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Bianca Exklusiv Band 11

Bianca Exklusiv Band 11

Titel: Bianca Exklusiv Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca King , Patti Beckman , Sara Wood
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seufzte. „Leider bin ich geschäftlich hier."
    „Sie haben geschäftlich auf Pescatori zu tun?"
    „Zum Teil." Lucy hätte dem Fremden ihre Geschichte gern erzählt, weil er so Vertrauen erweckend wirkte, aber sie musste vorsichtig sein, um Selina nicht bloßzustellen.
    Der Mann zog eine Braue hoch. „Geschäftlich? Und da wussten Sie nicht einmal, wohin Sie wollten?"
    Lucy schaute den Bootsmann zögernd an. Er hatte den Motor abgestellt und sah sie so eindringlich an, dass sie das Gefühl hatte, er könnte bis auf den Grund ihrer Seele blicken. Die Sekunden wurden zur Ewigkeit. Jetzt hätte Lucy die Situation mit einer schlagfertigen Bemerkung entschärfen müssen, aber sie brachte kein Wort hervor.
    „Madonna", sagte er leise und schüttelte den Kopf.
    „Warum haben Sie angehalten?" Lucy hatte endlich die Stimme wieder gefunden.
    „Vielleicht ist das Boot verhext, wie ich", sinnierte er. „Haben Sie auch schon einmal das Bedürfnis gehabt, etwas Verrücktes, Unkluges zu tun?"
    „Nein." Obwohl mir danach wäre, dachte Lucy. Am liebsten hätte sie den Fremden aufgefordert, sich zu ihr zu setzen und ihr von sich zu erzählen. Seine Augen waren voller Geheimnisse ...
    „Jetzt würde ich es gern tun", gestand er. „Dabei habe ich noch nie den Kopf verloren und die Folgen meines Handelns immer bedacht. Aber irgendwann schlägt plötzlich der Blitz ein und reißt Mauern und Schranken nieder ... Verstehen Sie, was ich meine?"
    „Ihr Englisch ist ausgezeichnet."
    Er runzelte die Stirn und schwieg.
    Lucy wurde verlegen. „Entschuldigen Sie, aber mir geht das etwas zu ... schnell."
    „Da haben Sie Recht. Ich bin verrückt, aber das ist die Situation auch."
    Lucy fühlte sich in die Enge getrieben. „Finden Sie?"
    „Hören Sie, ich muss Sie wieder sehen", sagte der Fremde ernst. „Wo steigen Sie ab? Im Hotel Borromeo? Würden Sie heute Abend mit mir essen?" fragte er sanft, als er Lucys Verwirrung bemerkte.
    „Nein, das geht nicht. Ich bin verabredet", erwiderte sie widerstrebend.
    „Schade. Mit Ihrem Geliebten?"
    „Bitte ..." Lucy versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. „Ich kann hier nicht länger bleiben."
    „Nein? Wäre es nicht wunderbar, wenn wir hier verweilen könnten und die Küste nie mehr betreten müssten?"
    Ein verträumter Ausdruck trat in Lucys Augen. Ja, das wäre wunderbar. Einmal ohne Geldschwierigkeiten ... ohne Selinas Probleme ... Sie lächelte wehmütig und rief sich zur Ordnung. „Das ist unmöglich." Dennoch war die Vorstellung, die Zeit anzuhalten und mit diesem blendend aussehenden, romantischen Mann auf dem Boot zu bleiben, verführerisch.
    „Wir würden bald furchtbaren Hunger bekommen."
    Er lachte leise. „Kein Problem. Die Fischer würden uns etwas zu essen bringen. Die Vorteile würden die Nachteile überwiegen."
    „Und was wären das für Vorteile?" fragte Lucy kühl, obwohl ihr Herz unruhig pochte.
    In den dunklen Augen des Fremden blitzte es auf. „Wir wären frei und könnten tun, was wir wollten. Ich hätte Gelegenheit, Sie kennen zu lernen, ehe die Welt Ihnen Ihre Sanftheit raubt."
    Lucy wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte. Sie kämpfte gegen die Macht an, die sie zueinander zog. Ihr war, als kenne sie diesen Mann schon ewig, als hätte es zwischen ihnen vom ersten Augenblick an ein unsichtbares Band gegeben.
    Aber das war natürlich lächerlich. An diesen Ausschweifungen ihrer Fantasie war sicher die märchenhafte Umgebung schuld. Lucy wandte sich ab.
    „Nun?" fragte der Fremde.
    Lucy blickte über das Wasser, und ihr wurde bewusst, dass das Boot immer noch hielt. Vielleicht hofft er immer noch, dass ich mich mit ihm verabrede, dachte sie. Aber ich muss mich mit Selina treffen. Die Wirklichkeit hatte Lucy eingeholt, und sie wurde traurig.
    „Jetzt schauen Sie wieder so bedrückt drein. Ich mache mir Sorgen um Sie", erklärte der Fremde.
    „Wie bitte?" Lucy setzte sich kerzengerade auf.
    „Etwas bedrückt Sie doch, nicht wahr? Lassen Sie mich Ihnen helfen. Ich bin gut im Lösen von Problemen."
    Lucy betrachtete den Fremden vorsichtig. „Wieso glauben Sie, ich könnte Hilfe brauchen?"
    Er zuckte die Schultern. „Sie waren die ganze Zeit über in Gedanken weit fort. So weit, dass Sie nicht bemerkt haben, dass dies kein Wassertaxi, sondern ein Privatboot ist."
    Lucy erschrak. „Ach, du meine Güte!" Betroffen stand sie auf und blickte zum Festland. Kein Wunder, dass der Mann sich so verhalten hatte! „Bitte entschuldigen Sie, ich dachte

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