein.
Während die Männer zuerst über das Geschäft und später über Baseball plauderten, dachte sie über die Träume nach, die sie als junges Mädchen gehabt hatte. Vor neun Jahren schien noch alles möglich gewesen zu sein, jetzt war alles …
Plötzlich spürte sie, dass sie beobachtete wurde.
Röte stieg ihr ins Gesicht, als sie bemerkte, dass die Blicke der drei Männer auf sie gerichtet waren. Sie fühlte sich ertappt und räusperte sich verlegen.
„Ich habe an Kinder … an meinen Bruder gedacht“, gab sie zu. „Ich freue mich schon darauf, ihn wiederzusehen.“
„Wo ist er jetzt?“, fragte Zeke.
„Er ist zurzeit in einer Erziehungsanstalt in Oregon.“ Sie wollte nicht lügen, Harrison würde sowieso die Wahrheit erfahren. „Er ist wegen eines Diebstahls in einem Warenhaus festgenommen worden.“
„Eine Tracht Prügel mit einem Besenstiel tut da manchmal Wunder“, riet Zeke ihr.
Sie verschränkte die Hände im Schoß und erinnerte sich an vergangene Zeiten. „Mein Vater hat ihn stets mit dem Gürtel geschlagen, aber das hat Rick nur noch rebellischer gemacht.“
„Hat er dich auch geschlagen?“, fragte Harrison mit scharfem Unterton. In seinen Augen glitzerten Emotionen, die sie nicht einordnen konnte.
„Nein.“ Sie lächelte wehmütig. „Ich habe früh gelernt, keine Widerworte zu geben. Männer hören nicht gern, was sie falsch machen.“
„Besonders nicht von ihren Frauen.“ Harrison legte seine Hand über ihre. „Können wir jetzt fahren?“
Sie nickte.
Sie verließen das Restaurant und fuhren zum Chalet zurück. Zeke wurde das Zimmer mit dem angeschlossenen Badezimmer zugeteilt, das Zimmer, in dem sie zuvor geschlafen hatte.
Sie starrte auf die Tür, nachdem Zeke sie hinter sich geschlossen hatte und fragte sich, was die Nacht bringen würde. Würde Harrison wirklich erwarten, dass sie ihre Pflicht als Ehefrau erfüllte? Ihr Herz begann bei diesem Gedanken unwillkürlich schneller zu schlagen.
„Wir treffen uns in einer halben Stunde im Arbeitszimmer“, sagte Harrison zu Ken.
Ken nickte und ging in sein Zimmer. Die Tür schloss sich lautlos hinter ihm. Alles, was Isa hörte, war das laute Schlagen ihres Herzens.
„Ich habe
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