Bianca Extra Band 2
Linda ist gar nicht in Ohnmacht gefallen?“
„Zuerst war Mom natürlich schockiert, aber dann hat sie sich mit dem Gedanken angefreundet, dass wir verheiratet sind.“
„Dein Vater hat sich auch schnell wieder gefangen.“ Wohlweislich erwähnte er Bobs Einwände nicht. „Ich glaube, er ist richtig froh, dass ein so brillanter, talentierter und charmanter Typ in seine Familie kommt.“
„Ich denke, es beruhigt beide, dass wir uns lieben.“
Travis beugte sich zu ihr und küsste sie.
Unverhofft vergrub sie die Finger in seinen Haaren, öffnete die Lippen und ließ seine forschende Zunge eindringen.
„Die küssen sich! Die küssen sich!“, rief Connor von der Tür her.
Mary Karen wollte zurückweichen, doch Travis hielt sie fest. Obwohl er noch ein bisschen außer Atem war, erklärte er in sachlichem Ton: „Ja, ich küsse deine Mommy gern. Weißt du noch, worüber wir vorhin gesprochen haben?“
„Dass Mommy mit dir verheiratet ist.“
„Und ihr kriegt ein Baby“, fügte Caleb an. „Einen klitzekleinen Babybruder.“
„Nicht bloß ein Baby“, unterbrach Connor. „Mommy kriegt zwei Babys. Wie du und ich.“
„Ab morgen erzählen wir es jedem, der’s hören will“, sagte Travis. „Vielleicht sind die Kollegen im Krankenhaus zuerst ein bisschen enttäuscht, aber sie werden es überwinden, sobald sie sehen, wie glücklich wir sind.“
„Wir sind wirklich glücklich, oder? Ich meine, du bereust es nicht?“, hakte Mary Karen nach.
Er küsste ihren Hals. „Ich bedaure nur, dass ich dich momentan nicht für mich allein habe.“
Sie legte ihm eine Hand an die Wange und flüsterte: „Ich verspreche, dass du meine ungeteilte Aufmerksamkeit bekommst, sobald die Jungs im Bett sind.“
Er grinste. „Ich werde darauf zurückkommen.“
Nachdem Travis geholfen hatte, die Kinder zu baden, saß er mit Logan auf dem Schoß zwischen den Zwillingen auf dem Sofa.
Mary Karen war wie die Kinder schon zum Schlafengehen gekleidet. Im Gegensatz zu ihnen trug sie allerdings keinen kunterbunten Schlafanzug, sondern ein weiches blaues Nachthemd mit kurzem Mantel.
Zumindest vermutete er, dass es weich war, denn er war ihr noch nicht nahe genug gekommen, um es auszutesten. Dies gedachte er jedoch zu tun, bevor der Abend endete. Es war lange her seit Las Vegas.
„Travis soll uns die Gutenachtgeschichte vorlesen“, verlangte Connor.
„Du bist auserwählt.“ Mary Karen reichte ihm das Buch. „Logan, komm zu mir, damit Travis vorlesen kann.“
„Nein.“ Trotzig schüttelte er den Kopf und schob die Unterlippe vor. „Ich will hierbleiben.“
Travis verspürte eine unverhoffte wohlige Gefühlsregung. „Schon gut. Aber lehn dich zurück, damit die anderen die Bilder sehen können.“
Mit voller Wucht warf Logan sich ihm an die Brust.
Als Einziger im Raum war Travis noch voll angezogen. Der verheißungsvolle Ausdruck in Mary Karens Augen verriet ihm allerdings, dass sämtliche Kleidungsstücke auf dem Boden landen würden, sobald sie in ihr Schlafzimmer kamen.
Zuerst hieß es allerdings vorzulesen und die Kinder ins Bett zu bringen.
Die Geschichte fesselte ihn ebenso wie die Jungen. Sie hingen gebannt an seinen Lippen.
Als die Geschichte zu Ende ging, bettelten die Kinder um eine weitere.
Mary Karen schüttelte den Kopf. Sie beugte sich vor, um ein Buch vom Fußboden aufzuheben und zeigte dabei aufreizend viel Dekolleté. „Es ist Zeit fürs Bett.“
Da kann ich nur zustimmen, dachte Travis und unterdrückte ein Grinsen. „Eure Mutter hat recht. Morgen ist ein großer Festtag.“
Seit frühester Kindheit war der Unabhängigkeitstag sein Lieblingsfeiertag. Er kannte den Ablauf genauestens, denn das Programm war jedes Jahr gleich. Die Feierlichkeiten begannen mit einem Pfannkuchenfrühstück, gefolgt von einer großen Parade und Gesellschaftsspielen. Am Abend wurde ein Picknick veranstaltet. Anschließend spielte ein Orchester auf der Freilichtbühne in Jackson Hole zum Tanz auf. Den krönenden Abschluss bildete ein riesiges Feuerwerk am Fuß des Skigebiets Snow King.
Anstatt sich wie sonst nur das Feuerwerk anzusehen, wollte Travis in diesem Jahr an allen Veranstaltungen teilnehmen – mit seiner neuen Familie. Er freute sich darauf.
Kaum zu glauben, welchen Unterschied ein einziger Tag bewirken kann, dachte er, während er Hand in Hand mit Mary Karen durch das Haus ging. Noch am Vortag hatte er befürchtet, für immer aus ihrem Leben ausgeschlossen zu werden. Nun fühlte er sich ihr
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