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Bianca Extra Band 01

Bianca Extra Band 01

Titel: Bianca Extra Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Madison , Melissa Mcclone , Christine Rimmer , Susan Meier
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hat nichts zu bedeuten. Überhaupt nichts!
    „Der größte Teil der Wetterfront liegt hinter uns“, erklärte er. „Es dürfte ein ruhiger Flug werden. Vielleicht holen wir sogar etwas Zeit auf.“
    „Gut.“
    Doch wirklich gut war es nicht.
    Serena war noch nicht bereit, nach Boston zurückzukehren. Sie hätte gern mehr Zeit für sich gehabt: Zeit ohne Lügen, Erwartungen, Verantwortung. Die Hochzeitsmesse in Seattle war zwar ein voller Erfolg, aber auch sehr anstrengend gewesen. Sie hatte sich prächtig gefühlt – und irgendwie frei. Wie in diesem Moment.
    War es das, was Kane mochte? Die Freiheit? Die Möglichkeit, zu jeder Zeit überall hingehen zu können? Sie begann ihn zu verstehen. „Wie lange fliegen Sie schon?“
    „Seit ich sechzehn bin. Es war das Einzige, was ich immer schon wollte.“
    „Und warum fliegen Sie Chartermaschinen und nicht bei einer der großen Fluggesellschaften?“
    „Daran habe ich auch mal gedacht, aber genauso gut könnte man für ein Busunternehmen arbeiten. Mein Großvater hatte einen Geschäftsflieger gekauft. Als er mir einen Job als sein persönlicher Pilot anbot, habe ich sofort Ja gesagt. Ich habe ihn sechs Jahre lang geflogen – bis er krank wurde.“ Kane presste die Lippen zusammen. „Inzwischen reist er gar nicht mehr“, fügte er nach einer Weile hinzu.
    „Das tut mir leid.“
    „Warum? Er hat mir meine Ausbildung bezahlt, ich kann praktisch umsonst fliegen und habe tagtäglich die große blaue Freiheit vor Augen. Zugegeben, im Moment ist sie ein bisschen grau …“
    Serena beneidete ihn um diese Leichtigkeit. Sie ging ja nicht einmal ins Restaurant, ohne vorher einen Tisch zu bestellen. „Wie oft fliegen Sie denn?“ Sie wollte mehr über ihn erfahren. Der Mann faszinierte sie.
    „Andauernd.“ Er tätschelte den Steuerknüppel. „Damit verdiene ich nicht nur meinen Lebensunterhalt. Es ist auch mein Zuhause.“
    „Zuhause.“ Sie musste an ihr penibel eingerichtetes Apartment in Boston denken. „Wir beide sind schon ziemlich unterschiedlich.“
    „Wo ist das Problem?“
    Serena zuckte mit den Schultern.
    Er war wurzellos, ein Reisender, frei. Sie war an ihren Job gefesselt, hatte Verantwortung, musste Erwartungen erfüllen.
    Doch in diesem Moment wollte sie nur den Flug genießen, das Gefühl der Freiheit und die Zeit mit Kane. Sie wollte spüren, wie es war, ein Leben wie Kane zu führen – wenn auch nur für ein paar Stunden. „Sie sind ein richtiger Freigeist.“
    „Ich gehe dorthin, wo es mir gefällt.“
    „Und Boston?“
    „Ist nur ein Zwischenstopp. Mehr nicht.“
    „Lebt Ihre Familie nicht dort?“
    „Mein Vater.“ Kane betätigte einige Schalter. „Wir verstehen uns nicht sonderlich gut.“
    „Genauso geht es meiner Schwester mit unseren Eltern. Das Verhältnis ist ziemlich kompliziert.“
    „Und wie ist Ihr Verhältnis zu Ihren Eltern?“, erkundigte er sich.
    „Ich komme prima mit ihnen aus.“
    „Schön für Sie.“
    Serena nickte. Im Moment fand sie es allerdings schöner, neben diesem gut aussehenden Mann zu sitzen. Sie unterdrückte einen Seufzer.
    Auf dem Armaturenbrett begann eine Lampe zu blinken. Kane bemerkte es sofort. Er setzte sich auf und runzelte die Stirn.
    Ihr Herz machte einen Satz. „Irgendwas nicht in Ordnung?“
    „Keine Sorge. Ich muss nur schauen, was dieses Signal bedeutet.“ Er studierte die Instrumentenanzeige. „Würde es Ihnen etwas ausmachen, in die Kabine zurückzugehen und sich anzuschnallen?“
    „Überhaupt nicht.“ Sie löste den Gurt und schälte sich aus dem Sitz. „Bis später.“
    Er nickte geistesabwesend, während er durch die Betriebsanleitung blätterte.
    Serena kehrte zu ihrem Sitz zurück und schnallte sich an. Dann seufzte sie.
    Was war bloß in sie gefahren? Warum vertraute sie einem Wildfremden etwas über ihre Familienverhältnisse an?
    Das Lämpchen war ein Warnsignal gewesen. Es erinnerte sie daran, dass sie sich auf der Erde auf sichererem Grund bewegte – in jeder Beziehung. Sie musste mit dem Kopf aus den Wolken. Hier oben, so ganz allein mit Kane, war ein gefährlicher Ort.
    Sie wollte keine Turbulenzen in ihrem geordneten Leben.
    Warum blinkte die Anzeige für das zweite Triebwerk? Irgendetwas mit der Treibstoffzufuhr war nicht in Ordnung.
    Kane starrte auf das Armaturenbrett. Das Lämpchen leuchtete weiter.
    Interessant.
    Er hatte das schon einmal erlebt und wusste, was er tun musste. Aber da Serena an Bord war, zog er vorsichtshalber noch einmal die

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