Bianca Exklusiv Band 243
kampflos auf die Plantage verzichtet. Nicole wusste nur nicht, warum er den Besitz haben wollte – ob es um das Geld oder sein Zuhause ging.
„Nicole, ich habe das alles nicht eingefädelt. Sieh mich also nicht an, als wäre ich hinterrücks mit einem Messer auf dich losgegangen.“
„Du bist ein kluger Geschäftsmann, Logan. Du findest bestimmt eine Lösung für unsere Lage.“
Er trat vor sie hin. Als sie zu ihm hochblickte, vergaß er Belle Rouge und kannte nur noch den Wunsch, sie auf das Bett zu drücken und ihr zu zeigen, wie es war, von einem Mann geliebt zu werden. Von ihm.
„Ich kann nichts machen. Und komm gar nicht erst auf die Idee, wir sollten nur so tun, als würden wir auf der Plantage leben. Dads Anwalt wird das überprüfen lassen. Und zwar oft.“
Sie schloss die Augen, als ihr die ganze Tragweite bewusst wurde. „Ich kann nicht glauben, dass Lyle so hinterlistig war.“
„Oder so großzügig“, fügte Logan hinzu. „Vergiss das nicht. Du hast schließlich gedacht, gar nichts zu bekommen.“
Als sie die Augen öffnete, stockte ihr der Atem. Sie sah Logan an, dass er in Gedanken nicht ausschließlich mit Belle Rouge beschäftigt war. Ob er sich an den Kuss erinnerte? Oder war dieser Vorfall für ihn bedeutungslos?
„Ich habe bisher gar nichts bekommen“, erwiderte sie knapp. Selbst wenn er noch an den Kuss dachte, musste sie ihn vergessen.
„Du wirst, sofern du bleibst.“
„Sechs Monate?“ Nicole seufzte. „Bei dir? Das ist unmöglich. Außerdem könnte ich in der Zeit heiraten.“
Logan ließ sich nicht anmerken, wie wenig ihm diese Vorstellung gefiel. „Nicole, ich habe in den letzten Tagen über alles nachgedacht. Und ich habe eine Lösung für unsere Probleme gefunden.“
„Tatsächlich?“, fragte sie hoffnungsvoll. „Wieso hast du das nicht gleich gesagt?“
„Weil du zuerst alle Bedingungen des Testaments erfahren solltest.“
Als er nicht weitersprach, fragte sie vorsichtig: „Warum?“
„Damit du begreifst, dass mein Vorschlag die einzig logische Schlussfolgerung ist.“
„Irgendwie hört sich das bedrohlich an.“
Logan runzelte die Stirn. „Ich bin überzeugt, dass du es so sehen wirst.“
„Warum?“ Nicole bekam Herzklopfen. „Was sollten wir denn deiner Meinung nach tun?“
„Heiraten.“ Er richtete die grauen Augen kühl auf sie. „Und zwar wir beide.“
3. KAPITEL
Nicole sprang auf. „Hast du den Verstand verloren? Wir hassen uns doch!“
Logan lächelte spöttisch. „Gestern Abend hast du dich nicht aufgeführt, als würdest du mich hassen.“
„Gestern Abend war ich nicht ganz bei mir.“ Sie wollte an ihm vorbeigehen, doch er legte ihr die Hand auf die Schulter.
„Nicole, eines solltest du wissen. Dieser Vorfall unter der Eiche hatte nichts damit zu tun, dass wir heiraten.“
Sie wich seinem Blick aus. „Ich werde dich auf gar keinen Fall heiraten.“
„Nicht einmal, um Belle Rouge zu retten?“, fragte er leise.
Das Bedauern, das sie in seinem Gesicht fand, verwirrte sie. Es sollte ihr gleichgültig sein, ob er enttäuscht war oder litt. Das war es allerdings nicht.
„Ich kann nicht glauben, dass du dermaßen an der Plantage hängst.“
Logan ließ den Blick über ihr sanftes Gesicht gleiten. „Sie ist mein Zuhause.“
„Du warst seit vier Jahren nicht mehr hier“, erinnerte sie ihn. „Aber hinter deinem Interesse an Belle Rouge steckt ja auch keine Sentimentalität. Es geht nur um Geld.“
„Warum ich Belle Rouge behalten will, ist meine Sache“, entgegnete er gereizt. „Die Plantage ist so viel wert, dass du dumm wärst, darauf zu verzichten, nur weil du mich nicht magst.“
„Geld ist nicht alles.“
„Das stimmt“, erwiderte er und ließ den Blick über sie wandern.
Obwohl sie gleichgültig bleiben wollte, setzte tief in ihr ein Prickeln ein. „Du verlangst, dass ich meinen Körper, meinen Stolz und meine Selbstachtung verkaufe!“
„Ich verlange gar nichts. Es wird sich um eine reine Zweckehe handeln. Nach sechs Monaten lässt du dich von mir scheiden und gehst deiner Wege. Belle Rouge gehört dann mir, und du hast genug Geld zum Leben.“
Das klang so logisch, praktisch und kalt, dass Nicole fröstelte. „Du meinst, wenn ich deine Frau werde, kann ich dir nach sechs Monaten meine zwei Viertel der Plantage rechtmäßig überschreiben?“
„Ja, und ich würde dir dafür den Marktwert deiner Anteile auszahlen. Was ist dagegen einzuwenden?“
Nichts, wäre er nicht Logan gewesen. Doch er
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