Bianca Extra Band 01
wichtig sind. Aber es ist doch unser Hochzeitstag.“
Geoffrey streichelte ihre Hand. Dann meinte er: „Ich weiß … es ist eben ein großer Tag.“ Er holte tief Luft. „Wie immer hast du recht. Okay, Veronica. Fünfzehn Minuten.“
Ohne sich umzudrehen, fragte Veronica: „Reichen Ihnen fünfzehn Minuten?“
„Das ist mehr als genug Zeit“, versprach Jace.
Nachdem sie ein paar Fotos gemacht hatten und die Formulare unterschrieben waren, schaltete Jace das Aufnahmegerät ein, stellte es auf die Bank und sagte: „Also, erzählen Sie mal. Wann und wie haben Sie sich kennengelernt?“
„Oh, wir waren Nachbarn. Wir haben uns schon Jahre gekannt, bevor ich Geoffrey endlich gefragt habe, ob wir mal zusammen ausgehen.“ Veronica warf ihrem Mann einen kecken Blick zu. „Ich war es leid, darauf zu warten, dass er den ersten Schritt macht.“
Geoffrey wurde rot. „Ich hatte keine Ahnung, dass sie überhaupt Interesse an mir hatte.“
„Nur weil du blind warst“, sagte Veronica mit verhaltenem Lächeln. „Ich musste alles Mögliche anstellen, damit er mich bemerkt hat.“
„Was denn?“, hakte Jace nach.
Jetzt errötete Veronica. „Ich habe angefangen, für ihn zu backen. Brownies und alle möglichen süßen Sachen, weil Geoff so ein Süßer ist.“
„Ich habe gedacht, sie will einfach nur nett sein“, meinte Geoff. „Eine gute Nachbarin, wissen Sie?“
„Und dann habe ich mich für die Gartenarbeit na ja … aufreizend zurechtgemacht. Damit habe ich allerdings nur die Aufmerksamkeit einiger Ehemänner in der Nachbarschaft erregt.“ Veronica schüttelte sich. „Geoffrey hat nichts bemerkt.“
„Oh, doch“, sagte der Bräutigam. „Aber warum hätte ich denken sollen, dass du dich für mich so anziehst?“
„Weil ich nur im Garten gearbeitet habe, wenn du zu Hause warst.“ Amüsiert schüttelte Veronica den Kopf. Offensichtlich hatten die beiden die Geschichte schon öfter erzählt und immer noch ihren Spaß daran. „Wie gesagt, er war mit Blindheit geschlagen.“
Neugierig beugte Melanie sich vor. „Warum haben Sie nicht aufgegeben?“
„Weil ich gewusst habe, dass er der Richtige ist“, sagte Veronica im Brustton der Überzeugung. „Als ich ihm zum ersten Mal begegnet bin, hatte ich das Gefühl, mich lebendiger zu fühlen als je zuvor.“
Bei diesen Worten schnappte Jace nach Luft. Ja. Genauso hatte er sich gefühlt, als er Melanie kennengelernt hatte. Er sah Geoffrey an und fragte: „Und wie war das bei Ihnen?“
„Ich hatte vorher auch nie so ein Gefühl wie bei ihr.“
„Dann gingen bei mir auf einmal merkwürdigerweise alle möglichen Sachen im Haushalt kaputt.“ Veronica stieß ihren Mann mit dem Ellbogen an. „Natürlich habe ich jedes Mal Geoffreys Hilfe gebraucht.“
„Ich kann immer noch nicht glauben, dass du das wirklich getan hast.“ Geoffrey schüttelte lächelnd und offensichtlich beeindruckt den Kopf. „Zuerst war es die Abfallanlage. Dann ein kaputter Wasserhahn. Schließlich die Fernbedienung für ihre Garage.“
„Dann habe ich alle Spielchen aufgegeben und ihn einfach gebeten, mit mir auszugehen. Nach einem Jahr haben wir unsere Häuser verkauft und sind zusammengezogen.“ Veronica seufzte zufrieden. „Vor ein paar Monaten haben wir ein eigenes Unternehmen gegründet. Letzten Monat hat Geoffrey mir dann einen Heiratsantrag gemacht. Und jetzt sind wir hier.“
„Das ist eine wunderbare Geschichte“, sagte Jace.
„Aber warum haben Sie sich entschieden, hier zu heiraten?“, fragte Melanie. „Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, aber das hier … also, es wirkt ein bisschen hektisch und na ja …“ Sie zuckte die Achseln. „So gar nicht romantisch.“
„Wir hatten angefangen, eine richtige Hochzeit zu planen“, gab Veronica zu. „Aber das ist in Stress ausgeartet. Unsere Familien haben andauernd noch mehr Leute auf die Gästeliste gesetzt. Wir haben Angst vor einem Tag bekommen, der wunderschön sein sollte.“
„Also haben wir beschlossen, dass die Hochzeit uns viel weniger bedeutet, als verheiratet zu sein“, sagte Geoffrey. „Am Wochenende geben wir eine Party für unsere Freunde und die Familie. Aber der heutige Tag soll einfach nur uns gehören.“
„Ich verstehe.“ Melanie wandte sich ab, nahm sich den anderen Rekorder. „Ich muss mich jetzt um das nächste Pärchen kümmern.“ Sie lächelte Geoffrey und Veronica an. „Danke, dass Sie uns Ihre Zeit geschenkt haben. Und … viel Glück.“
Jace tat so, als ob er gegen
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