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Bianca Exklusiv Band 243

Bianca Exklusiv Band 243

Titel: Bianca Exklusiv Band 243 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Pade , Stella Bagwell , Lauryn Chandler
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Wohnzimmer sitzt eine Frau, die mir erklärt hat, dass ich schon mindestens fünf verschiedene Leben hinter mir hätte. In einem davon sei ich eine Baronin gewesen.“
    „Welche Frau?“ Evelyn natürlich. „Liest sie etwa allen Gästen aus der Hand?“, fragte Annabelle. Nicht genug, dass man sie bald überall als die Hochzeitsveranstalterin mit den zwei geplatzten Verlobungen kennen würde, jetzt gab es auch noch übernatürliche Phänomene in ihrem Wohnzimmer. Nicht gerade gut für den Ruf ihres Geschäftes.
    „Es ist wirklich köstlich“, erklärte Mrs Koumlats. „Sie sollten unbedingt mitmachen.“ Sie legte Annabelle eine Hand auf den Unterarm und neigte sich vertraulich vor. „Ich bin die einzige, die eine Baronin war. Mrs Louden war Tänzerin in einem Saloon. Wenn nicht noch mehr, Sie verstehen schon …“
    Annabelle überspielte die Schrecksekunde, während Mrs Koumlats ihr die Hand drückte und zur Verlobung gratulierte.
    „Es freut mich sehr, so ein wunderbares Fest in unserer Straße zu erleben. Die Liebe ist doch das schönste im Leben. Aber jetzt müssen Sie mich bitte entschuldigen. Ich werde mal nachschauen, ob noch einige von diesen köstlichen Häppchen zu haben sind.“
    Annabelle war kaum dazu gekommen, kräftig durchzuatmen, als es schon wieder an der Tür klingelte. Sie legte das freundliche Lächeln der routinierten Gastgeberin auf und öffnete. Doch als sie sah, wer dort ankam, erstarrten ihre Gesichtszüge.
    Steven J. Stephens, anerkannter Geschäftsmann und begehrtester Junggeselle der Stadt, stand vor der Tür.
    „Hallo, Annabelle.“ Er trug einen maßgeschneiderten nachtblauen Anzug, der sein blondes Haar und die hellblauen Augen unterstrich. Wenn er lächelte, kamen zwei Reihen makelloser, schneeweißer Zähne zum Vorschein. „Du siehst wunderbar aus.“
    „Danke.“ Annabelle wollte das Kompliment gerade zurückgeben, als ihr einfiel, dass er es gewesen war, der ihre Verlobung gebrochen hatte und sich bereits mit einer anderen Frau in der Stadt zeigte. Die Schnelligkeit, mit der Steven sich mit einer anderen tröstete, war mehr als beleidigend für Annabelle.
    „Klingt so, als sei die Party in vollem Schwung.“
    Annabelle versuchte, sich zusammenzureißen. War Steven gekommen, um Werbung für seine Wahlkampagne zu machen, oder lag ihm wirklich daran, ihr zur Verlobung zu gratulieren? Und wer aus der Familie hatte ihn nur eingeladen?
    Steven stand immer noch draußen auf der Treppe und wartete offenbar darauf, hereingebeten zu werden, doch Annabelle zögerte. Jede andere Frau hätte dem Mann, der sie vor Kurzem sitzen lassen hatte, wahrscheinlich ihre Wut und Enttäuschung ins Gesicht geschrien. Nicht aber Annabelle.
    „Komm doch bitte herein“, sagte sie. Höflichkeit gehörte einfach zu den Grundpfeilern ihres Lebens, und daran würde sich auch in dieser merkwürdigen Situation nichts ändern. Sie konnte nur hoffen, dass er an ihrer Körpersprache erkennen würde, dass sie es vorzog, wenn er die Einladung ablehnte.
    „Danke.“ Als wäre nichts selbstverständlicher auf der Welt, betrat Steven das Haus.
    Annabelle schloss die Tür hinter ihm. Sicher, Adam gegenüber hatte sie diesen Mann verteidigt. Seine Pläne, seine Ziele, seine Karriere. Doch immer noch konnte sie nicht vergessen, dass sie eine gemeinsame Zukunft mit ihm erträumt hatte, bevor er sie einfach fallen gelassen hatte.
    Andererseits war sie überrascht davon, wie wenig es ihr ausmachte, ihn wiederzusehen. Sie hatte diesen Moment oft gefürchtet, da sie glaubte, dass es sehr schmerzhaft sein würde, doch jetzt ließ es sie ziemlich kalt.
    „Es hat mich überrascht, von deiner Verlobung zu hören“, erklärte er, ohne Anstalten zu machen, ins Wohnzimmer zu gehen.
    „Woher weißt du überhaupt davon?“
    „Ich habe eine Einladung erhalten.“
    Lia! Sie musste es gewesen sein. Bestimmt hatte das Mädchen sich bei dem Mann, der ihre Schwester hatte sitzen lassen, damit rächen wollen. Das sah ihr nur zu ähnlich.
    „Es mag dir vielleicht seltsam erscheinen, dass ich es dir ausgerechnet heute sage“, fuhr Steven fort, „aber ich möchte dich um Entschuldigung bitte.“
    „Wie bitte?“
    „Ich habe mich dir gegenüber nicht sehr anständig verhalten.“ Er schüttelte den Kopf, und für einen Augenblick schien hinter der üblichen Fassade so etwas wie Traurigkeit durchzuschimmern. „Ich tue alles für meine Karriere. In der Politik weiß ich, wie ich mich zu verhalten habe. Aber was eine Beziehung

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