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Bianca Exklusiv Band 243

Bianca Exklusiv Band 243

Titel: Bianca Exklusiv Band 243 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Pade , Stella Bagwell , Lauryn Chandler
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abspielte. Und obwohl Mrs Costello immer wieder betonte, dass Geld keine Rolle spiele, wusste Annabelle genau, dass das gar nicht der Fall war.
    Die junge Frau spürte, wie die Schmerzen immer stärker wurden. Wie Hammerschläge dröhnte es in ihrem Kopf.
    Ich verliere offensichtlich meinen Sinn für Humor, überlegte sie. Vor wenigen Wochen noch wären mir Mrs Costello mit ihren Hengsten und Tauben und ihrer Tochter Maria, die genau das Gegenteil wünscht, fast lächerlich vorgekommen, und ich hätte den Auftrag locker gemeistert. Doch leider war Mrs Costello mit ihren komischen Vorstellungen nicht das einzige Problem, unter dem Annabelle litt.
    „Ich finde auch“, erklärte sie mit sanfter Stimme, „dass weiße Tauben eine ganz wunderbare Idee sind. Das wäre ein sehr romantischer und gleichzeitig dramatischer Augenblick.“
    Mrs Costello war ganz rot vor Freude und nickte so heftig, wie ihr Doppelkinn es zuließ.
    „Aber mir scheint, dass es nicht der richtige Zeitpunkt dafür ist.“
    Das Lächeln wich sogleich von dem Gesicht der Kundin, und Annabelle beeilte sich, ihre Meinung zu erklären: „Sehen Sie mal, Mrs Costello, die Hochzeit findet in weniger als fünf Wochen statt, und ich glaube, dass es klüger ist, sich auf die Pläne zu konzentrieren, die wir bereits ausgearbeitet haben. Alles hängt davon ab, Ihre Vorstellungen perfekt in die Tat umzusetzen, und da haben wir noch eine ganze Menge Arbeit vor uns. Ich bin sicher, dass Ihre Tochter eine Traumhochzeit erleben wird.“
    Mrs Costello dachte einen Augenblick über diesen Einwand nach und erklärte dann entschieden: „Also keine Tauben.“ Dann schaute sie Annabelle nachdenklich an. „Aber sagen Sie, für Ihre eigene Hochzeit, haben Sie sich da nichts Besonderes ausgedacht?“
    Die junge Frau runzelte die Stirn. Tatsächlich hatte sie Mrs Costello und ihrer Tochter davon erzählt, dass sie selber heiraten wolle. Doch das war vor vier Monaten gewesen. Seitdem aber hatte sich einiges geändert. Denn Steven, der Bräutigam, hatte vor zwei Wochen alle Vorbereitungen abgebrochen.
    Annabelle schaute auf die Uhr. „Ach du meine Güte, wie schnell die Zeit vergeht. Ich hatte ganz vergessen, dass ich noch eine Verabredung mit dem Konditor habe.“ Schnell sprang sie auf, zog sich eine helle Jacke über und warf Mrs Costello im Hinausgehen zu: „Wir sprechen übrigens heute über Ihre Idee, den Hochzeitskuchen so zu gestalten, dass er dem Petersdom ähnelt.“
    Auch Mrs Costello war aufgesprungen.
    „Sehr schön. Halten Sie mich auf dem Laufenden. Ich bin bei mir zu Hause zu erreichen, da ich mit meiner Cousine Sophia das Hochzeitsmahl vorbereite. Wir wollen lebende Austern servieren, damit die Gäste selber Perlen finden können.“
    Ach du große Güte, dachte Annabelle, das kann doch alles nicht wahr sein!
    „Haben Sie schon mit Maria darüber gesprochen?“
    Doch Mrs Costello kam gar nicht dazu, auf die Frage zu antworten, da in diesem Moment die Tür zu Annabelles Büro aufgerissen wurde. Natürlich hatte es Vorteile, bei sich zu Hause zu arbeiten, aber es konnte auch Probleme mit sich bringen. Das Büro lag im Erdgeschoss des Hauses, das Annabelle mit ihrer Schwester Lia bewohnte. Und da Lia erst siebzehn Jahre alt war und ein außerordentlich stürmisches Temperament hatte, war ihr immer noch nicht klar geworden, dass sie ihre Schwester nicht im Büro zu stören hatte.
    Lia stand in der offenen Tür. Alles an ihr drückte Dramatik und Aufregung aus. Typisch für einen Teenager. Theatralisch lief sie auf Annabelle zu.
    „Hast du das gesehen?“, rief sie aus und schwenkte die Collier Bay News and Views . Die örtliche Lokalzeitung erschien einmal pro Woche am Freitag.
    „Lia“, gab Annabelle scharf zurück. „Siehst du nicht, dass ich eine Kundin zu Besuch habe?“
    Das Mädchen drehte sich zu der grauhaarigen Frau um.
    „Oh, Mrs Costello. Haben Sie Annabelle schon von meiner Idee mit den lebenden Austern erzählt?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr sie fort: „Annabelle, hast du das schon gelesen?“
    Mrs Costello versuchte, einen Blick auf die Zeitung zu erhaschen. „Steht etwas über Marias bevorstehende Hochzeit darin?“, fragte sie hoffnungsvoll.
    In der Collier Bay News and Views gab es eine Klatschspalte, deren Autorin, die unter dem Pseudonym Effie schrieb, über ausgefallene Hochzeiten berichtete. Nicht selten schrieb sie über eine von Annabelles Kunden.
    „Nein“, bedauerte Lia. „Nichts über Maria. Aber

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