Bianca Exklusiv Band 243
alles andere.“
Er drehte sie zu sich herum. „Verdammt, Nicole, ich möchte, dass du das alles vergisst!“
„Warum?“
Stöhnend zog er sie an sich. „Weil ich dich liebe.“
„Ahnst du, was ich noch vor einer Woche dafür gegeben hätte, diese Worte von dir zu hören?“, fragte sie schmerzlich. „Alles!“
„Ich weiß, Nicole“, flüsterte er voll Bedauern. „Aber ich konnte sie nicht aussprechen. Ich wusste bis heute nicht, was sie wirklich bedeuten.“
Verwirrt betrachtete sie ihn. „Bis heute? Was ist heute anders als gestern oder am Tag unserer Hochzeit? Man fängt nicht plötzlich an, jemanden zu lieben.“
„Das stimmt. Nicole, ich glaube, ich habe immer etwas für dich empfunden, wusste aber nicht, was das war. Sogar als du noch eine Jugendliche warst, habe ich mich seltsam zu dir hingezogen gefühlt. In den folgenden Jahren habe ich oft an dich gedacht.“
Sie war nicht überzeugt. „Bei deinen seltenen Besuchen auf Belle Rouge hast du mich wie eine Aussätzige behandelt. Und du warst stets hässlich und gemein zu mir.“
„Aber nur, weil ich mich von dir bedroht fühlte. Ich wollte nicht, dass du mir etwas bedeutest. Ich wollte nicht, dass es zwischen uns eine Bindung durch die Ehe unserer Eltern oder auf eine andere Weise gibt, weil … Schon damals wollte ich nicht geliebt werden – weder als Stiefbruder noch als Freund. Das war einfach ungefährlicher.“
Sie hätte ihm gern geglaubt, doch sie fürchtete wieder eine Zurückweisung, wenn sie ihm vertrauensvoll die Hand reichte.
„Logan, als du nach Shreveport fuhrst …“
„Ich wollte dich vergessen“, gestand er. „Ich begriff nicht, dass dir mein Herz schon gehörte. Und ich hätte es wahrscheinlich nie begriffen, hätte ich nicht zufällig Tracie getroffen.“
„Tracie?“, fragte sie erstaunt. „Du meinst diese verheiratete Frau, mit der du gelebt hast? Du hast sie gesehen?“
„Es war purer Zufall. Ich verließ gerade die Universität, als auf dem Parkplatz eine Frau meinen Namen rief. Ich hatte sie seit Jahren nicht mehr gesehen, nicht mehr seit dem Abend, an dem ich erfuhr, dass sie verheiratet war.“
Nicole wehrte sich gegen die Eifersucht, verlor jedoch den Kampf, als sie sich Logan mit seiner ehemaligen großen Liebe vorstellte. „Wie war sie? Ich meine, hast du dich noch immer zu ihr hingezogen gefühlt?“
Er lachte und schüttelte sie sanft. „Zu ihr hingezogen? Lieber Himmel, Nicole! Etwas Besseres als das Wiedersehen mit Tracie hätte mir gar nicht passieren können. Das hat die Scheuklappen von meinen Augen entfernt. Sicher, sie ist noch hübsch, aber hart. Ich habe mich gefragt, wie mir früher etwas an einer so selbstsüchtigen Frau liegen konnte. Wieso ließ ich mein Leben so lange von ihr beeinflussen? Sie war es nicht wert.“
Er zog Nicole an die Brust und strich durch ihr Haar.
„Als ich sie ansah, konnte ich nur an deine Schönheit denken, an deine Wärme und die Liebe, die du mir so großzügig angeboten hast. Nicole, es tut mir leid, dass ich das nicht schon früher akzeptiert habe.“
Sie konnte vor Rührung kaum sprechen. „Mir tut es auch leid, Logan.“
Er sah ihr tief in die Augen. „Vor meiner Abreise hast du gesagt, ich würde mich irren, was Liebe angeht. Du hast geschworen, dass es sie gibt und dass wahre Liebe Bestand hat.“
„Ja, das habe ich gesagt“, bestätigte sie mit bebender Stimme.
„Meinst du es noch?“ Behutsam streichelte er ihre Wange. „Liebst du mich noch, Nicole?“
Eine Träne fiel auf seine Hand, und als er sie wegwischte, nickte Nicole. „Ja, ich liebe dich, Logan, und werde dich immer lieben.“
Wortlos hob er sie hoch und trug sie zum Bett. Nachdem er sie behutsam darauf gelegt hatte, setzte er sich zu ihr. „Ich habe dich oft verletzt, und du hast kein einziges Mal geweint. Jetzt endlich sage ich dir, dass ich dich liebe, und du weinst. Das verstehe ich nicht.“
„Alles andere war es nicht wert, deswegen eine Träne zu vergießen“, erwiderte sie lächelnd. „Aber jetzt …“ Sie richtete sich auf und schlang ihm die Arme um den Nacken. „Du machst mich sehr glücklich, Logan.“
Er drückte sie fest an sich und presste das Gesicht an ihren Hals. Sie duftete nach Flieder, Magnolien und Rosen – nach dem Süden, nach Belle Rouge , nach seinem Zuhause.
„Als deine Mutter starb und ich zurückkam, dachte ich, dass ich das wegen Belle Rouge mache. Ich glaubte, die Plantage wäre wichtig. Dabei warst du das. Thorndyke soll
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