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Bianca Exklusiv Band 87

Bianca Exklusiv Band 87

Titel: Bianca Exklusiv Band 87 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca King , Patti Beckmann , Sara Wood
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das tut nichts zur Sache. Jetzt verstehe ich, wogegen Selina und Renzo kämpfen müssen. Ich werde alles tun, um ihnen zu helfen!”
    Lucy warf ihr Haar zurück und ging würdevoll davon. Der Mann, der sie so beeindruckt hatte, entpuppte sich als Enttäuschung. Es war besser, ihn so schnell wie möglich zu vergessen.

4. KAPITEL
    Als Lucy die Tür zu ihrem Zimmer öffnen wollte, musste sie feststellen, dass sie von innen verriegelt war. Warum hat Selina das getan? fragte sie sich verwundert.
    Lucy wollte gerade nach unten gehen, um die Tür öffnen zu lassen, als sie sah, dass das Nebenzimmer offen stand. Auf Zehenspitzen trat sie ein und entdeckte in dem Raum nur ein schlafendes Baby. Also huschte sie hindurch, weil sie wusste, dass es zwischen den Terrassen nur ein niedriges Holzgeländer gab.
    Lucy stieg darüber, als ein Boot, das unten am See ablegte, ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Sie blickte ihm nach und bemerkte, dass ein dunkelhaariger Mann das Steuer bediente. Ohne weiter darüber nachzudenken, betrat sie ihr Zimmer und blieb schockiert stehen.
    Vor ihr breitete sich ein Chaos aus. Umgestülpte Schubladen bedeckten das Bett, die Shampooflasche lag zerbrochen zu ihren Füßen, die Zeitung, die sie gekauft hätte, war zerfetzt, und unter Lucys Füßen knirschten Münzen. Sie suchte nach ihrer Handtasche, fand jedoch nur den Pass. Fieberhaft kämmte sie jeden Winkel des Zimmers durch, weil sie wusste, dass der Pass in ihrer Handtasche gesteckt hatte.
    Schließlich gab sie entmutigt auf. Ihre Tasche war fort und mit ihr alles, was sie besaß. Sie saß ohne einen Pfennig da! Das ganze Geld für Selina, ihr englisches Geld, das Flugticket, die Familienfotos … alles war weg.
    Lucy kamen die Tränen. „Diese Teufel”, schluchzte sie in ohnmächtiger Empörung. Ihr Blick wanderte zum Schrank. Auch ihre wenigen Sachen waren verschwunden.
    Mechanisch begann Lucy nachzusehen, was fehlte, ehe sie die Hotelleitung verständigte. Die Diebe hatten die Tagesdecke mitgenommen. Ihre Unterwäsche und die Schuhe auch. Selbst die Wenigen Gegenstände, die Lucy ins Bad gelegt hatte, fehlten: Deodorant, Waschlappen, Zahnbürste und Zahnpasta, Haarbänder, Bürste und Kamm …
    Lucy schloss die Augen in der Hoffnung, gleich aus einem bösen Traum aufzuwachen. Aber es war kein Traum. Sie zitterte am ganzen Körper. Was sollte sie jetzt tun? Nie im Leben hätte sie gedacht, dass ihr so etwas passieren könnte. Dabei hatten ihre Sachen doch weiter keinen Wert. Wen konnten sie schon interessieren?
    Lucy ließ sich matt auf das Bett sinken. Nur ein Verrückter konnte so etwas tun. Und wo war Selina? Was hatten die Einbrecher mit ihr gemacht? Schreckensbilder drängten sich Lucy auf. Selinas Angst war also berechtigt gewesen. Massimo Mazzardi hatte sie verschwinden lassen. Mit bebenden Fingern griff Lucy zum Telefonhörer.
    In diesem Augenblick bemerkte Lucy den Zettel. Sie erkannte Selinas Handschrift sofort. Lucy war so durcheinander, dass sie die Mitteilung mehrmals lesen musste, ehe sie den Sinn der Worte begriff.
„Ich habe Dir nicht alles gesagt. Renzos und meine Situation ist noch schlimmer, als ich Dir erzählt habe. Warte auf meinen Anruf. In der Zwischenzeit unternimm bitte nichts. Geh nicht zur Polizei, benachrichtige die Hotelleitung nicht, und sprich noch nicht mit Mazzardi.
    Wenn Du Dich einmischst, lande ich im Gefängnis. Vertraue mir. Selina”
    Lucy starrte ins Leere. Schließlich zerriss sie die Nachricht und spülte sie in der Toilette herunter. Mechanisch begann sie aufzuräumen und versuchte nicht daran zu denken, wie sie nur mit dem, was sie auf dem Leib hatte, auskommen sollte. Mit jeder Bewegung wurde Lucy das Ausmaß ihrer Situation deutlicher bewusst.
    Und plötzlich packte sie die Wut. Wie konnte Selina ihr das antun? Lucy trat auf die Terrasse hinaus, aber die laue Nachtluft beruhigte sie nicht.
    Lucy hatte nicht sagen können, wie lange sie draußen blieb und mit sich und der Welt haderte. Als das Telefon klingelte, stürzte sie ins Zimmer an den Apparat.
    „Wie gut, dass du da bist!” hörte sie Selinas Stimme.
    „Also, nun hör mir mal zu …” setzte Lucy an.
    „Nein, du musst zuhören! Auf dem Zettel konnte ich dir nichts weiter erklären. Ich war zu sehr in Eile, und die Sache ist zu gefährlich. Mir blieb keine Zeit, meine eigenen Sachen zu holen, da musste ich deine nehmen.”
    „Selina …”
    „Bitte! Du musst uns helfen, Zeit zu gewinnen, ehe Mazzardi seine Bluthunde auf uns ansetzt.

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