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Bianca Exklusiv Band 11

Bianca Exklusiv Band 11

Titel: Bianca Exklusiv Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca King , Patti Beckman , Sara Wood
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auf seinen Hunger aufmerksam zu machen. Bewundernd beobachtete Linda die flinken Handgriffe der großen schwarzhaarigen Frau.
    Cima Layne war der Typ Frau, den man sich als Präsentierstück im Nerz am Arm eines reichen Mannes vorstellen konnte: endlose Beine, schmale Hüften, große, schwarze Augen in einem makellosen Gesicht. Ein solches Wesen erfahren in der Küche hantieren zu sehen, war für Linda immer noch unbegreiflich. Cimas Aussehen und ihr Charakter passten nicht zusammen: Sie war eine ausgezeichnete Köchin, ging regelmäßig zur Kirche, trank und rauchte nicht. Ihr Aussehen hingegen ließ in ihr die „Femme fatale" vermuten. Als ob sie die Gegensätze noch stärker herausheben wollte, hatte sie im letzten Jahr eine Rolle in einer Fernsehserie übernommen, die ganz ihrem Aussehen entsprach. Die beiden Frauen hatten oft darüber gelacht.
    „Wo lebt dein Bruder eigentlich?" Cima stellte einen dampfenden Teller vor Linda hin.
    „In einer kleinen Stadt an der Westküste Floridas - in Palmetto. Es ist eines von diesen kleinen, fast vergessenen Nestern. Roy bringt dort die Kleinstadtzeitung heraus, die er von unserem Großvater übernommen hat."
    „Du sollst die Suppe essen, nicht nur angucken!"
    Linda gehorchte. Sie war köstlich, wie alles, was Cima zubereitete.
    „Hier, nimm ein Stück selbst gebackenes Brot dazu. Du siehst aus, als könntest du etwas Nahrung vertragen." Cima gab ihr eine Scheibe Brot und schüttete dann Trockenfutter in den Hundenapf, was Eimer ihr mit einem erfreuten Bellen dankte.
    Linda fühlte, wie die Suppe ihren übermüdeten Körper wärmte.
    „Roy und Linda haben zwei sechsjährige Jungen — Zwillinge. Wie sollen sie das schaffen, wenn Roy im Krankenhaus liegt? Die kleine Zeitung reicht gerade zum Leben."
    „Jetzt fahr' erst einmal 'runter. So schlimm wird's schon nicht werden. Komm, ich helf dir beim Packen."
    Sie waren gerade fertig, als das Telefon klingelte. Lindas Schwägerin hörte sich zwar müde, aber nicht mehr ganz so verzweifelt an. „Sie haben Roy von der Intensivstation in ein Einzelzimmer verlegt. Das ist zumindest ein gutes Zeichen. Er ist bei Bewusstsein, aber vollkommen erschöpft. Die Ärzte können noch nichts Genaues sagen, sie werden die Untersuchungsergebnisse erst morgen bekommen."
    „Ich bin morgen früh da", erwiderte Linda. „Die beste Verbindung, die ich kriegen konnte, war nach Miami. Ich werde mir dort einen Wagen leihen."
    „Vielleicht kann ich dich abholen. Wann landet dein Flugzeug?"
    „Morgens um acht, Frances, das brauchst du nicht, du solltest bei Roy bleiben."
    „Vielleicht kann ich jemanden von der Zeitung bitten ..."
    „Mach dir darum keine Gedanken. Wie geht es den Kindern?"
    „Sie übernachten heute bei Freunden. Sie wissen noch nicht, wie schwer ihr Vater verletzt ist."
    Sie sprachen noch eine Weile miteinander. Cima hatte währenddessen Tee gemacht. Nach dem Telefongespräch saßen die beiden auf Lindas Bett und unterhielten sich. An Schlaf war nicht zu denken. „Ich sollte dich nicht so lange wach halten", sagte Linda, von Gewissensbissen geplagt.
    „Mach dir darum keine Sorgen. Ich muss morgen erst nach Mittag im Studio sein. Erzähl mir von deinem Bruder, hat er auch blonde Haare wie du?"
    Linda nickte. „Du solltest seine Zwillinge sehen. Die gleichen blonden Haare und die gleichen Sommersprossen."
    „Zwillinge und blonde Haare. Liegt bei euch wohl in der Familie?"
    „Ja, die MacTavishes haben wohl starke Gene. Unser Großvater, Eli MacTavish, der die Zeitung gegründet hat, hatte eine üppige blonde Mähne und buschige Augenbrauen. Er sprach noch mit schottischem Akzent. Man hätte ihn sich leicht im Kilt vorstellen können, wie er irgendwo im schottischen Hochland das Hörn zur Schlacht gegen einen anderen Clan bläst."
    Cima kicherte bei der Vorstellung. „Er muss ein wirkliches Original gewesen sein."
    „Könnte man sagen. Er war ziemlich mürrisch, aber ich hatte nie Angst vor ihm. Roy und ich sind in Connecticut groß geworden. Für uns war es immer etwas Besonders, wenn wir die Ferien in Florida bei Großvater verbringen durften. Entweder waren wir am Strand oder haben in den Zeitungsräumen herumgetollt. Ich sehe ihn noch, er war groß und über und über voll mit Druckerschwärze. Einige von seinen Artikeln waren so verwegen wie er aussah. Die eine Hälfte der Stadt wollte ihn federn und teeren, die andere vergötterte ihn. Und ihn kümmerte es nicht, bei wem er aneckte. Er hatte wahrscheinlich nicht

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