Bianca Exklusiv Band 11
schildern?
„Trevor, was ist eigentlich los? Wie kannst du einfach verschwinden und nur eine kurze Notiz hinterlassen? Und warum hast du dich nicht gemeldet, nachdem du zurück warst?"
Plötzlich hielt sie inne. Vor Trevors Hausboot stand ein cremefarbener Cadillac. Das Klappern der Maschine war verstummt. Shodra war bei ihm.
Tränen brannten in ihren Augen. Voller Bitterkeit sprach sie die Worte laut vor sich hin: „Sieht so aus, als hätte ich gerade meine Antwort bekommen."
14. KAPITEL
Am nächsten Morgen im Büro klopfte Trevor an ihre Tür. Sie hatte sich davor gefürchtet. Sie hatte bis tief in die Nacht hinein geweint, sie hoffte inständig, dass ihre Augen nicht mehr geschwollen waren. Alles was sie nun noch hatte, war ihr Stolz.
„Trevor, ich hab' sehr viel zu tun", sagte sie knapp.
Er stand im Türrahmen, seine dunklen Augen düster und ernst. Langsam schloss er die Tür hinter sich. „Ich weiß, du bist wütend auf mich, weil ich mir ein paar Tage freigenommen hab'."
„Oh, das macht nichts", erwiderte sie tonlos. „Du kannst dir freinehmen, wann immer du möchtest. Wir kommen auch ohne dich gut zurecht."
Er lehnte sich an die Wand und verschränkte die Arme. „Heißt das, dir ist es egal, dass ich zurück bin?"
„Das kannst du sehen, wie du willst."
Einen Moment lang herrschte knisternde Stille. Linda wünschte sich, er würde endlich aus ihrem Büro gehen, seine Anwesenheit verursachte ihr körperliches Unbehagen. Am Besten sollte er mit seiner Shodra in ihrem protzigen Wagen ganz verschwinden! Kein anderer Mann würde seinen Platz einnehmen können, aber zumindest brauchte sie dann nicht mehr diese Schmerzen auszuhalten, wenn er in ihrer Nähe war.
„Ich hab' letzte Nacht mein Buch beendet."
„Oh? Hattest du denn Zeit dazu?"
„Was meinst du damit?"
Damit meine ich, dachte sie bei sich, wie konntest du an deinem Buch schreiben, wenn du und Shodra, wenn ihr euch euren Liebesspielen hingegeben habt? Vielleicht hat sie ihn ja zu der abschließenden Liebesszene in seinem Roman inspiriert?
Die Vorstellung, dass Shodra in seinen Armen gelegen hatte, zerriss ihr das Herz. Dieser Ausflug in die Everglades, die Hochzeitszeremonie, die stürmische Nacht ... Shodra und er waren das Stadtgespräch, wie hatte sie nur so blind sein können? Sie verachtete sich selbst.
Wie sie ihn hasste!
„Du hast gesagt, du würdest dir mein Buch ansehen", erinnerte er sie.
„Ja", antwortete sie hölzern. Das schien eine Ewigkeit her zu sein.
„Ich hab's mitgebracht. Ich konnte natürlich nicht ahnen, dass du heute so schlechte Laune hast."
Linda starrte ihn an. Er hatte ganz schön Mut, eine solche Bemerkung zu machen. Aber er wusste ja auch nicht, dass sie Shodras Auto vor seinem Hausboot hatte stehen sehen. Wahrscheinlich glaubte er, dass sie wegen seines unangemeldeten Urlaubs verärgert war.
„Du kannst mir dein Manuskript vorbeibringen." Ihre Stimme war jetzt eisig. „Ich werde es überfliegen, sobald ich Zeit dazu finde."
„Bemüh' dich nicht." Ihre kühle Haltung hatte ihn mittlerweile ebenso wütend gemacht. Mit funkelnden Augen verließ er ihr Büro.
Tränen schossen ihr in die Augen, sie floh in die Toilette und weinte sich aus. Mit einem nassen Handtuch fuhr sie sich über das Gesicht, bis keine Spuren mehr zu erkennen waren.
Als sie in ihr Büro zurückkam, richtete ihr Rachel aus, dass Grady Alexander angerufen hatte. Sie rief ihn zurück und vernahm seine warme, fröhliche Stimme. „Hallo, Linda, danke, dass Sie zurückrufen. Ich weiß, Sie sind sehr beschäftigt, aber ich hab' mich gefragt, ob wir nicht heute Abend zusammen zum Essen gehen können? Ich würde gerne einige Sachen für die Wahlkampagne mit Ihnen durchsprechen."
Es würde eine willkommene Abwechslung sein. Vielleicht war das Engagement für die Wahlen die beste Therapie für sie. „In Ordnung, Grady. Eine gute Idee."
„Großartig! Ich hol' Sie um sieben ab, einverstanden?"
„Einverstanden."
Trevor blieb für den Rest des Tages in seinem Büro. Er machte keine weiteren Anstalten, Linda sein Buch zu zeigen, noch mit ihr zu reden.
Für den Abend trug sie ein legeres, ärmelloses Kleid und Sandalen. Die Begleitung eines Mannes, der so nett und unkompliziert wie Grady war, würde ihr gut tun. Trevor war wild und ungezähmt - wie der Sumpf, den er so sehr liebte.
Grady stand pünktlich um sieben vor ihrer Tür. „Sie sehen sehr hübsch aus." Er lächelte ungelenk.
„Sie sehen auch gut aus", gab sie das
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