Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bianca Exklusiv Band 243

Bianca Exklusiv Band 243

Titel: Bianca Exklusiv Band 243 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Pade , Stella Bagwell , Lauryn Chandler
Vom Netzwerk:
nicht auf seinen Besitz verzichten. Als ich vor einigen Tagen mit ihm sprach, sorgte er sich sehr um Ihre Bedürfnisse.“
    Das konnte Nicole sich kaum vorstellen. Logan hatte stets nur an seine eigenen Bedürfnisse gedacht. Alle anderen Menschen waren ihm gleichgültig gewesen.
    „Natürlich sorgt er sich um mich“, erwiderte sie. „Er weiß, dass es ihm schlecht ergeht, wenn ich nicht zufrieden bin.“
    Der Anwalt räusperte sich. „Nun, wenn ich noch etwas für Sie tun kann, Miss Carrington, rufen Sie mich bitte jederzeit an.“
    Er hatte schon klar ausgedrückt, dass er wegen des Testaments nichts unternehmen konnte. Doch er war seit Jahren der Rechtsberater von Belle Rouge und eng mit Lyle befreundet gewesen. Darum wollte Nicole ihn nicht beleidigen.
    „Vielen Dank, Mr Thorndyke, dass Sie mir alles erklärt haben. Sollte ich noch Fragen haben, setze ich mich mit Ihnen in Verbindung.“ Sie gab ihm die Hand, verließ das Büro und trat in die schwüle Hitze des Nachmittags hinaus.
    Nicole fuhr von der Innenstadt von Natchitoches Richtung Highway 1, der nach Belle Rouge führte, überlegte es sich jedoch anders, steuerte den Fluss an und hielt erst in einer ruhigen Wohnstraße.
    Die Temperatur betrug fast vierzig Grad, und die Luft war entsprechend feucht. Nicole war für den Schatten dankbar, den die hundertjährigen Magnolienbäume warfen, als sie zur Tür eines Hauses aus der Zeit vor dem Bürgerkrieg ging und nach dem schweren Klopfer griff.
    Kurz darauf öffnete eine hochgewachsene Brünette Anfang vierzig und stieß einen begeisterten Schrei aus. „Nicole! Was für eine schöne Überraschung! Komm herein!“
    Sie zog die schwere Eichentür ganz auf, doch Nicole zögerte. „Bist du beschäftigt, Amelia? Ich will dich nicht stören.“
    „Unsinn“, wehrte sie lachend ab. „Du kannst mich gar nicht stören. Außerdem muss ich heute nicht arbeiten und war bisher schrecklich faul.“
    Amelia war Physiotherapeutin an einem örtlichen Krankenhaus. Nicole hatte sie vor zwei Jahren kennengelernt, als Simone den ersten Schlaganfall erlitt. Sanft, aber unnachgiebig hatte Amelia dafür gesorgt, dass Nicoles Mutter sich wieder so weit bewegen konnte, dass sie die letzten zwei Jahre ihres Lebens genoss. Seit damals waren Nicole und Amelia gute Freundinnen.
    „Ich bleibe nicht lange“, versprach Nicole, betrat das Haus und folgte Amelia durch das Wohnzimmer und einen langen Korridor. „Darcy macht sich Sorgen, wenn ich nicht rechtzeitig zum Essen daheim bin.“
    „Du hast aber bestimmt Zeit für einen Eistee“, erwiderte Amelia. „Ich habe gerade welchen gemacht. Gehen wir auf die Veranda“, schlug sie vor.
    „Klingt gut“, stimmte Nicole zu. Der Besuch bei Thorndyke hatte sie körperlich und geistig erschöpft. Sie hatte verzweifelt gehofft, der Anwalt wüsste ein Schlupfloch, damit sie und Logan getrennter Wege gehen konnten. Jetzt musste sie sich damit abfinden, ihn mindestens sechs Monate lang zu ertragen.
    „Was führt dich in die Stadt?“, fragte Amelia. „Ich habe nicht mit dir gerechnet.“
    „Ich habe mit einem Anwalt gesprochen“, erwiderte Nicole niedergeschlagen.
    Ihre Freundin holte einen gläsernen Krug aus dem Kühlschrank. „Geht es um den Nachlass deiner Mutter?“
    „Nein. Mom hatte nichts weiter als ihren Wagen und ein bescheidenes Sparbuch. Alles andere gehörte Lyle. Ich war wegen … eines Problems bei dem Anwalt.“
    „Tut mir leid, dass du Probleme hast, aber ich freue mich, dass du dich nicht auf Belle Rouge vergräbst.“
    „ Belle Rouge ist mein Zuhause, das ich liebe.“ Zumindest war das vor Logans Rückkehr so gewesen.
    Amelia stellte die Karaffe mit dem Tee, Gläser und einen Teller mit Plätzchen auf ein Tablett. „Ja, ich weiß, aber ich wünschte …“ Sie unterbrach sich und gab Nicole einen Wink, vor ihr auf die Veranda zu gehen.
    „Du wünschst, ich würde in Natchitoches wohnen“, vollendete Nicole den Satz und ließ sich auf eine Chaiselongue sinken.
    Amelia setzte sich ebenfalls und schenkte den Tee ein, reichte Nicole ein Glas und sagte: „Ich hätte dich gern in meiner Nähe. Du bist für mich wie eine Tochter. Was dich angeht, solltest du woanders leben als auf der Plantage. Da ist es zu einsam. Du findest dort nicht …“
    „Die Gesellschaft, die ich brauche“, vollendete Nicole ein zweites Mal für sie und lächelte. „Du solltest mittlerweile wissen, dass ich lieber zurückgezogen lebe.“
    „Dein Leben hat sich um die Sorge um deine

Weitere Kostenlose Bücher