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Bianca Exklusiv Band 11

Bianca Exklusiv Band 11

Titel: Bianca Exklusiv Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca King , Patti Beckman , Sara Wood
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eigener Geist aussehen", gab Frances zu und fuhr sich über das Gesicht.
    „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Hast du letzte Nacht geschlafen?"
    „Nicht wirklich. Ich hab' im Sessel etwas gedöst..."
    „Warum fahren wir nicht nach Hause, damit du dich ausruhen kannst? Da Roy heute die meiste Zeit schlafen wird, können wir sowieso nichts machen. Und du hilfst ihm nicht, wenn du vor Erschöpfung umfällst. Wir können am Nachmittag ja zurückkommen."
    Ihre Schwägerin nickte mit einem Seufzer. Linda ergriff ihre Hand und ging mit ihr den Gang hinunter. Als sie an Roys Zimmer vorbeikamen, ging Linda hinein. Sie stand an seinem Bett und schaute mit tränenverschleierten Augen auf sein geschwollenes Gesicht. Er schien ruhig zu schlafen, sein Atem ging regelmäßig.
    Linda berührte seine Hand, unendliche Traurigkeit überkam sie. Blind vor Tränen verließ sie den Raum. Wut mischte sich in ihre Trauer - welches Monster konnte einen Menschen so zurichten und sich dann davonmachen, ohne an Hilfe zu denken?
    Unten in der Empfangshalle fragte Frances sie: „Trevor hat dich ohne Schwierigkeiten gefunden?"
    „Ja." Ein prickelndes Gefühl durchfuhr Linda bei dem Gedanken an diesen dunkeläugigen, wortkargen Mann.
    „Ich hab' mir schon Sorgen gemacht, dass er dich verpasst und du dir einen Wagen leihen musst."
    „Er ist direkt auf mich zugekommen. Ich glaube, mein blondes Haar war das Erkennungszeichen." Sie hielt inne, eine Unmasse Fragen kam ihr in den Sinn. „Ist er - ist er ein Freund von Roy?"
    „Er arbeitet für die Zeitung. Er ist leitender Redakteur."
    Linda blieb abrupt stehen und schaute ihre Schwägerin überrascht an. „Dann ist er aber mit Sicherheit ein komischer Redakteur! Ich hab' auf dem ganzen Weg hierher über Roy und Großvater Eli erzählt, und mit keinem Wort hat er auch nur angedeutet, dass er der Redakteur der Zeitung ist!"
    Frances brachte ein müdes Lächeln hervor. „Ja - Trevor ist etwas ungewöhnlich. Für uns alle hat er etwas Geheimnisvolles. Aber er ist ein guter Zeitungsmann."
    Lindas erste Überraschung wich einem Gefühl von Ärger. Warum hatte er sie dann drauflos schwatzen lassen, wenn er der leitende Redakteur war? Damit sie einen Narren aus sich machen konnte? Wahrscheinlich hat er sich im Stillen köstlich über sie amüsiert.
    Sie konnte sich nicht daran erinnern, je einen Mann getroffen zu haben, der sie gleichzeitig so faszinierte und so wütend machte.
    „Er hat mich vor dem Eingang abgesetzt und gesagt, dass er mein Gepäck hineinbringen wird", murmelte sie. „Ich frag' mich, wo es jetzt ist."
    „Lass uns an der Information fragen. Wahrscheinlich hat er deine Koffer dort abgestellt."
    Tatsächlich standen die Taschen hinter dem Schalter. Die beiden Frauen trugen sie zu Frances' Lieferwagen, und Linda legte sie auf die Ladefläche. „Du lässt mich besser fahren", sagte sie.
    „Du hast Recht. Ich glaub', ich bin mir gar nicht bewusst, wie müde ich bin."
    Linda ließ sich hinter das Steuer gleiten. Auf dem Rücksitz lagen Stapel von Papier, ein Basketball, ein Baseballschläger und ein Schnorchel. Im Wagen roch es nach Schokolade, Hamburgern, nach Hund und nach Rost.
    „Schau nicht auf dieses Chaos", entschuldigte sich Frances. „Wie du siehst, fahre ich mit den Zwillingen durch die Gegend. Als ich letzte Woche in den Wagen stieg, ist mir Tims Eidechse am Bein hochgekrochen, ich hab' fast einen Herzschlag gekriegt. Sie versprechen mir jedes Mal, dieses Schlachtfeld aufzuräumen, aber irgendwie finden sie immer eine Ausrede."
    „Ich freu' mich drauf, sie zu sehen. Es ist länger als ein Jahr her, als ich euch das letzte Mal besucht habe. Sie müssen ja ein ganzes Stück gewachsen sein."
    „Ja ziemlich, und außerdem sind sie doppelt so frech geworden. Aber sie sind normale, gesunde Jungs. Und dafür bin ich dankbar."
    „Gestern Abend sagtest du, sie sind bei Freunden?"
    „Ja, bei Grace und Bill Anderson, sie wohnen neben uns. Sie haben einen Jungen im gleichen Alter. Sie gehen zusammen in die erste Klasse." Frances fuhr sich plötzlich mit zitternden Fingern über das Gesicht. „Mein Gott", stammelte sie, „was wird nur, wenn Roy den Rest seines Lebens im Rollstuhl verbringen muss? Er wird nie wieder mit ihnen zum Angeln gehen können, oder mit ihnen Ball spielen, ihnen das Fahrradfahren beibringen ..."
    Linda versuchte um Frances willen ruhig zu bleiben. Sie wusste, wie viel Spaß es Roy machte, mit seinen Jungen herumzutoben. „Frances, so wird es nicht

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