Bianca Extra Band 01
aber wir beide wollen ganz unterschiedliche Dinge.“
„Das stimmt.“ Damit weiterzumachen, was sich in der Hütte angedeutet hatte, wäre sinnlos. Kane wusste es. Ebenso wie Serena. Aber die Vorstellung, ihn niemals wiederzusehen, schmerzte sie.
„Ich wollte nur auf einen Kaffee vorbeischauen.“ Er schob seinen Stuhl zurück. „Vielleicht laufen wir uns mal wieder über den Weg?“
Eine klare Ansage. „Planst du denn einen Trip nach Boston?“, erkundigte sie sich betont beiläufig. Dumme Frage. Er machte doch keine Pläne.
Er nickte kurz.
Ihr Herz schlug schneller. Sie würde es kaum erwarten können.
„Ich habe heute Morgen einen Termin bei der Forstverwaltung wegen meines Flugzeugs.“ Er erhob sich. „Ich wünsche dir einen guten Heimflug.“
Sie ließ ihn nur ungern gehen. „Viel Glück mit deinem Flugzeug und … na ja, mit allem anderen auch.“
Er beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie auf die Stirn. Nur eine freundschaftliche Berührung mit den Lippen. „Auf Wiedersehen, Blondie.“
„Wiedersehen, Kane.“
Er verließ den Coffeeshop und stieg in eine unauffällige blaue Limousine. Beim Zurücksetzen winkte er ihr zu.
Sie winkte zurück.
Der Richtige. Der Falsche. Plötzlich war es Serena total egal. Sie hoffte nur, dass dieses „Irgendwann“ bald sein würde, denn sie sehnte sich bereits jetzt danach, ihn wiederzusehen.
„Danke.“ Belles Finger berührten Charlies, als er ihr am Flughafen in Boston das Gepäck aus der Hand nahm. Ihr wurde ganz warm ums Herz. „Ich weiß nicht, wie ich das alles ohne dich … ohne deine Freundschaft geschafft hätte.“
„Mir geht es genauso.“ Unverwandt sahen sie sich in die Augen. „Ich fahre dich und Serena nach Hause.“
Belle schaute zur Tür der Damentoilette, in der Serena verschwunden war. „Das ist lieb von dir, aber Reginas Mann hat einen Fahrdienst organisiert.“
Charlie lächelte flüchtig. „Stilvoll.“
„Serena hat es verdient.“
Er nahm Belles Hand und küsste sie. „Du aber auch.“
Sie wurde rot. War das in ihrem Alter überhaupt noch möglich? So viel Aufmerksamkeit von einem Mann war sie schon lange nicht mehr gewohnt. Sie entzog ihm ihre Hand und schlang sich ihre Tasche um die Schulter.
„Wann kann ich dich wiedersehen?“, fragte er.
Sie zögerte. Zugegeben, er war attraktiv und wohlhabend. Sie genoss seine Gesellschaft, und während der vergangenen anstrengenden Tage hatten sie sich blind aufeinander verlassen können. Aber nun, nachdem sie die Krise überstanden hatten, war es vielleicht keine so gute Idee, sich noch einmal zu treffen. Er war ein netter Mann, doch sie wollte ihm keine falschen Hoffnungen machen.
„Ist die Frage so schwer zu beantworten?“
Vielleicht sollte sie der Sache nicht zu viel Bedeutung beimessen. „Ruf mich doch einfach an“, erwiderte sie schließlich lächelnd.
Mehr konnte sie ihm im Moment nicht versprechen.
Seine braunen Augen leuchteten auf. „Das werde ich tun.“
Wenn er lächelte, sah er zehn Jahre jünger aus. Ihr wurde das Herz schwer. Sie war neun Jahre älter als Charlie. Zehn plus neun … sie rechnete lieber nicht weiter, denn sie wollte nicht an das Endergebnis denken.
Er legte den Arm um sie und drückte sie. Wenn seine Umarmung doch ewig dauern könnte, dachte Belle. Dann rief sie sich zur Ordnung. Sie benahm sich ja wie eines ihrer Mädels, wenn ein gut aussehender Mann auftauchte. Sie löste sich von Charlie. „Ich muss mich um Serena kümmern. Sie sieht aus, als hätte sie die ganze Nacht nicht geschlafen. Außerdem ist sie so still. Glaubst du, dass zwischen ihr und Kane etwas passiert ist, von dem sie uns nichts sagen möchte?“
„Kane sagte, sie seien gute Freunde.“
„Freunde wie wir?“, fragte Belle. Ob Serena noch weitere Geheimnisse vor ihr verbarg?
„Keine Ahnung. Aber ich glaube, du weißt, dass ich mehr sein möchte als nur dein Freund, Belle.“
Sie nickte. Die Art, wie Kane Serena angeschaut hatte, erinnerte sie daran, wie Charlie sie mitunter betrachtete. Der ältere Wiley war ein wirklicher Kavalier, aber der Junior schien ein echter Frauentyp zu sein. Das konnte nur eines für Belles liebeskranke Modeschöpferin bedeuten.
Probleme!
Am Montag nach ihrer Rückkehr aus Boston saß Serena in ihrem Arbeitszimmer und versuchte, Callies Brautkleid zu rekonstruieren. Aber nichts wollte ihr gelingen.
Sie warf einen Blick auf den riesigen Wandkalender. Noch zwölf Tage bis zur Hochzeit von Callie und Jared. Zwei Anproben
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