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Bianca Exklusiv Band 229

Bianca Exklusiv Band 229

Titel: Bianca Exklusiv Band 229 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Dunaway Lilian Darcy Lucy Gordon
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anzunehmen.“ Hastig wandte er sich an Dottie. „Du wirst mir gewiss verzeihen, dass ich es auf diese Weise ankündige, denn aus gutem Grund sollte Harold es als Erster erfahren.“
    Die Soldaten gerieten regelrecht in Aufruhr. Dottie bedachte Randolph mit einem mörderischen Blick, doch angesichts der Zuhörerschaft konnte sie nichts sagen.
    Was hatte sie erwartet? Mondschein auf einem von Rosenblättern übersäten Balkon? Einen Kniefall bei Kerzenschein? Eine zärtliche Liebeserklärung? Diese Heirat war eine Staatsangelegenheit. Doch seine Küsse hatten ihr etwas anderes verraten, und sie verspürte Erregung trotz seines anmaßenden Verhaltens.
    Als sie dann endlich allein waren, verkündete sie zornig: „Harold ist wirklich der Erste. Er hat es wahrscheinlich noch vor mir erfahren.“
    „Unsinn, Dottie. Du hast immer gewusst, dass unsere Heirat unausweichlich ist. Du hast versprochen zu tun, was immer dein Land erfordert. Wir dürfen kein Risiko eingehen. Er wird sich etwas anderes einfallen lassen, um an die Macht zu kommen, und wir müssen ihm schleunigst einen Strich durch die Rechnung machen.“
    „Natürlich“, murmelte sie tonlos.
    Wider jede Vernunft hatte sie insgeheim gehofft, dass ihre Ehe ihm mehr bedeutete als nur ein Strich durch Harolds Rechnung.
    Nie zuvor hatte Ellurien solche Feierlichkeiten erlebt. Zwei königliche Hochzeiten hintereinander! Zuerst sollten Prinz Harold von Korburg und Sophie Bekendorf vermählt werden, und am nächsten Tag Prinzessin Dorothea und Prinz Randolph.
    Trotz all ihrer Abneigung empfand Dottie Mitleid mit Sophie, die mit ihrem prunkvollen Verlobungsring und Harolds leidenschaftlichem Antrag protzte.
    Dass es sich bei den beiden ebenso wenig um eine Liebesheirat handelte, wie bei ihrer eigenen, das stand außer Frage. Aber welches Motiv steckte dahinter? Wollte er nur sein Gesicht wahren, nachdem es ihm nicht gelungen war, die künftige Königin von Ellurien zu verführen? Oder schmiedeten die beiden irgendwelche Intrigen?
    Die Hochzeitsvorbereitungen nahmen viel Raum ein, sodass Dottie und Randolph sich fast ausschließlich nur in der Öffentlichkeit sahen. Sie hätte gern privat mit ihm gesprochen, aber was gab es schon zu sagen? Selbst noch so viel Gerede konnte nichts an der Tatsache ändern, dass es sich lediglich um eine Staatsangelegenheit handelte.
    Als die Sprache auf die Hochzeitsreise kam, schlug er Rom, Venedig sowie mehrere andere aufregende Orte vor.
    „Ich würde lieber an einen stillen Ort hier in Ellurien fahren“, entgegnete Dottie.
    Mehrere seiner Freunde boten ihre Anwesen an, doch sie tat alles als zu groß und pompös ab.
    „Wir könnten nach Kellensee fahren“, sagte Randolph schließlich zögernd. „Auf mein eigenes Anwesen, aber das ist lediglich eine kleine Farm.“
    „Dann ist es mir gerade recht“, erklärte Dottie spontan.
    Die Frage, wer sie als ihr Brautvater zum Altar führen sollte, bereitete einiges Kopfzerbrechen. Da sie keine männlichen Verwandten besaß, gebührte die Rolle dem Kanzler Sternheim. Dottie wollte sich strikt dagegen verwehren, doch dann fiel ihr auf, dass er sie wie ein Hund anblickte, der einen Fußtritt erwartete. Offensichtlich fürchtete er eine öffentliche Abfuhr.
    Mit ausgestreckten Händen trat sie lächelnd zu ihm. „Wollen wir einen Waffenstillstand schließen? Sie können schließlich schlecht meinen Brautvater spielen, wenn wir nicht miteinander reden.“
    Verblüfft stammelte Sternheim, dass er sich geehrt fühle, und eilte verlegen davon. Die letzte Zitadelle war ihr zugefallen.
    „Sie ist eine sehr clevere Frau“, murmelte Durmand.
    „Nein“, widersprach Randolph, „sie ist eine sehr gütige Frau.“
    Am Tag der ersten Hochzeit musste Dottie eingestehen, dass Sophie überwältigend aussah, als sie in ihrem Brautkleid am Arm ihres Vaters zum Altar schritt. Sie fragte sich, ob Randolph insgeheim dachte, dass Sophie an diesem Tag seine Frau hätte werden sollen, doch seine Miene verriet nichts.
    Noch größer war Dotties Eifersucht beim nachfolgenden Empfang, als die Etikette sie zwang, mit Harold zu tanzen, während Randolph mit der Braut tanzte.
    Und am nächsten Tag wiederholte sich die Prozedur, nur dass Dottie nun die Braut war und in ihren Augen nicht mit Sophies Schönheit mithalten konnte.
    Ihr schneeweißes Kleid war aus handgewebter Seide. Ihr Schleier wurde von einem Perlendiadem gehalten, das ebenso wie ihre Halskette zu den Kronjuwelen gehörte. Dorothea II. hatte den

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