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Bianca Exklusiv Band 11

Bianca Exklusiv Band 11

Titel: Bianca Exklusiv Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca King , Patti Beckman , Sara Wood
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..."
    „Ich glaube, dass Sie meine Hilfe brauchen." Er trat auf sie zu, und in seinen Augen lag ein seltsamer Ausdruck.
    Großer Gott, dachte Lucy voller Panik, er will etwas von mir! „Wie meinen Sie das?" Sie wich zurück und stieß gegen den Sitz. Ohne den Fremden aus den Augen zu lassen, setzte sie sich und war auf alles gefasst. Er hockte sich jedoch nur vor sie hin. Anscheinend spürte er, was in ihr vorging.
    „Entspannen Sie sich", sagte er freundlich.
    Lucy überlegte fieberhaft. Sie musste diesem Mann entkommen, aber es gab keine Fluchtmöglichkeit.
    „Sie machen sich wegen irgendetwas Sorgen, nicht wahr?" wiederholte er eindringlich.
    Sein Blick hatte eine hypnotisierende Wirkung auf Lucy, und sie glaubte zu schweben.
    „Ja, ich habe Angst, zu spät zu meiner Verabredung zu kommen", log sie, weil ihr nichts Besseres einfiel. Wenn sie sich nicht in Acht nahm, konnte ihr dieser Mann gefährlich werden. Aber sie hatte keine Zeit, sich mit einem Romeo einzulassen, während ihre Schwester sich in Gefahr befand.
    Lucy holte tief Luft. „Es tut mir Leid, dass ich Ihr Boot für ein Wassertaxi hielt", erklärte sie müde, „aber das hätten Sie mir doch gleich sagen können. Jetzt weiß ich, warum Sie so amüsiert waren. Da Sie mich jedoch nun einmal hier heraus gefahren haben, sind Sie verpflichtet, mich ans Ziel zu bringen. Und bitte beeilen Sie sich, ich bin wirklich sehr müde."
    „Sie sind ein merkwürdiges Wesen." Der Fremde lächelte. „Verträumt, ängstlich, sanft, empfindsam, herrlich unschuldig ..."
    Das war die seltsamste Unterhaltung, auf die Lucy sich je eingelassen hatte. Sie wusste selbst nicht, warum es sie störte, dass dieser Mann sie als „unschuldig" einstufte. „Mein Charakter ist kein Gesprächsthema", entgegnete sie scharf. „Offen gestanden finde ich Ihr Verhalten aufdringlich. Ich möchte ins Hotel und habe eine Menge zu erledigen. Sie mögen sich langweilen und sich die Zeit damit vertreiben, junge Frauen aufzulesen, aber ich habe Besseres zu tun."
    Lucy war auf eine zornige Antwort gefasst, aber der Fremde lächelte nur milde. „Bei den meisten Leuten steigert unsere Landschaft das Lebensgefühl. Seen sollen eine sehr entspannende, ausgleichende Wirkung haben, obwohl ich mich erinnere, dass die Psychiater sie mit Sex assoziieren. Was meinen Sie?" sagte er.
    „Ich meine, dass Sie zu weit gehen und sich eine Ohrfeige einhandeln könnten."
    „Ah, endlich bekommen wir Kontakt", triumphierte er.
    Sein Lachen war ansteckend, aber Lucy war so wütend, dass ihr die Hand ausrutschte.
    Entsetzt zog sie sie zurück. „Es tut mir Leid", sagte sie verstört und blickte auf seine Wange, die sich rot zu färben begann. In ihrem ganzen Leben hatte sie noch niemanden geohrfeigt.
    Der Fremde hockte immer noch vor ihr und schüttelte nachsichtig den Kopf. „Arme Madonna. Sie scheinen mit den Nerven wirklich am Ende zu sein. Ich glaube, Sie brauchen jetzt erst einmal ein Bad, etwas zu trinken und eine Mußestunde, in der Sie den See auf sich wirken lassen."
    Lucy atmete erleichtert auf. Der Fremde ließ sie ziehen, und vermutlich hatte er Recht. Sie brauchte Entspannung und Ruhe, ehe Selina sie mit Beschlag belegte. Er ließ den Motor wieder an und lenkte das Boot in atemberaubendem Tempo auf die Insel zu. Lucy zwang sich, nicht zu ihm hinüberzusehen.
    Aus der Nähe wirkte die Insel Pescatori noch malerischer. Die Häuser standen so dicht beieinander, dass Lucy sich fragte, ob es dazwischen auch Gassen gab. An einer Seite wurde das Ufer von Wasserulmen gesäumt, darunter entdeckte sie große, sauber aufgeschichtete Holzstapel. Vor ihnen breitete sich ein kleiner Hafen mit einem Anlegesteg aus, an dem mit Segeltuch abgedeckte Fischerboote lagen. Lucys Stimmung hob sich.
    Sie entdeckte mehrere Wassertaxis, die halb auf das sanft abfallende Ufer gezogen waren. Im Nu hatte das Boot des Fremden sie erreicht, und das Knirschen unter dem Kiel verriet, dass die Fahrt zu Ende war.
    „Was schulde ich Ihnen?" fragte Lucy, ohne den Fremden anzusehen.
    „Nichts."
    Sie blickte nicht auf. „Ich sagte, wie viel?"
    „Gegen einen Kuss als Bezahlung hätte ich nichts einzuwenden", erwiderte er leise.
    „Dann müssen Sie sich ohne Bezahlung zufrieden geben."
    Er lachte zuversichtlich. „Ich kassiere später."
    „Das glaube ich kaum." Lucy griff nach ihrem Koffer. Der Fremde nahm ihn ihr ab und half ihr beim Aussteigen.
    „Danke."
    „Es war mir ein Vergnügen", erwiderte er feierlich. Lucys abweisende

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