Bianca Extra Band 01
heute?“
Offensichtlich mochte sie nicht über das Thema reden. „Ich möchte so viel Zeit wie möglich mit dem Baby verbringen.“
Whitney legte ihren Bagel auf den Teller und betrachtete Darius forschend. „Also haben Sie es ernst gemeint. Sie wollen wirklich ein guter Vater sein?“
„Ich will ein toller Vater sein. Und was haben Sie heute vor?“
„Ich arbeite mit meinem Vater zusammen an einer Sammelklage. Die Befragungen haben wir schon. Er hat sie gelesen, ich aber noch nicht.“ Sie verzog das Gesicht. „Das ist vorher noch nie passiert.“
Weil er wusste, dass ihm Mrs Tucker helfen konnte, und weil er es Whitney in Montauk gemütlich machen wollte, wandte er seine Aufmerksamkeit den Pancakes zu. „Es gibt hier drei Büros. Sie können sich eines aussuchen und den ganzen Tag dort verbringen, wenn Sie das brauchen. Mrs Tucker und ich kümmern uns um Gino.“
„Danke.“
Whitney arbeitete den ganzen Tag und machte nur fürs Mittagessen eine Pause, nachdem Darius und Gino gegessen hatten, sodass sie keinen von beiden sah. Aber sie konnte sich nicht vor dem gemeinsamen Abendessen drücken. Sie kam um sieben ins Esszimmer, in den Jeans und dem Sweater, die sie den ganzen Tag getragen hatte.
Darius, der schon am Tisch saß, stand auf. Er zog den Stuhl neben sich für sie heran und erklärte: „Ich dachte mir, dass Sie wohl keine Zeit haben würden, sich umzuziehen.“
Sie setzte sich. „Ja. Danke.“
„Mein Vater hat immer darauf bestanden, dass alles formell ist. Ich bin da entspannter.“ Er trug auch noch seine Kleidung vom Frühstück. „Ich hoffe, Sie mögen Italienisch.“
„Eigentlich schmeckt mir alles.“ Sie riskierte einen kurzen Blick auf ihn. Heute Abend war er unrasiert. Der Bartschatten auf Kinn und Wangen machte ihn verrucht und sexy. Dieser Mann sah einfach viel zu gut aus, und sie war verletzlich. Sie hatte nicht mehr mit so einem Mann zu tun gehabt, seit sie ihren Mann getroffen hatte. Sie war aus der Übung und anlehnungsbedürftig. Und völlig überwältigt von ihm. Eine gefährliche Kombination. Besonders, wenn sie sich nicht auf jemanden einlassen wollte. „Keine Sorge, mir schmeckt alles. Ich würde andauernd essen, wenn mich die Arbeit nicht ablenken würde.“
Er lachte. Wohlige Schauer prickelten über ihren Rücken. Sie hatte schon so lange keinen Mann mehr zum Lachen gebracht, dass sie vergessen hatte, wie schön das war.
„Das glaube ich nicht.“ Sein Blick wanderte über ihren Körper und blieb an ihren Brüsten hängen. „Sie haben eine viel zu gute Figur.“
Auch das noch! Er flirtete mit ihr! Und sie genoss es.
Aber Darius war absolut der Falsche.
Sie lächelte. „Ich wette, Sie sagen das zu allen Frauen.“
Er lachte wieder. „Nur zu den wirklich hübschen Frauen!“
Ja, sie hatte plötzlich Freude am Flirten.
Am Ende des Essens stand Darius auf. „Wie wär’s mit einer Partie Poolbillard?“
„Poolbillard?“
„Sie wissen schon, das mit den Kugeln und Queues und den Tischen mit grünem Filz?“
Sie lachte und staunte dann über sich selbst. Vielleicht hatte ihr Dad recht. Es war Zeit, wieder normal zu sein. Echt. Ehrlich. Einfach sie selbst. Und Darius schien die Macht zu haben, ihr bei diesen Schritten behilflich zu sein.
Trotzdem würde es zu nichts führen, etwas zu forcieren. „Ich glaube nicht. Ich bin …“
„Müde? Wirklich, Ms Ross? Sie sollten ein paar Vitamine nehmen.“
Sie lachte wieder und fühlte sich leicht, jung, unglaublich sorgenfrei. Erinnerungen an ihr anderes Leben, ihre Traurigkeit kamen hoch, doch sie drängte sie zurück. Sie brauchte das hier. Sie wollte es.
Er führte sie zu einer Tür an der rechten Seite. „Kommen Sie! Dieses Haus ist voller Dinge, mit denen wir unseren Spaß haben können. Es wäre schade, wenn wir das nicht ausnutzten! Besonders, weil wir noch viel Zeit miteinander verbringen werden in den nächsten achtzehn Jahren. Wir sollten uns kennenlernen.“
Sie fühlte gleichzeitig Angst und Glücksgefühle und bekam eine Gänsehaut. Er wollte dasselbe wie sie. Nichts Ernstes, nichts Kompliziertes. Einfach nur einen Abend miteinander. Um sich gegenseitig kennenzulernen. Denn sie hatten schließlich beide die Vormundschaft für Gino.
Sie nickte und ignorierte die Angst. Heute Abend hatte er nur eine Partie Poolbillard vorgeschlagen.
„Also gut.“
Der Raum mit dem Billardtisch war ein riesiges Arbeitszimmer. Kirschholzvertäfelungen und Ledermöbel verliehen ihm ein männliches
Weitere Kostenlose Bücher