Bianca Exklusiv Band 11
Sekunden völlig durchnässt war. Nick schlitterte über die glitschigen Felsbrocken zu ihr zurück und packte ihren Arm. Der Regen strömte über sein Gesicht, und der Wind peitschte ihm das nasse Haar in die Stirn. „Meine Güte, steh nicht hier herum und betrachte die Gegend!" Mit festem Griff zog er sie mit sich.
„Wie weit ist es noch?" fragte sie atemlos.
„Bis zur Grenze? Ungefähr zwei Stunden. Keine Sorge - ich habe dir versprochen, dich dorthin zu bringen, nicht wahr?"
Zum ersten Mal an diesem Tag sah er ihr direkt in die Augen. Dany spürte plötzlich einen scharfen Stich im Herzen. Ich will, dass diese zwei Stunden nie vorübergehen. Ich möchte immer bei ihm bleiben, dachte sie. Als sie ihn verzweifelt ansah, hörte sie mit einem Mal ein erschreckend lautes Donnern über sich. Einige große Felsbrocken hatten sich gelöst und schienen wie in Zeitlupe auf sie zuzukommen. Das Geröll gewann an Geschwindigkeit, streifte einige Baumwipfel und riss die Kronen mit sich in die Tiefe.
Nick blickte erschrocken nach oben und umfasste dann Danys Taille. Mit festem Griff zog er sie zur Seite. Kurz darauf wälzte sich eine rotbraune Masse aus Schlamm und Steinen wie Lava den Berg herab. Obwohl er versuchte, sie noch weiter weg zu schieben, standen sie unmittelbar darauf kniehoch im Matsch und versuchten verzweifelt, sich auf den Beinen zu halten.
Nick gelang es schließlich, Dany mit sich an einen Baum zu ziehen. Mit einem Arm umfasste er den Stamm, mit dem anderen hielt er sie fest umschlungen und versuchte, sie mit seinem Körper zu schützen. Sie spürte, wie er nach Luft rang, während die Wurzeln des Baums langsam nachgaben. Als sie nach oben blickte, sah sie, dass sich dort, wo gerade noch üppige Vegetation gewesen war, nur noch rotbraune Erde befand.
Und dann hörten sie direkt über sich wieder ein Furcht erregendes Grollen.
„Meine Güte, noch ein Erdrutsch! Wir müssen hier weg!" rief Nick. Er versuchte, durch den strömenden Regen etwas zu erkennen. „Sieh mal, dort drüben. Es sieht aus wie eine Höhle." Als sie seinem Blick folgte, entdeckte sie einen Felsspalt.
Das Donnern wurde lauter, und der Boden erzitterte wie bei einem Erdbeben. Rasch hob er sie über eine Felsspalte und zog sie mit sich. Kurz bevor sie die Höhle erreichten, sah sie sich noch einmal um. Der Baum, an dem sie sich festgehalten hatten, schwankte langsam und stürzte dann wie ein abgeknicktes Streichholz in die Tiefe.
„Liebling, beruhige dich." Sein Griff verstärkte sich. „Wir sind in Ordnung. Wir leben noch!" Er zog sie noch näher an sich, und für einen Moment sahen sie sich in die Augen.
Beide waren im Gesicht schlammverschmiert. Plötzlich war diese elektrisierende Spannung wieder da, und sie kam nicht nur von den vergangenen aufregenden Minuten, die sie gemeinsam erlebt hatten. Alles, was sich seit der ersten Nacht im Urwald allmählich aufgebaut hatte, schien sich nun explosionsartig zu entladen.
Für Zärtlichkeit war keine Zeit mehr. Beide waren so voll Verlangen, dass sie ungeduldig an den Kleidungsstücken zerrten, um den anderen endlich berühren zu können. Dany stöhnte tief auf, als ihre nackte Haut seine berührte, sie Nicks Mund auf ihrem spürte und er sie fest an sich presste. Ganz langsam sanken sie eng umarmt auf den sandigen Boden.
Nick legte sich auf sie. Sein Körper war hart und angespannt. Als sie sich ihm entgegendrängte, warf er sich so ungestüm auf sie, als hätte er eine Ewigkeit auf sie warten müssen. Und dann war er in ihr und füllte sie mit seinem Verlangen ganz aus. Ihr leises Aufstöhnen erstickte er mit einem leidenschaftlichen Kuss.
Sie klammerten sich aneinander und bewegten sich zu dem ursprünglichen Rhythmus, der sich ganz natürlich einstellte. Wie aus weiter Ferne hörte Dany schließlich, wie Nick heiser aufstöhnte. Sie spürte, wie er sich versteifte. Und dann war er noch einmal ganz tief in ihr, und plötzlich schien er sie in eine andere Welt zu versetzen.
Nichts zählte mehr - sie schienen sich in den unendlichen Weiten des Universums zu bewegen
...
9. KAPITEL
Nach langer Zeit kam Dany zu sich, als Nick sich vorsichtig aus ihren Armen löste. Leise protestierte sie und versuchte, ihn festzuhalten, doch er legte ihr sanft die Finger auf die Lippen. „Du frierst. Dort drüben liegt trockenes Holz, ich werde ein Feuer anzünden", flüsterte er.
Mit halb geschlossenen Augen lauschte sie dem Regen. Dann setzte sie sich auf und beobachtete Nick. Er hatte die
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