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Bianca Extra Band 01

Bianca Extra Band 01

Titel: Bianca Extra Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Madison , Melissa Mcclone , Christine Rimmer , Susan Meier
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auf.
    Nach dem Essen, als Tara wieder weg war, starrte Melanie das Telefon an. Sie sollte ihre Mutter anrufen und die Sache hinter sich bringen. Aber seit ihrem Streit hatten sie nicht mehr miteinander gesprochen.
    Sie wählte und unterdrückte ein Stöhnen, als ihr Mendelssohns Hochzeitsmarsch als Rufton ins Ohr dröhnte. „Schöne Musik, Mom“, sagte Melanie, als ihre Mutter sich meldete. „Ist das für den Anmarsch zum Altar?“
    „Weiß ich noch nicht.“ Ihre Mutter holte hastig Luft. „Wenn du nur angerufen hast, um mir die Sache auszureden, dann … lass es. Ich bin glücklich und will es auch bleiben.“
    „Eigentlich rufe ich an, um mich zu entschuldigen, Mom.“
    „Das musst du nicht, Melanie. Glaub mir einfach nur, dass ich weiß, was am besten für mich ist. Du musst Wade kennenlernen. Ich weiß, dass du ihn mögen wirst. Er ist ein guter Mann, Melanie. Wirklich.“
    Aber sicher. Ein Mann, der aus Angst vor seinen Gefühlen Fersengeld gibt und dann mit einem Ring und einem Antrag zurückkommt. Das hörte sich in Melanies Ohren nicht so toll an. Eher wie die Verzweiflungstat eines Weicheis. Laut sagte sie jedoch: „Sag mir nur wann und wo.“
    „Ich hätte nicht gedacht, dass du so leicht Ja sagen würdest“, gab ihre Mutter leise zu.
    „Ich will nur das Beste für dich. Und wenn Wade das ist, dann freue ich mich, dass ihr beide euch gefunden habt.“
    „Meinst du das ernst?“
    „Ja.“
    „Oh Liebes, das ist wunderbar! Denk nur, wie viel Spaß wir mit der Hochzeitsplanung haben werden! Du kannst mir helfen, das Brautkleid auszusuchen … Und wir brauchen auch ein Kleid für dich.“ Ihre Mutter seufzte zufrieden. „Jetzt kann ich mich erst richtig freuen.“
    Melanie schloss die Augen. „Da wäre noch etwas, Mom. Tara und ich haben uns heute getroffen. Und da haben wir zufällig über Dad gesprochen. Dabei ist mir aufgefallen, wie wenig ich von ihm weiß.“
    Ein paar Sekunden schwieg ihre Mutter. „Du warst erst sieben, als David uns verlassen hat. Ich wundere mich, dass du dich überhaupt an etwas erinnerst.“
    „Nur an ein paar Dinge. Ich erinnere mich, wie er mir jeden Abend etwas vorgelesen hat. Ich weiß noch, dass er deine Lasagne gemocht hat. Und dass er anscheinend dauernd den Job gewechselt hat. Aber ich weiß nicht mehr, als was er tatsächlich gearbeitet hat. Kannst du dich noch erinnern?“
    „Was für eine seltsame Frage. Wie kommst du auf einmal darauf?“ Dann schnappte ihre Mutter nach Luft. „Ist es wegen Wade? Niemand kann jemals deinen Vater ersetzen …“
    „Aber nein. Ich bin siebenundzwanzig Jahre alt. Ich brauche schon lange keinen Vater mehr.“
    „Vielleicht. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass du dir wünschst, du hättest einen.“
    „Mir geht’s gut. Ehrlich“, erwiderte Melanie hastig. „Ich bin einfach nur neugierig, was für Jobs Dad früher hatte. Das ist alles.“
    Wieder schwieg ihre Mutter, offensichtlich ganz in Gedanken. Als sie sprach, klang ihre Stimme ruhig und entschlossen. „Ich habe lange darauf gewartet, dass du mir solche Fragen stellst. Allerdings habe ich immer gedacht, du würdest neugierig sein, warum er weggegangen ist. Aber danach hast du nie gefragt.“
    „Er ist abgehauen und nie mehr wiedergekommen. Mehr muss ich nicht wissen.“
    „Jetzt bin ich ein bisschen verwirrt. Warum interessierst du dich dann für das Arbeitsleben deines Vaters?“
    Weil ihr auf die Schnelle nichts Besseres einfiel, erwiderte Melanie: „Du weißt doch, dass Tara Lehrerin ist. Ihr Vater auch. Und Tara und er haben auch sonst viel gemeinsam. Da habe ich mich gefragt, ob ich und Dad etwas gemeinsam haben. Das Schreiben vielleicht?“
    „Damit hatte David nichts am Hut. Das hast du von meiner Mutter, Gott hab sie selig. Ich wünschte, du hättest sie gekannt, Melanie.“
    „Was für Jobs hatte Dad denn dann?“, unterbrach Melanie ihre Mutter. Sie hatte schon alle Geschichten über ihre Großmutter mütterlicherseits gehört.
    „Oh, alles Mögliche. Lass mich nachdenken … Er war mal Gebrauchtwagenhändler. Und dann hat er Lebensversicherungen verkauft. Eine Weile hat er als Wachmann gearbeitet.“ Ihre Mutter lachte. „Der eine Job, den er immer wieder gemacht hat, war Barkeeper. Er hat immer gesagt, dass er mal eine eigene Bar haben will. Doch länger als sechs Monate hat er es nie ausgehalten.“
    „Aber er wollte doch mal eine Bar haben?“ Das kam Melanie wirklich merkwürdig vor. „Warum das denn?“
    „Er hatte gern Leute um sich.

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