Bianca Extra Band 01
die Stuhlränder wandern, bis sie etwas fand, das wie ein Gurt aussah. „Wir müssen ihn anschnallen.“
„Verstanden“, antwortete Darius lerneifrig. Obwohl sie ihm gar nicht bewusst etwas beizubringen schien.
Das war ein weiterer guter Grund dafür, sie zu überreden, auf Dauer hier bei ihm zu leben, nicht nur für ein paar Wochen.
Die Köchin kam mit Kaffee herein und fragte, was sie essen wollten. Darius bestellte Pancakes und Whitney einen Bagel mit Frischkäse.
„Soll ich Ginos Frühstücksbrei auch zubereiten?“
Darius warf einen Blick zu Whitney, die zusammenzuckte. „Es ist so lange her, dass ich ein Baby um mich herum hatte, dass ich ganz vergessen habe, dass manche mit einem halben Jahr schon Morgenbrei essen.“
Die Köchin erwiderte stolz: „Er isst jetzt schon seit ein paar Wochen Brei.“
„Dann bringen Sie uns Brei.“ Sie wandte sich zu Darius. „Entschuldigung.“
„Ich wusste nicht einmal, dass Babys Brei essen.“
Die Köchin kam zurück mit einer kleinen Schüssel und einem winzigen Babylöffel. Als ob er seine Sachen erkennen würde, klatschte Gino mit den Händen auf sein Tischchen. Die Köchin reichte Darius Schüssel und Löffel, und dieser stellte sie ab, bevor er seinen Stuhl näher an Gino heranrückte.
Er dachte gar nicht daran, sich davor zu drücken. Er wollte alles lernen. „Also, bist du bereit?“
Gino quietschte vergnügt.
Whitney meinte: „Geben Sie einfach ein kleines bisschen Brei auf den Löffel und führen Sie ihn langsam zu seinem Mund.“
Darius folgte ihren Anweisungen. Gino schnappte den Brei gierig vom Löffel und schmatzte. Nach ein paar Löffeln versuchte Gino, mit dem Brei Blasen zu machen, und da wusste Darius, dass das Baby keinen Hunger mehr hatte.
„Wenn du spielst, statt zu essen, hast du genug gehabt.“
Als er den Löffel hinlegte, kam Mrs Tucker herein. „Die Köchin möchte Ihr Frühstück erst zubereiten, wenn Sie auch wirklich Zeit haben, es zu essen. Daher dachte ich, ich nehme Gino mit nach oben und spiele ein bisschen mit ihm. Ich kann gleich durch die Küche gehen und der Köchin Bescheid geben.“
Darius stand auf und half ihr, das Baby aus dem Hochstuhl zu heben. „Klingt gut.“
Nachdem sie gegangen war, herrschte Stille.
Schließlich bemerkte Whitney: „Es ist schön hier.“
Darius blickte auf das graue Meer und den täuschend blauen Himmel hinaus. „Ja, das hatte ich vergessen.“
„Sind Sie oft hier gewesen?“
„Nachdem ich achtzehn war, ja.“
„Warum habe ich das Gefühl, dass das nicht freiwillig geschah?“
Ihr gutes Gespür ließ ihn zusammenzucken. „Weil es stimmt. Mein Vater gab mir Zugriff auf einen Treuhandfonds von fünf Millionen, als ich achtzehn war. Dafür musste ich aber aufs College gehen und für die Andreas Holding arbeiten. Er hatte mich nicht einmal besucht, nachdem er meine Mutter verlassen hatte. Und dann war er plötzlich wieder in meinem Leben und kommandierte mich herum. Die Zeit hier war nicht immer angenehm.“
Sie spielte mit dem Salzstreuer. „Ich mochte Ihren Vater.“
Er lachte. Da brachte die Köchin seine Pancakes und den Bagel für Whitney. Als sie weg war, griff Darius nach dem Ahornsirup und sagte: „Die meisten Menschen, die meinen Vater weder als Liebhaber noch als Vater hatten, mochten ihn.“
„Ja, das ist vermutlich wahr.“
Überrascht stellte er den Sirup wieder hin. „Ich war mir sicher, dass Sie ihn in den höchsten Tönen loben würden.“
Sie schnaubte. „Ich weiß, was es heißt, mit jemandem zu leben, der eine öffentliche und eine private Seite hat. Ich hatte einen Ehemann, den alle Welt liebte.“
Darius zog die Brauen hoch. Also war sie verheiratet gewesen? Das hatte er nicht einmal in Betracht gezogen, nachdem sie den Nachnamen Ross behalten hatte. Doch dass sie verheiratet gewesen war, vielleicht sogar eine schlimme Scheidung durchlitten hatte, mochte erklären, warum sie ihm gegenüber so nervös war.
Außerdem hatte sie ihm damit eine Vorlage geliefert, dass er sie nach ihrer Vergangenheit fragen konnte. Er war so sehr auf das Baby konzentriert gewesen, dass er nicht viel über die Frau nachgedacht hatte, mit der er die gemeinsame Vormundschaft hatte, abgesehen von der Frage, warum Missy sie ausgesucht hatte.
Er blickte seinen Kaffee interessiert an und meinte fragend: „Alle mochten Ihren Mann außer Ihnen?“
„Ach, ich liebte ihn. Er sich selbst auch.“ Sie griff nach der Kaffeesahne. „Was sind Ihre Pläne für
Weitere Kostenlose Bücher