Bianca Exklusiv Band 11
befand.
„Ich ..." Schamesröte überzog ihre Wangen.
„Eines möchte ich dir noch sagen, Schätzchen." Er verstärkte seinen Griff, bis ihr Arm schmerzte. „Nach allem, was ich von dem mittelalterlichen Marcus gehört habe, bin ich sicher, dass du es in meinen Armen weitaus besser hättest als in seinen."
Unvermittelt ließ er ihre Hand los und streifte leicht mit dem Handrücken ihre Brust. Die Bewegung war so flüchtig, dass sie sie kaum spürte, doch sie fühlte, wie sich ihre Spitzen sofort aufrichteten. Und sie wusste, er hatte es auch bemerkt.
Hin und her gerissen zwischen Scham und Zorn stieg plötzlich ein Bild vor ihren Augen auf: Nick hielt sie in seinen Armen und befriedigte ihr Verlangen. Wieder spürte sie Begierde in sich aufsteigen.
Verzweifelt versuchte sie, dieses Bild aus ihren Gedanken zu verdrängen. „O ja, das glaube ich gern", entgegnete sie schließlich kühl. „Körperliche Liebe ist eine Kunst, nicht wahr?"
Nick zuckte die Schultern. „Das sagt man, ja."
„Nun, du hast offensichtlich viel mehr Übung darin als Marcus. Und natürlich auch mehr als ich. Aber eines weiß ich besser als du, obwohl ich völlig unerfahren bin."
„Ach, wirklich? Klär mich doch bitte auf."
„Körperliches Verlangen oder Begehren - nenn es, wie du willst - bedeutet nichts, wenn es allein steht. Zärtlichkeit, Zuneigung und Liebe sind die Dinge, die wirklich zählen. Und diese Begriffe sind in deinem Wortschatz nur schmutzige Vokabeln, nicht wahr?"
Er sah sie mit eiskalten grünen Augen an. „Wie heuchlerisch und scheinheilig du bist."
„Das stimmt nicht. Ich ..."
„Zärtlichkeit, Zuneigung und Liebe", wiederholte er mit schneidender Stimme. „Was weißt du denn darüber?"
„Nun, ich liebe Marcus, und ..."
„Nein, entschuldige. Du glaubst, Marcus zu lieben."
„Ich weiß, dass ich ihn liebe", erwiderte sie heftig. „Sehr sogar."
„Nein, du liebst ihn nicht. Und ich werde dir sagen, warum nicht. Alles, was du mir von ihm erzählt hast, zeigt mir, dass du kein so starkes körperliches Verlangen nach ihm verspürst." Er schnippte verächtlich mit den Fingern. Dany wollte protestieren, doch er schnitt ihr das Wort ab. „Du hast mir gesagt, was bei mir nicht stimmt. Gut, nun hörst du dir aber auch an, wie es bei dir steht, und hör gut zu. Wenn du diesen Mann lieben würdest - wirklich lieben würdest -, dann wäre das Verlangen nach ihm ein Teil von dir. Es würde dich beherrschen, und du könntest ohne es nicht leben."
„Aber ich liebe ihn", rief sie verzweifelt. Nick schüttelte den Kopf und umfasste mit festem Griff ihre Schultern.
„Nein. Du bist völlig unerfahren und in dieser Beziehung noch nicht zum Leben erweckt." Er lächelte ironisch. „Vielleicht ist es das, was ich heute mit dir tun wollte."
„Du meinst, du wolltest mich verführen?" Sie versuchte immer noch, sich gegen ihn zur Wehr zu setzen, während sie hilflos in seinen Armen lag.
„Nein, das nicht. Furchtsame, unerfahrene Jungfrauen üben keinen Reiz auf mich aus", erwiderte er verletzend. „Aber ich spüre, dass etwas Sinnliches in dir verborgen ist, das ein Mann erwecken sollte, bevor es zu spät ist."
„Wenn wir verheiratet sind, wird Marcus ..."
„Wenn du verheiratet bist." Nick lächelte humorlos. „Wenn du verheiratet bist, meine liebe Dany, dann wirst du in einem goldenen Käfig gefangen sein. Aber keine Sorge, du wirst es nicht bemerken, denn bis dahin wirst du so hart und gefühllos sein wie dein Gefängnis."
Er ließ ihre Hand los, hob die Kerze auf und betrachtete nachdenklich die flackernde Flamme. „Aber merk dir eins, Schätzchen: Wer mit dem Feuer spielt, verbrennt sich leicht die Finger." Dann drückte er ihr die Kerze in die Hand. „Und jetzt geh ins Bett."
Dany raffte den Rock hoch und ging benommen ins Schlafzimmer. Nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, lehnte sie sich mit zitternden Knien dagegen. Schließlich ließ sie sich aufs Bett sinken.
Hatte Nick Recht? Liebte sie Marcus nicht wirklich? Sie hob die Hand" an die Lippen und glaubte, Nicks Liebkosung zu spüren. Rasch fuhr sie sich mit dem Handrücken über den Mund, bis ihr der Ring, Marcus' Ring, in die zarte Haut schnitt.
Im Kerzenlicht schimmerte das Kleid wie Gold. Warum hatte sie es nur angezogen? Hätte sie das Kleid nicht getragen, dann wäre das alles nicht geschehen. Sie hätten sich auf die Veranda gesetzt, und Nick hätte ihr eine weitere Lektion in Schach erteilt. Sicher war er als Lehrer nicht
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