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Bianca Extra Band 01

Bianca Extra Band 01

Titel: Bianca Extra Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Madison , Melissa Mcclone , Christine Rimmer , Susan Meier
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dass im Gerichtssaal publik wird, warum du nicht in der Nähe deines Kindes sein sollst? Warum du keine eigenen hast?“
    Sie schluckte. „Es ist anders, als du denkst.“
    „Und das soll ich dir glauben?“
    Whitney begann zu zittern. „Ich hatte eine Tochter“, brachte sie mühsam heraus.
    Darius sagte nichts, drückte nur seinen kleinen Bruder fester an sich, wie um ihn vor Whitney zu beschützen, und das brach ihr das Herz.
    „Ich würde Gino niemals wehtun.“
    „Wirklich nicht?“
    „Mein Mann hat meiner Tochter wehgetan.“ Das Zittern wurde stärker. Tränen stiegen ihr in die Augen. „Mein Mann hat meine Tochter umgebracht .“
    Darius hörte auf zu schaukeln.
    „Als er sich selbst umgebracht hat.“ Tränen liefen über ihre Wangen. Die Erinnerung an jenen Tag und all die Tage danach, an denen sie sich Vorwürfe gemacht hatte, schnürten ihr den Hals zu.
    Sie schluckte. Einmal. Zweimal. Dreimal – bevor sie sprechen konnte.
    „Niemand weiß, ob er vergessen hatte, dass das Baby im Autositz war. Er hat sich in der Garage mit Abgasen vergiftet.“ Ihre Lungen schienen zu bersten. Schluchzer wollten aus ihr heraus, aber sie versuchte es weiter.
    „Seine Firma war pleitegegangen. Sein Vater war wütend auf ihn. Seine Brüder machten sich einen Namen an der Wall Street, und Burn selbst hatte versagt. Immer wieder.“ Ein Schluchzer entkam ihr. „Er war die Schande der Familie.“
    Darius schluckte, sichtlich erschüttert. „Es tut mir leid.“
    „Es tut allen Leuten immer leid.“
    Er stand auf. „Vielleicht wissen sie nicht, was sie sonst sagen sollen.“
    Whitney wandte sich ab, als sie die Tränen nicht mehr zurückhalten konnte. Sie wollte nur noch in ihr Zimmer gehen, sich aufs Bett lassen und ihren Tränen freien Lauf lassen.
    „Du hast keine Schuld.“
    Sie wirbelte herum. Aus ihrer Traurigkeit wurde Zorn. „Wirklich? Hätte ich nicht bemerken müssen, wie mein leicht depressiver Mann eine ausgewachsene psychische Krankheit entwickelte? Gab es keine Anzeichen? Bist du da sicher?“
    „Nein, aber …“
    „Du wolltest meine Diagnose bei Gino nicht akzeptieren, sondern auf den Kinderarzt warten. Nun hör auf, meine Probleme zu diagnostizieren. Lass mich in Ruhe!“
    Die Tür öffnete sich, und Mrs Tucker trat mit einem kleinen grauhaarigen Mann ein. „Dr. Sullivan“, stellte sie ihn vor und trat beiseite.
    „Hey, Gino“, sang er und nahm das Baby von Darius’ Arm. Offensichtlich kannte er den Jungen und drückte ihn an sich, bevor er sagte: „Ich höre, dass da jemand vielleicht einen Zahn bekommt?“
    Er legte den kleinen Jungen auf den Wickeltisch und begann, ihn zu untersuchen.
    Whitney schlich sich leise aus dem Zimmer.
    Darius verwünschte sich, weil er Whitney so gedrängt und beschuldigt hatte. Und er verwünschte ihren Mann.
    Sie hatte eine Tochter gehabt. Ein kleines Mädchen. Ein Baby, das wahrscheinlich ihr Lebensinhalt gewesen war. Er schloss die Augen voller Kummer. Seinetwegen hatte sie den schlimmsten Tag ihres Lebens erneut durchleben müssen.
    Der Arzt untersuchte Gino und teilte Darius und Mrs Tucker mit, dass es wenig gab, das man tun konnte, wenn ein Baby zahnte. Er gab ihnen ein Gel, welches das Zahnfleisch etwas betäuben sollte, und riet ihnen, einen Beißring zu besorgen.
    Glücklicherweise schlief Gino fast unmittelbar nach dem Besuch des Arztes ein, aber Darius blieb bei ihm am Gitterbett, wütend auf sich selbst.
    Gegen Mitternacht ging er ins Bett. Kaum war er eingeschlafen, hörte er, wie das Baby weinte. Er warf einen Blick auf die Uhr. Es war kurz nach zwei. Er stöhnte.
    Trotzdem wollte er nicht, dass Mrs Tucker sich allein um ein schlecht gelauntes Baby kümmern musste, und so schlüpfte er in Jeans und ein Sweatshirt und eilte zum Kinderzimmer. Während er durch die Seitentür eintrat, stürzte Whitney durch die Haupttür herein, in einem flauschigen rosa Mantel über einem weißen Pyjama.
    Ihre Blicke trafen sich, und er vergaß alles um sich herum. Er hatte sie gezwungen, ihm von ihren schlimmsten Erlebnissen zu erzählen. Sie musste wissen, dass er ihr jetzt vertraute. Er würde seine Drohung, das Testament anzufechten, selbstverständlich nicht in die Tat umsetzen.
    Gino fing wieder an zu schreien und würde Mrs Tucker aufwecken, wenn Darius ihn nicht hochnahm. Darius war schneller am Gitterbett als Whitney, nahm ihn heraus, drückte ihn und tätschelte ihm den Rücken, um ihn zu beruhigen.
    Whitney stand ein paar Schritte abseits. Sie war

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