Bianca Exklusiv Band 11
das erste Flugzeug nehmen."
„Oh, Linda, ich wollte dich nicht auf diese Art von der Arbeit abhalten, aber ich musste dich einfach anrufen ..."
„Natürlich! Hör zu, Frances. Ich weiß nicht, wann ich ein Flugzeug kriegen kann, wir haben hier zurzeit Urlaubssaison.
Vielleicht kann ich heute Abend oder erst morgen früh da sein. Versprich mir, dass du mich anrufst, sobald du etwas Neues über Roy erfährst."
„Werd' ich machen."
Linda legte auf und starrte auf das Telefon. Es blieb noch einiges zu erledigen, bevor sie zu ihrem Bruder und ihrer Schwägerin fliegen konnte, aber der Schock machte sie momentan unbeweglich.
Etwas Weiches, Warmes stieß an ihr Bein und brachte sie wieder zu sich. Sie schaute auf den schwarz-weißen Hund hinunter. „Oh, Eimer!" Sie kraulte seine weichen Ohren und brach in Tränen aus. Sie hob den Hund auf ihren Schoß und drückte ihn an sich. Mit seiner Zunge und einem mitfühlenden Laut versuchte Eimer, sie zu trösten.
Irgendetwas an dieser Sympathiebekundung half ihr, sich wieder zu fassen. Sie straffte die Schultern und griff nach einem Taschentuch. Sie nahm sich vor, sofort mit den zu erledigenden Aufgaben zu beginnen.
„Immer beim Anfang anfangen", sagte sie zu sich selbst. Sie speicherte den vor ihr bearbeiteten Text auf eine Diskette und schaltete den Computer ab. Dann rief sie am Flughafen an und reservierte den frühesten Flug, der jedoch erst am nächsten Morgen ging.
Schließlich listete sie alle Dinge auf, die noch zu erledigen waren., Nach ihrem Universitätsabschluss vor fünf Jahren hatte sie eine Stelle bei einer Public Relations-Agentur angenommen. Drei Jahre später schließlich hatte sie gekündigt, um ihr eigener Boss zu werden. Seitdem arbeitete sie als freiberufliche Autorin und Redakteurin.
Von ihren Artikeln, die sie an Magazine und Zeitschriften verkaufte, den redaktionellen Arbeiten für Verlagshäuser und den Entwürfen für Reden und Ansprachen konnte sie sich die Miete für ihr kleines Apartment, das ihr gleichzeitig als Büro diente, sowie eine einigermaßen regelmäßige Verpflegung leisten. Jetzt war sie dankbar für die freie Zeitplanung, die ihr ihr Job ermöglichte.
„Natürlich lässt mir meine Arbeit auch die Freiheit, überhaupt kein Geld zu verdienen", murmelte sie düster. Doch das war jetzt nicht wichtig. Sie hatte sich etwas Geld für Notfälle auf die Seite gelegt, und wenn sie zurückkam, konnte sie ihre Kontakte wieder aufnehmen.
Zuerst rief sie einen Kongressabgeordneten an, für den sie an einer Rede gearbeitet hatte. Er war wenig erfreut über die Nachricht, dass sie den Auftrag nicht zu Ende bringen konnte, doch sie verwies ihn an einen ihrer Kollegen.
Dann ein Anruf bei einem Verleger, dessen Text sie gerade heute Morgen erhalten hatte und nun nicht redigieren konnte. Bei einem Artikel für eine Frauenzeitschrift erreichte sie eine Verlängerung des Abgabetermins. Danach stellte sie einige Schecks über noch ausstehende Rechnungen aus und verschickte sie. Schließlich begann sie mit dem Packen.
Eimer lief ihr ständig zwischen den Füßen herum, als ob er ahnte, dass dramatische Ereignisse bald die ruhige Routine seines Hundelebens stören würden.
Es war Abend geworden. Lindas Mitbewohnerin, Cima Layne, kam nach Hause. Die große junge Frau blieb im Türrahmen zum Schlafzimmer stehen und starrte auf die Koffer und die im ganzen Zimmer verstreuten Kleidungsstücke. „Du lieber Himmel, was hast du denn vor?"
Linda setzte sich auf den Bettrand, sie fühlte sich schwach und elend. „Es ist wegen meines Bruders - Roy. Er hat einen Unfall gehabt..." Die Tränen brannten in ihren Augen.
„Mein Gott", stieß Cima aus. Mit zwei großen Schritten war sie bei Linda und setzte sich neben sie. Sie hielt Lindas Hand und ließ sich von dem Telefonanruf und Lindas Plan, dorthin zu fliegen, berichten.
Während sie erzählte, wurde sie sich bewusst, dass sie nicht besonders zusammenhängend sprach. „Tut mir Leid, Cima. Ich bin so durcheinander. Aber den ganzen Tag drehe ich mich im Kreis und versuche, alle Sachen noch in Ordnung zu bringen."
„Und wahrscheinlich hast du den ganzen Tag nicht einen Bissen gegessen?"
„Ehrlich gesagt, nein." Erst jetzt fiel ihr das auf. „Vielleicht fühl' ich mich deshalb so mies."
„Das würde mich nicht wundern. Los, komm."
Cima zog sie an der Hand in die winzige Küche, drückte sie auf einen Stuhl und wärmte den hausgemachten Eintopf auf. Eimer sprang an ihr hoch und versuchte, auch
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