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Bianca Exklusiv Band 243

Bianca Exklusiv Band 243

Titel: Bianca Exklusiv Band 243 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Pade , Stella Bagwell , Lauryn Chandler
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waren herbeigeeilt, als Mrs Costello in Tränen ausgebrochen war.
    „Weg“, murmelte sie immer wieder. „Einfach weg.“
    „Was meinen Sie denn damit?“, fragte Annabelle und reichte Mrs Costello ein Taschentuch.
    Die Kundin wurde erneut von einem Weinkrampf geschüttelt. Evelyn, die eines ihrer fantastischen indianischen Kleider trug, wandte sich an Jessie: „Wie wäre es, wenn du Mrs Costello ein köstliches Glas Wasser holen würdest.“
    Jessie nickte mit dem Kopf und machte sich auf den Weg.
    „Ich spüre, dass Mrs Costello ein sehr großes Problem hat.“ Mit diesen Worten näherte sie sich der Kundin und legte ihr eine Hand auf die Stirn. „Mrs Costello, wollen Sie unsere Hilfe annehmen?“
    „Was bleibt mir sonst noch übrig?“, weinte die andere Frau.
    Jessie kam mit einem Glas Wasser zurück und wollte es Mrs Costello reichen. Doch diese war immer noch nicht ansprechbar, und die Umstehenden mussten eine ganze Zeit warten, bis sie sich halbwegs beruhigt hatte. Dann trank sie einen Schluck, schnäuzte sich und stammelte etwas vor sich hin.
    „Wenn Sie sich nicht beruhigen, können wir unmöglich verstehen, was sie meinen“, erklärte Evelyn mit pathetischer Stimme und streichelte Mrs Costello über den Kopf. „Beruhigen Sie sich.“
    Einige Augenblicke später schien Mrs Costello tatsächlich etwas ruhiger. Evelyn machte einen Schritt zurück und kniff sie fest in den Oberarm. Die Kundin schüttelte den Kopf und sah dann erstaunt hoch. Offenbar verstand sie nicht recht, wie ihr geschah.
    Erschrocken sprang Annabelle herbei. „Mrs Costello ist eine Kundin!“
    Evelyn warf ihr einen Blick zu, der Bände sprach.
    „Ich weiß“, entgegnete sie. „Und jetzt ist sie eine Kundin mit klarem Kopf. Nicht wahr, Mrs Costello, es geht Ihnen doch schon wieder besser, oder? Jetzt machen Sie uns vielleicht deutlich, was eigentlich passiert ist, denn sonst können wir Ihnen nicht helfen.“
    Mrs Costello schaute Evelyn verblüfft an. Tatsächlich weinte sie nicht mehr, atmete dreimal tief durch, warf Annabelle einen Blick zu, in dem alle Tragik der Welt lag, und erklärte: „Ich bin durch das Fegefeuer gegangen! Oh, nur eine Mutter kann empfinden …“
    „Um Gottes willen“, zischte Evelyn, „nun drücken Sie sich doch einmal klar aus!“
    Mrs Costello schien jedoch nicht beleidigt zu sein. Im Gegenteil, sie riss sich zusammen und sagte: „Meine Maria ist verschwunden.“
    „Verschwunden?“ Annabelle machte einen Schritt auf die Kundin zu.
    „Ja, sie ist weg. Einfach von uns gegangen“, bestätigte Mrs Costello.
    „Wie meinen Sie das genau? Sie ist weggegangen, und Sie wissen nicht, wohin? Oder wann sie wiederkommt?“
    „Beides.“
    „In zwei Tagen haben wir eine Verabredung mit dem Schneider.“
    Mrs Costello schien wieder in sich zusammenzusinken.
    „Eine Tragödie!“
    „Eine Tragödie?“, fragte Annabelle. „Geht es Ihrer Tochter … ich meine, es ist doch alles in Ordnung mit ihr, oder?“
    Die Kundin presste das Taschentuch an die Lippen und schüttelte den Kopf.
    „Ach, du liebe Güte“, stieß Annabelle hervor. „Wann ist es denn geschehen?“
    „Eine Tragödie für die ganze Familie. Es ist letzte Nacht passiert, gleich nach den Spätnachrichten.“
    Annabelle biss sich auf die Lippe.
    „Wie geht es Rosario?“
    „Schlecht. Sehr schlecht. Ihm und seiner ganzen Familie.“
    „Wie ist sie denn gestorben?“, fragte Annabelle zögernd.
    „Wieso gestorben? Wer hat Ihnen denn gesagt, dass Maria gestorben sei?“ Mrs Costello warf Annabelle einen Blick aus weit aufgerissenen Augen zu. Dann wandte sie sich an Evelyn, die aber auch langsam die Geduld zu verlieren schien.
    „Vielleicht könnten Sie uns ein wenig genauer erklären, was eigentlich vorgefallen ist.“
    „Maria ist verschwunden.“
    Bevor irgendjemand darauf antworten konnte, klingelte es an der Haustür. Jessie lief schnell, um zu öffnen.
    Annabelle strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn. „Ich verstehe das nicht. Die Hochzeit soll doch in weniger als zwei Wochen stattfinden.“
    „Aber Maria will nicht heiraten!“
    „Das ist doch unmöglich“, rief Annabelle aus. „Liebt sie Rosario denn nicht mehr?“
    „Doch, natürlich!“
    „Dann … warum …?“ Annabelle runzelte die Stirn. „Vielleicht ist ihr einfach alles über den Kopf gewachsen, und sie braucht ein paar Tage Ruhe, um Abstand zu gewinnen.“
    Mrs Costello schaute Annabelle hoffnungsvoll an.
    „Glauben Sie?“
    „Das wäre

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