Bianca Exklusiv Band 229
behaglichen Welt mit ihm.
Sie fand ihn auf einer Bank jenseits des Wäldchens sitzen und ein Sandwich essen. Er wurde aus seinen zufriedenen Tagträumen gerissen, als sie neben ihn sank und die Arme um seinen Nacken schlang.
„Vorsicht, Dot“, warnte er, „du bekleckerst uns mit Erdnussbutter.“
Sie küsste ihn so stürmisch wie nie zuvor. Überrascht legte er das Sandwich beiseite und schloss sie in die Arme.
„Was ist denn mit dir los?“, fragte er argwöhnisch, als sie seine Lippen schließlich freigab.
„Ich bin einfach berauscht vom Frühling“, erwiderte sie. „Und mir war nach dem wundervollsten Kuss der Welt zumute.“
„Und du dachtest, dass ich ihn dir geben kann?“
„Natürlich. Wer sonst? Du bist doch der, den ich liebe“, erklärte sie nachdrücklich.
Randolph, wenige Schritte entfernt hinter einem Baumstamm verborgen, lauschte mit angehaltenem Atem. Ihre nächsten Worte jagten ihm einen gewaltigen Schrecken ein.
„Mike, wann setzen wir endlich den Hochzeitstermin fest?“
„Wann du willst. Aber ich dachte, wir wollten bis nach der Anzahlung für die Werkstatt warten.“
„Ich habe es mir anders überlegt. Ich will dich an die Angel legen, bevor Bren dich in ihre Klauen kriegt.“
„Ach, du weißt doch, dass ich dich liebe, Dot, genau wie du mich.“
„Ja, natürlich.“ Ihre Stimme klang plötzlich atemlos. „Aber lass uns kein Risiko eingehen. Man weiß nie, was alles passieren kann.“
„Na gut. Wie du meinst.“
„Nicht, wie ich meine. Es sollte so sein, wie wir beide meinen.“ Verzagt hakte sie nach: „Willst du mich denn nicht heiraten?“
„Natürlich will ich. Ich habe deinen Antrag doch angenommen, oder? Schon gut, schlag mich nicht!“
Hinter dem Baumstamm hörte Randolph Balgerei und Gelächter, das plötzlich abrupt verstummte. Das Schweigen hielt wesentlich länger an, als ihm lieb war.
„Wohin fahren wir auf Hochzeitsreise?“, fragte Mike schließlich.
„Wie wäre es mit einer Kreuzfahrt durch die Karibik?“
„Oh ja, das würde mir gefallen.“
„Die Kosten spielen keine Rolle“, verkündete Dottie großspurig. „Nehmen wir die kleine zu viertausend oder die große zu siebentausend?“
„Die große natürlich. Für uns kommt nur das Beste infrage.“
„Also die Luxusklasse.“
„Jeder Wunsch wird uns von den Augen abgelesen.“
„Und wir werden von goldenen Tellern essen“, schwärmte Dottie. „Oder wäre dir ein Monat auf Hawaii lieber?“
„Ist das da, wo die Männer von Mädchen in verführerischen Baströckchen und mit Girlanden um den Hals empfangen werden?“
„Dann lassen wir Hawaii lieber.“
Mike lachte. „Wenn du die Kreuzfahrt vergisst, können wir uns Onkel Joes Wohnwagen ausleihen.“
„Das wäre herrlich“, meinte Dottie.
Der billige Wohnwagen schien sie ebenso zu begeistern wie die Luxuskreuzfahrt, die nur in ihrer lebhaften Fantasie existierte. Randolph bewunderte ihre Lebensfreude. Doch leider musste er ihre Tagträume zerstören. Es war an der Zeit, sie zur Pflicht zu rufen. Er trat hinter dem Baum hervor. Ein Zweig knackte unter seinen Füßen.
Dottie blickte erschrocken auf. „Verfolgen Sie mich?“, fragte sie entrüstet.
Randolph, der überaus praktisch und ernsthaft veranlagte Mensch, hatte plötzlich eine Inspiration. „Ja. Ich verfolge Sie beide. Ich musste sichergehen, dass Sie für den Preis geeignet sind. Ein Aufenthalt in einem Luxushotel als Gäste der Tourismusbehörde von Ellurien.“
Dottie runzelte die Stirn. „Ellurien?“
„Ja. Wir wollen es als exklusives Urlaubsland fördern. Bisher wurde das versäumt, und aus diesem Grunde reisen nur wenige Leute zu uns. Aber wir haben viel zu bieten. Wundervolle Landschaft, großartige Kunst, Geschichte …“
„Disneyland?“, fragte Mike.
„Nein“, musste Randolph zugeben. „Wir haben kein Disneyland. Aber wir haben den See Bellanon mit herrlichen Stränden. Ich glaube, es wird Ihnen beiden gefallen.“
„Uns beiden?“, hakte sie verwundert nach.
„Es ist meine Aufgabe, ein junges Paar zu finden, das unsere Gastfreundschaft genießt und uns sagen kann, was Ellurien braucht, um andere junge Leute anzuziehen. Ihnen wird alles geboten, was Sie sich erträumen. Sie werden von goldenen Tellern speisen, und Ihnen wird jeder Wunsch von den Augen abgelesen.“
„Das ist zu schön, um wahr zu sein“, meinte Mike.
„Genau“, pflichtete Dottie ihm bei. „Im wahren Leben wird einem so etwas nicht auf einem silbernen Tablett
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